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Klein Matty knockt die Bulls aus

Matthew Dellavedova lieferte eine exzellente Leistung und wurde zum Matchwinner für Cleveland
© Getty

Die Cleveland Cavaliers haben Spiel 6 gegen die Chicago Bulls gewonnen und ziehen nach dem vierten Sieg in der Best-of-Seven-Serie in die Conference Finals ein. Beim 94:73-Erfolg (BOXSCORE) verletzte sich Kyrie Irving, Vertreter Matthew Dellavedova machte seine Sache aber mehr als gut. Die Bulls-Defense konnte zwar LeBron James kontrollieren, den Supporting Cast aber nicht. Rose enttäuschte.

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Viele NBA-Fans hatten sich in dieser atemberaubenden Serie mit zwei Buzzerbeatern ein siebtes Spiel gewünscht - doch Chicago kam nicht einmal in die Nähe davon. Cleveland stand hinten gut und brachte die Offense der Bulls zeitweise zum Verzweifeln.

Im zweiten Viertel verletzte sich Kyrie Irving am ohnehin lädierten linken Knie und kehrte nicht mehr ins Spiel zurück. Auch ohne Uncle Drew hatten die Cavs keinerlei Probleme, die Partie in Hälfte zwei an sich zu reißen und schlussendlich locker nach Hause zu bringen.

LeBron James kam aufgrund der guten Defense von Jimmy Butler lediglich auf 15 Punkte (7/23 FG), glänzte dafür aber mit 11 Assists und scheiterte nur um einen Rebound (9) an einem Triple-Double. Tristan Thompson ackerte einmal mehr unermüdlich und brachte es mit 13 Zählern und 17 Boards auf ein Double-Double.

Topscorer der Bulls war Butler mit 20 Punkten, wie zuletzt mangelte es ihm aber an Effizienz (8/22 FG). Derrick Rose konnte dem Spiel ebenfalls nicht seinen Stempel aufdrücken und hatte am Ende 14 Punkte (7/16 FG) und 6 Assists im Boxscore stehen.

Die Reaktionen:

LeBron James (Cavs): "Unsere Jungs rackern sich jeden Tag zu Tode, auch wenn keine Journalisten dabei sind. Und ja, ich bin ein bisschen überrascht, dass wir in den Playoffs bisher jede Situation so gut gemeistert haben. Ich bin umgeben von vier Spielern, die noch nie in der Postseason waren und die alle eine große Rolle in diesem Team spielen. Und ich möchte, dass diese Jungs diesen Moment wirklich genießen können. Dafür bin ich wieder hierher zurückgekommen."

David Blatt (Coach Cavs) über die Verletzung von Irving: "Er hat Schmerzen, aber es ist nichts gebrochen. Er wird wieder werden."

Tom Thibodeau (Coach Bulls) über seine Zukunft in Chicago: "Bis sie mir sagen, dass ich nicht mehr Coach bin, gehe ich davon aus, hier zu bleiben. So werde ich an die Sache rangehen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Chicago atmet auf. Pau Gasol ist nach seiner Oberschenkelverletzung wieder dabei, mit ihm auf dem Court: Derrick Rose, Mike Dunleavy, Jimmy Butler und Joakim Noah. David Blatt vertraut wie gewohnt auf den angeschlagenen Kyrie Irving, Iman Shumpert, LeBron James, Tristan Thompson und Timofey Mozgov.

5.: Gasol is back! Der erste Jumper sitzt, anschließend nimmt Pau das Charge gegen LeBron auf und packt dann in Transition seinen Lieblings-Dunk aus. Einhändig versteht sich. 12:6 Bulls.

9.: Irving und Mozgov befeuern einen 9:2-Run der Cavs, aber Butler und Taj Gibson antworten jeweils mit einem Slam. Im Fastbreak steigt Dunleavy für drei hoch - bang! 25:18 Chicago.

12.: Tristan, du Tier! Thompson verwandelt einen perfekten Alley-Oop von Matthew Dellavedaova - und das obwohl Dunleavy ihn unterläuft und er quer in der Luft liegt. Starkes Viertel vom Cavs-Arbeiter mit 10 Punkten und 4 Rebounds. Let's call him Tristanimal! 33:31 Cavs.

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15.: Oh no! Irving landet nach einem Kickout-Pass auf dem Fuß von Thompson und geht zu Boden - schon wieder das linke Knie! Blatt nimmt eine schnelle Auszeit, der Cavs-Spielmacher muss in die Kabine. Nach zwei Korberfolgen von Nikola Mirotic gleicht Chicago aus - 35:35.

22.: Mirotic lässt gegen Shumpert den Arm draußen und trifft seinen Gegenspieler am Hals. Dummes und unnötiges Flagrant Foul - und Shumpert ist jetzt angestachelt! Freiwurf, Driving Layup und Dreier passen - 47:40 Cavs.

24.: Eieiei! Die Bulls setzen alles daneben, Butler vergibt den nächsten Dreier. Nur vier Chicago-Punkte in den letzten sechs Minuten! Gespenstisch ruhig ist's im United Center. 58:44 Cleveland.

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30.: Jetzt hat die Korb-Allergie auch die Cavs erwischt. Beide Teams werfen Backstein um Backstein und stehen in Hälfte zwei bei erschreckenden 1/18 aus dem Feld. 58:46 Cavs.

35.: Endlich treffen die Bulls in Person von Jimmy Buckets mal einen von Downtown. Rose bekommt gegen Dellavedova das Offensiv-Foul gepfiffen. J.R Smith macht einen auf J.R. Swish und trifft zwei weitere Dreier, doch Butler hält jetzt dagegen. 73:60 Cleveland.

39.: Matty! Dellavedova baut sein Punktekonto mit zwei Longballs weiter aus und nach LeBrons Drive beträgt die Führung der Gäste 20 Punkte. Chicago wankt - 84:64 Cavs.

44.: Dellavedova legt die nächsten vier Zähler nach, anschließend nagelt Thomson Butlers Layup ans Brett. Das war's für Chicago - Cleveland zieht ohne Zweifel in die Conference Finals ein. 90:66 Cavs.

Chicago vs. Cleveland: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Matthew Dellavedova. Der Backup-Point-Guard der Cavs hatte zum Finale der Serie sein A-Game mitgebracht und sprang exzellent für den verletzten Irving ein. Nicht nur, dass er Rose stets vor sich hielt und ihn zu schwierigen Würfen zwang, auch offensiv erlebte Klein Matty eine Offenbarung. Anfang des vierten Viertels nahm er den Bulls mit zwei wichtigen Dreiern den Wind für ein Comeback aus den Segeln, am Ende war er mit 19 Punkten (7/11 FG) Topscorer seines Teams. Der Rest der Bank - bestehend aus James Jones (3/6 Dreier) und J.R Smith (3/6 Dreier) überzeugte ebenfalls.

Der Flop des Spiels: Derrick Rose. Heute hätten die Bulls die Aggressivität von Rose wirklich gebraucht. Aber sie war nicht da. Wenn nicht in einem Elimination Game, wann denn dann? Seine harten Drives wurden schmerzlich vermisst, zudem wirkte der Ex-MVP nicht wie jemand, der sein Team schultern und ein siebtes Spiel erzwingen will. Fokus und Entschlossenheit fehlten ihm sichtlich. Ebenfalls schwach: Das Rebounding der Bulls.

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Das fiel auf:

  • Durch die Rückkehr von Pau Gasol hatten die Bulls endlich wieder eine ernst zunehmende Option im Post. Leider nur zeitweise, da er lediglich 24 Minuten auf dem Court stand und auch nur zu Beginn eine Hilfe war. Zudem brachte Chicago viel zu selten den Ball zu ihrem Power Forward nach innen.
  • Die Cavs hingegen ließen LeBron oft im Post operieren. Butler machte mit guter Defense konsequent die Baseline zu und die Hilfe von Noah und Co. war fast immer zur Stelle. So kam James lediglich auf 15 Punkte, fand aber häufig den freien Mann mit seinem Pass und verzeichnete auch mehrere Hockey Assists.
  • Mozgov handelte sich Ende des ersten Abschnitts ein frühes zweites Foul ein, Blatt ließ ihn aber erst einmal drauf. Gleiches Schicksal ereilte James, die letzten 30 Sekunden des Viertels musste LeBron hingegen von der Bank ansehen. Als er sich Mitte des dritten Abschnitts Nummer vier abholte, ließ Blatt ihn dann aber auf dem Parkett - zu wichtig war diese Phase des Spiels. Bei Chicago brachte Taj Gibson das Kunststück fertig, während seiner drei Einsatzminuten im ersten Viertel drei Fouls zu begehen.
  • Die lautesten Buh-Rufe im United Center bekam dieses Mal nicht James zu hören, sondern Matthew Dellavedova. Nach seiner Aktion gegen Gibson in Spiel 5, die zum Rauswurf des Tajmanian Devils führte, ließen die Bulls-Fans den Australier wissen, was sie von ihm halten - aber Dellavedova ließ sich nicht beirren.
  • Die Big Men der Cavs räumten nicht nur unter den Brettern ab (8 Blocks), sondern auch auf (53 Rebounds). Chicago kam lediglich auf 32 Boards und ließ satte 16 Offensiv-Rebounds zu. So ermöglichte Chicago den Gästen immer wieder Second Chance Points.
  • You live and die by the Three - eine Wahrheit, die in jedem zweiten Spiel dieser Playoffs rausgekramt werden kann, auch im sechsten Spiel der Cavs-Bulls-Serie. Während Cleveland vom Perimeter hochprozentig einnetzte (12/27 Dreier), fand Chicago im ganzen Spiel keine Range (4/19 Dreier).

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