Die Utah Jazz entwickeln sich für LeBron James zum Angstgegner. Zum sechsten Mal in Folge kassierten Teams des viermaligen MVPs eine Schlappe in Salt Lake City. LeBron (29 Punkte, 6 Rebounds, 5 Assists, 4 Steals) wehrte sich zwar speziell im dritten Viertel gegen die drohende Niederlage, konnte aber ebenjene nicht verhindern.
Dies lag vor allem an der fehlenden Unterstützung seiner Teamkollegen. Lediglich Tristan Thompson spielte im Rahmen seiner Möglichkeiten und verbuchte ein Double-Double (12 Zähler, 12 Rebounds). Die beiden anderen Teile der Big Three enttäuschten dagegen. Kyrie Irving erzielte zwar 20 Punkte, traf aber nur 5 seiner 18 Würfe. Kevin Love polsterte seine Stats dagegen erst im Schlussviertel (12 Punkte, 9 Rebounds, 4/14 FG), blieb zuvor aber komplett blass.
Anders verhielt es sich bei Utah. Die komplette Starting Five erzielte elf Zähler oder mehr, dazu kam Trey Lyles mit 12 Punkten von der Bank. Fleißigster Punktesammler war Gordon Hayward (28 Zähler, 8 Rebounds, 10/12 FG), der an diesem Abend von den Cavs nicht zu stoppen war. Rudy Gobert machte es den Cavs in der Zone schwer und holte zudem einige extrem wichtige Offensiv-Rebounds (11 Punkte, 13 Rebounds).
Utah leistete sich zwar satte 18 Turnover (Cavs: 16), hielt die Cavs aber bei 37 Prozent aus dem Feld und bei 29 Prozent (9/31 3FG) vom Perimeter. Gleichzeitig traf man selbst 48 Prozent seiner Würfe.
Die Reaktionen:
Quin Snyder (Coach Jazz) über Hayward: "Er hatte auch schon letztes Jahr einige große Spiele, aber in dieser Saison spielt er über einen längeren Zeitraum auf diesem hohen Level."
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Vor dem Tip-Off: Bei den Jazz starteten die üblichen Verdächtigen, was bedeutete, dass auch Hill fit war. Zudem begannen Hood, Hayward, Favors und Gobert. Auf Seiten der Cavs auch keine Veränderungen. Neben Irving spielte zunächst Liggins. LeBron, Love und Thompson starteten auf den großen Positionen.
1. Viertel: Die Cavs kamen zunächst besser ins Spiel. Irving traf einige Jumper, LeBron zog Fouls und versenkte seine Freiwürfe. Die Jazz wurden dann gefährlich, wenn sie auf die Tube drücken konnte. So auch im Fall von Hayward, der im Fastbreak Love mit auf das Poster nahm. Es entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch mit wenig Defense. Mit noch zwei Minuten zu spielen, betrat dann auch Kyle Korver das erste Mal das Parkett in Cavs-Uniform. Ausgeglichene Angelegenheit in Salt Lake City. 29:29.
2. Viertel: Die Second Unit der Jazz verliebte sich nun zu sehr in den Dreier. Allein Lyles verwarf gleich vier sehr freie Würfe. Mit Gobert griffen sich die Jazz einige offensive Rebounds, woraus Second Chance Points resultierten. Die Cavs waren nun extrem nachlässig. James hatte schon 4 Turnover. Mit 2:30 auf der Uhr holte sich Gobert jedoch sein drittes Foul ab. Cleveland attackierte sofort die Zone, aber nicht mit dem erhofften Erfolg. Utah fing dagegen Feuer von draußen und erspielte sich eine 56:41-Führung zur Pause.
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3. Viertel: Cleveland kam wie verwandelt aus der Kabine und verkürzte schnell mit einem 11:2-Run. LeBron dominierte nun und plötzlich betrug der Rückstand nur noch einen Zähler. Die Gastgeber blieben dabei über vier Minuten ohne Punkte. So war es Hayward, der die Jazz wieder wachküsste und einen persönlichen 8:0-Lauf initiierte. Es war ein Spiel der Läufe, denn plötzlich blieb Cleveland minutenlang ohne Punkte. 75:66 Jazz.
4. Viertel: Die Jazz konnten nun ihre Führung behaupten. Lyles, der zuvor kalt blieb (0/5 Dreier), wurde von den Cavs völlig ignoriert, was dieser dann mit sieben Punkten in Folge bestrafte. Irving ließ den Rückstand aber nicht zu groß werden. Nach einem Dreier von Love waren es 3:30 vor dem Ende nur noch acht Zähler Rückstand. Als sich Nervosität in der Arena breit machte, war es Hood, der aus der Ecke splashte. Irving hatte 40 Sekunden vor dem Ende noch einmal die Möglichkeit auf vier Zähler zu verkürzen, doch sein Versuch von draußen geriet viel zu kurz. Utah gewann mit 100:92.
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Der Star des Spiels: Gordon Hayward. Bestätigte auch gegen den Champion seine bislang exzellente Saison. Als die Cavs dank James im dritten Viertel plötzlich die Führung übernahmen, war er es, der sein Team anführte und mit acht schnellen Punkten das Momentum zurückgewann. Agierte unglaublich effizient und unaufgeregt und zog viel Aufmerksamkeit auf sich, was Freiräume für seine Kollegen schuf.
Der Flop des Spiels: Kevin Love. Rückfall in alte Zeiten für den Power Forward. Defensiv genehmigte er zu Beginn Favors und später Lyles viel zu viel Platz. Was am heutigen Abend aber den Cavs noch mehr weh tat, war, dass Love überhaupt keinen Touch hatte (4/14 FG). Am Ende stand zwar fast ein Double-Double, doch dies täuschte nicht über die zahlreichen Schwächen in seinem Spiel hinweg.
Das fiel auf:
- Das Spiel der Jazz am heutigen Tag stand und fiel mit dem Dreier. Zunächst wollte von draußen nichts zusammenlaufen (Start: 2/12). Da die Cavs aber selbst kaum etwas trafen, blieb man in der Partie. Als dann die Würfe nicht mehr herausrollten, sondern durch die Reuse gingen, startete Utah den 21:5-Run, der das Team in eine komfortable Position brachte.
- Des Weiteren sind die Jazz nicht unbedingt bekannt dafür, Tempo zu machen. Allerdings taten die Cavs ihnen immer wieder mit leichten Ballverlusten einen Gefallen, wodurch Utah leichte Punkte in Transition machte. Dies war vor allem in den Phasen wichtig, wo der Jumper nicht fallen wollte.
- Das Debüt von Kyle Korver für Cleveland fiel durchwachsen aus. Der ehemalige Hawk spielte fast ausschließlich mit den Reservisten. Entsprechend wurde er eng bewacht. Zudem fiel er negativ auf, als er völlig unnötig Lyles beim Dreierversuch foulte. In knapp 18 Minuten standen letztlich magere 2 Pünktchen (1/5 FG), 3 Rebounds und ein Turnover zu Buche.
Das dritte Viertel von LeBron war fulminant. Die Nummer 23 der Cavs war überall auf dem Feld. Fast im Alleingang machte er aus einem 15-Punkte-Rückstand ein ausgeglichenes Spiel. In den ersten sechs Minuten erzielte er 13 Punkte, darunter drei Triples und ein fulminanter Dunk in Transition. Das war auch nötig, denn im ersten Durchgang war die Leistung des Kings mehr als bescheiden, der ungewohnt unkonzentriert wirkte. Im Schlussviertel ging dann für LeBron auch nicht mehr viel.
- Eine Randnotiz aus dem zweiten Viertel. Joe Ingles gab den LeBron-Stopper und machte dies überragend. James schien völlig entnervt, beging gleich mehrere Turnover und holte sich obendrauf noch ein Technical ab. Der Australier schaffte es tatsächlich in den meisten Fällen, vor dem Finals-MVP zu bleiben, der in dieser Zeit ohne Punkte blieb.