Toronto Raptors (1-0) - Chicago Bulls (0-1) 117:101 (BOXSCORE)
Lockerer Aufgalopp für die Raptors. Auch wenn weder Kyle Lowry (12 Punkte, 9 Assists, 4 Turnover) noch DeMar DeRozan (11 Punkte, 2/9 FG) ihre besten Tage erwischten, hatte Toronto keine großen Probleme mit den ohnehin nicht üppig besetzten Bulls, die nach der Schlägerei zwischen Nikola Mirotic und Bobby Portis ja auch noch ersatzgeschwächt anreisten. Die Gäste gestalteten das erste Viertel noch offen, danach übernahm aber die starke Raptors-Bank und das Spiel war schnell entschieden. Zur Pause führte Toronto bereits mit 21 Punkten.
"Mir hat es sehr gefallen, wie wir den Ball bewegt haben", freute sich Raptors-Coach Dwane Casey über 26 Assists bei 39 Field Goals. "Genau so müssen wir spielen."
Während in der Starting Five mit Jonas Valanciunas (23 Punkte, 15 Rebounds) und Norman Powell (15) zwei Altbekannte auf sich aufmerksam machten, war von der Bank vor allem ein Neuzugang richtig stark: C.J. Miles lötete von draußen (6/9 3FG!) und kam in 20 Minuten Spielzeit auf starke 22 Punkte. Aber auch Delon Wright gefiel mit 13 Zählern, während Jakob Pöltl recht unauffällig agierte (18 Minuten, 2 Punkte, 1/2 FG, 5 Rebounds). Rookie O.G. Anunoby gefiel bei seinem Debüt mit 9 Punkten.
Auch die Bulls konnten sich zumindest über ein gutes Rookie-Debüt freuen - denn in Abwesenheit von Mirotic und Portis spielte Lauri Markkanen als Starting Power Forward gut (17 Punkte, 8 Rebounds). Topscorer der Bulls war derweil Frontcourt-Partner Robin Lopez mit 18 Punkten, Justin Holiday kam auf 15, allerdings traf er auch bloß fünf seiner 16 Würfe.
Paul Zipser durfte wie erwartet als Starter ran und spielte 24 Minuten. Diese Zeit nutzte er für 7 Punkte (3/6 FG), 5 Rebounds und 3 Assists, allerdings auch 3 Ballverluste.
Oklahoma City Thunder (1-0) - New York Knicks (0-1) 105:84 (BOXSCORE)
Genau so wird sich Carmelo Anthony sein Wiedersehen mit dem Ex-Team vorgestellt haben. Noch in der ersten Minute des Spiels wartete der langjährige Knicks-Star nach einem Offensiv-Rebound an der Dreierlinie, wurde von Russell Westbrook bedient - und versenkte den ersten Wurf des Spiels. Die Halle jubelte, Anthony tippte sich mehrfach mit drei Fingern an die Stirn - na also. Zwar verfehlte er danach prompt seine nächsten sieben Würfe, am Ende spielte dies jedoch keine Rolle.
OKC startete im ersten Viertel generell nicht großartig, in den Durchgängen zwei und drei spielten sie die Gäste dann aber phasenweise an die Wand, auch dank Melo. Der zehnmalige All-Star beendete die Partie schlussendlich mit 22 Punkten (8/20 FG) und verkündete nach dem deutlichen Auftaktsieg gut gelaunt: "Das Kapitel ist beendet. Wir reden jetzt nicht mehr über die Knicks."
Da gab es auch nicht wahnsinnig viel zu erzählen. Kristaps Porzingis zeigte eine gute Leistung (31 Punkte, 12 Rebounds, 11/25 FG), abgesehen von Enes Kanter (10) punktete sonst aber nicht mal ein weiterer Knick zweistellig. Gerade das Comeback vom üppig bezahlten Tim Hardaway verlief enttäuschend (8, 3/10 FG). Kurios war zudem, dass Big-Man-Talent Willy Hernangomez, eigentlich ein Eckpfeiler des Teams, bloß vier Minuten am Ende des Spiels ran durfte. Kanter und Kyle O'Quinn hätten sich die Minuten in der Preseason verdient, gab Coach Jeff Hornacek bekannt.
Bei OKC lief es derweil schon um einiges besser. Gerade Russell Westbrook zeigte genau das, was man von ihm sehen will: Er warf recht wenig (7/12 FG) und kam trotzdem auf sein fast schon obligatorisches Triple-Double (21 Punkte, 10 Rebounds, 16 Assists). Die 7 Ballverluste ließen sich angesichts seiner Dominanz dann doch sehr gut verkraften. Topscorer bei OKC war derweil der dritte All-Star im Bunde: Paul George feierte ein eindrucksvolles Debüt (28 Punkte, 6 Rebounds).
Los Angeles Lakers (0-1) - Los Angeles Clippers (1-0) 92:108 (BOXSCORE)
Autsch - das war deutlich! Allem Hype zum Trotz mussten die Lakers zum Saisonstart feststellen, dass sie doch noch ziemlich weit davon entfernt sind, wieder erfolgreichen Basketball zu spielen. Im Duell mit dem neuformierten Stadtrivalen hatten sie nicht den Hauch einer Chance, das gesamte letzte Viertel war eigentlich nur noch Garbage Time. Und die jungen Spieler bekamen bisweilen kaum ein Bein auf den Boden.
Kaum jemand verkörperte das mehr als Lonzo Ball, dessen Debüt sehnlichst erwartet worden war. Sein Gegenspieler Patrick Beverley hatte es offensichtlich zu seiner Mission gemacht, den No.2-Pick in der Liga "Willkommen" zu heißen - und das tat er. Ball reboundete zwar ordentlich (9), offensiv bekam er aber kaum etwas auf die Reihe (3 Punkte, 1/6 FG, 4 Assists) und defensiv hatte er teilweise große Probleme, vor Beverley zu bleiben. Den anderen Jungen erging es aber auch nicht besser. Der hochgelobte Kyle Kuzma blieb blass (8 Punkte), Brandon Ingram kam zwar auf 12 Zähler, dafür brauchte er allerdings auch 15 Würfe.
Ordentlich bis gut spielten bei den Lakers eigentlich nur Brook Lopez (20 Punkte), Jordan Clarkson (18) und vor allem Larry Nance, der mit 14 Punkten (7/11 FG) und 12 Rebounds ein Double-Double auflegte. Seinen primären Gegenspieler Blake Griffin konnte er allerdings auch nicht mal im Ansatz halten.
Griffin war bei den Clippers mit 29 Punkten und 12 Assists eindeutig der beste Mann, aber das ganze Team machte durchaus Spaß. DeAndre Jordan reboundete leidenschaftlich (14 Punkte, 24 Boards), Lou Williams (12) sorgte für Scoring von der Bank. Und Milos Teodosic traf zwar mies (2/9 FG, 6 Punkte), mit einigen seiner 6 Assists sorgte er aber doch wieder für Staunen im Staples Center.