"Oh, ja", bestätigte der 53-Jährige eben diese Vermutung eines Journalisten, nachdem sich der Negativtrend der Warriors auch gegen die Spurs mit der fünften Niederlage aus den vergangenen sieben Spielen fortgesetzt hatte.
"Aber wir hatten wirklich einen traumhaften Lauf über die letzten viereinhalb Jahre. Das ist nun die schwierigste Phase, in der wir waren", erklärte Kerr. "Das hier ist die richtige NBA. Wir waren in den letzten Jahren nicht in der realen NBA. Wir waren in einem Traum."
Aus diesem Traum sind die Dubs nun aber relativ unsanft geweckt worden. Nach teils deftigen Pleiten gegen die Bucks, Clippers, Rockets, Mavericks und Spurs steht Golden State zwar immer noch bei einer annehmbaren Bilanz von 12 Siegen bei 6 Niederlagen, doch das vor Dominanz strotzende Team der vergangenen Jahre wirkte zuletzt angreifbar.
Golden State Warriors: Das Shooting-Problem
Vor allem in Sachen Shooting haben die Dubs aktuell enorme Probleme. Dabei macht sich einerseits das Fehlen von Stephen Curry, der aufgrund von Leistenproblemen noch mindestens bis zum 24. November pausieren muss, schmerzlich bemerkbar, andererseits sind aber auch Kevin Durant oder Klay Thompson weit von ihrer Normalform entfernt.
Gegen San Antonio versenkten die beiden zusammengenommen nur 4 von 19 aus der Distanz, das starke Comeback der Gäste im vierten Viertel konnte Golden State auch aufgrund der Schwächen von Downtown nicht zu einem glamourösen Ende bringen.
"Die Teams wissen, was wir machen wollen. Deshalb versuchen sie, uns innerhalb der Dreierlinie zu drängen", analysierte Durant die Defensiv-Strategie der Gegner. Ohne Curry und den ebenfalls verletzten Draymond Green (verstauchter Zeh) gebe es zudem einfach weniger Platz in der Offense. Das macht es bedeutend schwerer für KD oder Thompson.
"Wir sind auf die beiden in Sachen Scoring enorm angewiesen, vor allem, da Steph nicht dabei ist", gab Kerr zu. "Aber wir müssen unsere Identität zurückfinden: tolles Ball-Movement, richtig gute Defense, Transition. Das ist einfacher gesagt als getan, aber so haben wir es jahrelang gemacht."
Golden State Warriors sind nicht allzu sehr besorgt
"Das ist keine Raketenwissenschaft. Du gehst raus, bist aggressiv und machst das, was du deine gesamte Karriere über gemacht hast", gab Thompson derweil die Marschroute für die kommende Partie gegen die Oklahoma City Thunder vor.
Allzu große Sorgen scheint man sich in der Bay Area also bisher noch nicht zu machen, auch wenn Coach Kerr betont: "Wir stehen echten Schwierigkeiten gegenüber und da müssen wir selbst herauskommen."
Die Chancen, dass dies den Warriors früher oder später gelingt, stehen in Anbetracht des enormen Talents in der Mannschaft recht gut. So ist sich auch Thompson sicher, dass der Champion von 2015, 2017 und 2018 zu alter Stärke zurückfinden wird: "Zum Glück ist es noch nicht April, es ist erst November. Wir werden also noch viel besser werden"