NBA

Warriors schlagen Rockets ohne Curry

Von Martin Gödderz
Draymond Green und Shaun Livingston hatten auch ohne Stephen Curry ihren Spaß
© getty

Kein Curry, kein Problem. Der amtierende MVP meldet sich kurz vor dem Spiel verletzt ab. Die Golden State Warriors haben aber auch ohne den Superstar keine großen Schwierigkeiten mit den Houston Rockets, die sich selbst schlagen und nie die mannschaftliche Geschlossenheit des Champions zeigen. So siegen die Dubs am Ende mit 115:106 (BOXSCORE) und feiern den zweiten Sieg im zweiten Spiel der Serie.

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Als kurz vor dem Spiel feststand, dass Stephen Curry ausfallen würde, mussten wohl einige Warriors-Fans kurzzeitig zittern. Doch der Champion ließ sich den Ausfall des Topscorers nicht lange anmerken und siegte dank einer starken Teamleistung, aus der Klay Thompson mit 34 Punkten (8/20 FG) herausstach. Damit stellte der Shooting Guard seine Punktebestleistung in den Playoffs ein.

Neben Thompson überzeugten vor allem Andre Iguodala (18 Punkte, 7/10 FG) und Shaun Livingston (16 Punkte, 6 Assists), die den Spielaufbau auch in Currys Abwesenheit unaufgeregt und abgeklärt schulterten. Draymond Green kratzte mit 12 Punkten, 14 Rebounds und 8 Assists mal wieder an einem Triple-Double.

Bei den Rockets war James Harden mit 28 Punkten und 11 Assists auffälligster Mann, Dwight Howard kam mit 12 Zählern und 10 Rebounds ebenfalls auf ein Double-Double, während Jason Terry 13 Punkte von der Bank beisteuerte.

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Die Reaktionen:

Draymond Green (Warriors): "Wir wussten, dass wir uns ohne Steph noch mehr aufeinander verlassen mussten. Das haben wir getan. Wirklich jeder war involviert."

J.B. Bickerstaff (Rockets): "Ich glaube nicht, dass Howard desinteressiert war. Am Brett war er gut und er hat physisch gespielt, seine Länge genutzt. Andre Bogut musste gegen ihn richtig arbeiten."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bis wenige Minuten vor dem Spiel stand nicht fest, ob der angeschlagene Stephen Curry spielen kann. Nach dem Warmup entschieden sich die Warriors aber gegen den Einsatz ihres Superstars. So begann Shaun Livingston an der Seite von Thompson, Barnes, Green und Bogut. Bei den Rockets dagegen nicht Neues. Beverley, Harden, Ariza, Motiejunas und Howard starteten.

1. Viertel: Die Warriors taten sich ohne Curry nicht etwa in der Offensive schwer, wo es von Beginn an gut lief, sondern in der Defensive, wo kaum Stops gegen die Rockets gelangen. So entwickelte sich ein punktreiches erstes Viertel. Gerade Iguodala fing nach seiner Einwechslung Feuer und knallte schnell vier Dreier rein, womit er seine Warriors bis zur ersten Pause zur 33:30-Führung schoss.

2. Viertel: Die Rockets waren gut im Spiel. Dann allerdings leistete sich Harden bereits Mitte des Viertels sein drittes Foul und wurde von Bickerstaff erst einmal rausgenommen. Genau in dieser Phase starteten die Dubs einen kurzen Run. Durch einen Thompson-Dreier gingen sie mit neun Punkten Vorsprung in Front, so dass Harden ganz schnell wieder aufs Feld zurückkehrte. Doch die Warriors hielten ihren Vorsprung bis zur Halbzeit und gingen mit einem 66:58 in die Kabine.

3. Viertel: Die Rockets waren nie ganz aus dem Spiel, doch immer wenn sie sich zurückkämpften, ließen sie prompt locker. So kamen sie auch nach der Pause dank Harden und Terry bis zum Ausgleich, nur um dann wieder zuzusehen, wie sich die Dubs weiter absetzten. Schließlich beförderte Marreese Speights den ersten Dreier seiner Playoff-Karriere durch die Reuse, so dass die Warriors vor dem Schlussviertel wieder mit 86:79 führten.

4. Viertel: Das Schlussviertel lieferte schließlich eine Blaupause für das Spiel. Houston kämpfte sich wieder auf zwei Punkte heran, ließ dann aber im Anschluss einen 11:0-Lauf der Warriors zu mitsamt einiger völlig unnötiger technischer Fouls und blöden Ballverlusten. Der Run entschied letztendlich das Spiel. Die Warriors mussten in den letzten Minuten nur noch verwalten und gewannen souverän mit 115:106.

Golden State Warriros vs. Houston Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Klay Thompson. Der Shooting Guard sprang, was das Scoring betrifft, eindrucksvoll für Curry in die Bresche. Er war von Beginn an heiß, was enorm wichtig für den guten Start der Dubs war. Schon zur Halbzeit hatte er 20 Punkte auf seinem Konto, am Ende war er Topscorer. Außerdem verteidigte er auch Harden erneut effektiv. Auch stark: Livingston und Iguodala.

Der Flop des Spiels: Dwight Howard. Eigentlich bieten sich hier gleich mehrere Rockets an, doch Howard verkörperte Houstons Probleme aber wohl am ehesten. Er schien mehr mit sich selbst beschäftigt als mit dem Gegner. Statt die Defensive anzuführen, geriet der Center in Foulprobleme und musste bereits vier Minuten vor dem Ende vom Feld. Schon zuvor hatte er zwar ein Double-Double erzielt, dabei aber keineswegs geglänzt und sich auch drei unnötige Ballverluste erlaubt.

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Das fiel auf:

  • Man hätte meinen können, dass die Warriors ohne Curry offensiv nicht so gut zurechtfinden würden. Das wäre wohl auch der Fall gewesen, wenn Houston nicht so fahrlässig verteidigt hätte. Selbst ohne Curry ließen die Rockets bis zur Halbzeit bereits 66 Punkte zu. Sie verteidigten ineffektiv am Perimeter und sie gaben den Spalding viel zu leicht her, wodurch sie den Dubs immer wieder einfache Punkte schenkten.
  • Die Referees legten eine wesentlich kleinlichere Linie an den Tag als noch im ersten Spiel, in dem Harden kein einziges Mal an der Freiwurflinie stand. Vor allem Houston hatte damit Probleme. Schon vor der Pause hatten mit Harden, Smith und Brewer gleich drei Spieler mit Foulproblemen zu kämpfen. Das schränkte die Rockets etwas ein, auch wenn es im Gegenzug Harden (13/15 FT) dabei half, effektiv zu punkten.
  • Statt die wohl einmalige Chance gegen angeschlagene Warriors zu nutzen, besiegten sich die Rockets selbst. Immer wieder diskutierten sie lautstark mit den Referees, haderten mit den Entscheidungen ihrer Mitspieler, leisteten sich Frust-Fouls, zeigten defensive Aussetzer und ließen sich von der Atmosphäre in Oakland verunsichern. Houston trat anders als die Warriors nie als Team auf.
  • Golden State dagegen fing den Curry-Ausfall im Kollektiv auf und verteilte dabei die Last auf mehreren Schultern. Shaun Livingston und Andre Iguodala machten dabei einen sehr abgeklärten und starken Job als Spielmacher, Thompson sorgte für die Gefahr aus der Distanz und mit Bogut sowie Speights waren auch die Big Men gut eingebunden.

Der Spielplan im Überblick

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