Cleveland Cavaliers (7-22) - Milwaukee Bucks (19-9) 102:114 (BOXSCORE)
Ohne Khris Middleton und Malcolm Brodgon reisten die Bucks nach Cleveland, dennoch war die Favoritenrolle in dieser Partie natürlich klar verteilt - schließlich beschäftigt Milwaukee trotzdem noch einen gewissen MVP-Kandidaten namens Giannis Antetokounmpo. Und der Grieche wurde diesem Status gerecht, wütete in der Zone und stand schon nach der ersten Hälfte bei 21 Punkten.
Die Partie war dabei auch zum zweiten Mal in dieser Woche ein Wiedersehen zweier Spieler, die kürzlich erst füreinander getradet wurden: Ex-Cav George Hill blieb jedoch blass, im Gegensatz zu Matthew Dellavedova (10 Punkte, 5 Assists) - der Australier zeigte zudem, warum er in Cleveland noch immer ein Publikumsliebling ist, als er in der ersten Hälfte nach einem Loose-Ball hechtete und dabei über das Kommentatorenpult sprang.
Basketball gespielt wurde auch noch, die Gastgeber hatten aber letztendlich nicht viel zu melden. Milwaukee führte zur Pause mit 14 Zählern und auch wenn die Cavs danach noch einige Male etwas näher heran kamen, machte es nie den Anschein, als könnten sie die Partie wirklich drehen. Denn dafür war gegen den alles überragenden Giannis einfach zu wenig zu machen.
Insgesamt 21mal spazierte der Greek Freak an die Freiwurflinie und versenkte 16 dieser Würfe. Seine Statline am Ende? 44 Punkte, 14 Rebounds und 8 Assists - bei den Punkten egalisierte er damit sein Career High. Obwohl ansonsten nur Brook Lopez (19), Eric Bledsoe (16) und Ersan Ilyasova (11) zweistellig punkteten, reichte es so für den Pflichtsieg. Bei den Cavs war Jordan Clarkson mit 23 Zählern von der Bank Topscorer.
Philadelphia 76ers (19-11) - Indiana Pacers (19-10) 101:113 (BOXSCORE)
Eins der Topspiele im Osten begann zunächst mit einer schlechten Nachricht: Jimmy Butler musste pausieren und konnte das Duell mit dem kürzlich zurückgekehrten Victor Oladipo damit nicht annehmen. Aber Philly hat ja immer noch zwei weitere Stars, von denen vor allem einer in Spiellaune war. Joel Embiid legte 28 Punkte und 14 Rebounds auf - wohlgemerkt in der ersten Halbzeit!
Der Center zeigte dabei mal wieder sein ganzes Arsenal und trieb seine Verteidiger zur Weißglut, unter anderem hing er Myles Turner (3) und Domantas Sabonis (2) Foul um Foul an und war einfach nicht zu kontrollieren. In der ersten Hälfte erzielte Embiid alleine mehr Punkte als die Starter Indianas (25) - dass die Pacers überhaupt noch in Schlagdistanz waren (-10), lag zu diesem Zeitpunkt fast nur an der guten Bank um Sabonis und Cory Joseph.
Nach der Pause wendete sich das Blatt jedoch komplett. Embiid verlor an Durchschlagskraft und die fehlende Unterstützung seiner Mitspieler kam nun stärker zum Tragen: Abgesehen von J.J. Redick (22 Punkte) und Ben Simmons (18) blieb das gesamte Sixers-Team blass, gerade nach der ersten Hälfte. Bei den Pacers lief das ganz anders. Thaddeus Young (26 Punkte) blühte auf, Oladipo hatte zwar seine Probleme mit dem Wurf (14, 5/16 FG), orchestrierte dafür aber vor allem in der Schlussphase stark die Offense (9 Assists).
Die Pacers übernahmen Schritt für Schritt die Kontrolle, Embiid alleine (40 Punkte, Career High 21 Rebounds) konnte sie nicht davon abhalten - obwohl er zum ersten Sixer seit Charles Barkley wurde, der eine solche Statline für die Franchise verzeichnet hat. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnten sich Sabonis (14, 16 Rebounds) und Co. ennoch den sechsten Sieg in Folge holen - womit sie auch in der Tabelle an Philly vorbeizogen. Beeindruckender Auftritt bei einem der besten Heimteams der NBA!
Memphis Grizzlies (16-12) - Miami Heat (12-16) 97:100 (BOXSCORE)
Bittere Niederlage für die Grizzlies, die sich im umkämpften Westen genau solche Auftritte eigentlich nicht leisten können. Doch die Heat waren gerade in der Schlussphase das bessere Team und konnten den Sieg so entführen - ein 14:2-Run im vierten Viertel brachte sie auf die Siegerstraße, danach verteidigten vor allem Kelly Olynyk und James Johnson mit einigen Dreiern zum idealen Zeitpunkt den knappen Vorsprung.
Das Ergebnis sah dabei sogar noch etwas knapper aus, als es tatsächlich war, da Marc Gasol erst 1,5 Sekunden vor Schluss einen (zu späten) Dreier traf, der im Wesentlichen Ergebniskosmetik darstellte. Es war ohnehin nicht der Abend des Spaniers, der nur 6/16 Würfen für 14 Punkte traf. Besser machten es bei Memphis Mike Conley (22 Punkte) und Rookie Jaren Jackson (15), der allerdings nach der Pause merklich an Impact verlor.
Bei den Heat lief das anders, vor allem auf Olynyk und Josh Richardson (je 18 Punkte) war in der Schlussphase Verlass und auch Tyler (17) sowie James Johnson (12) hatten ihre Momente. Nach zuvor zwei Niederlagen am Stück könnte dieser unerwartete Auswärtssieg den Heat mitten im 6-Spiele-Auswärtstrip Auftrieb geben, zumal sie dabei auf Dwyane Wade verzichten mussten.