NBA

Dank Defense zurück in der Spur

Von Max Marbeiter
Dennis Schröder legte gegen die Bucks beinahe ein Double-Double auf
© getty

Die Atlanta Hawks haben sich von der deutliche Niederlage gegen die Toronto Raptors erholt und gewinnen bei den Milwaukee Bucks mit 97:86. Diesmal kann sich das Topteam der Eastern Conference auf seine Defense verlassen. Dennis Schröder tut es beinahe Paul Millsap gleich.

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Mit einem Sieg gegen die Bucks hatten die Hawks im Januar ihre beeindruckende Serie gestartet. Und auch diesmal standen die Chancen nicht schlecht. Immerhin hatte Milwaukee gerade erst Point Guard Brandon Knight abgegeben und konnte aufgrund einer Zehenverletzung erneut nicht auf Neuzugang Michael Carter-Williams setzen.

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Nun lag es jedoch sicherlich nicht allein an mangelndem Playmaking auf der Eins - Knight gilt ohnehin eher als Scorer -, dass die Bucks zunächst überhaupt nicht mit Atlantas Defense zurechtkamen und deshalb schnell deutlich zurücklagen. In der zweiten Hälfte kam Milwaukee jedoch häufiger ins Laufen. Die Konsequenz: Atlantas Vorsprung schmolz.

Mit Beginn des Schlussviertels setzten die Hawks Kyle Korver jedoch effektiver ein. Heißt: Es regnete Dreier. So zog Atlanta wieder deutlicher davon und rehabilitierte sich am Ende für die herbe Niederlage vom Freitag gegen die Raptors. Am Ende scorten insgesamt sechs Hawks zweistellig. Darunter Topscorer Paul Millsap (23 Punkte, 16 Rebounds) und Dennis Schröder (12 Punkte, 9 Assists). Für die Bucks kamen Giannis Antetokounmpo und Khris Middleton auf jeweils 19 Zähler.

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Der Star des Spiels: Paul Millsap dominierte. Der Power Forward nutzte die Mismatches, die ihm die Bucks anboten und hatte bereits zur Halbzeit ein Double-Double aufgelegt. Millsap dominierte die Bretter (16 Rebounds) und war diesmal Atlantas verlässlichste Offensivoption (23 Punkte, 10/21 FG).

Der Flop des Spiels: Jared Dudley. Es war sicherlich keine dankbare Aufgabe, gegen den körperlich deutlich überlegenen Millsap ran zu müssen. Ein wenig mehr hätte Dudley aber durchaus bieten dürfen. Am Brett hatte Milwaukees Forward nahezu nichts zu melden und auch der Wurf wollte überhaupt nicht fallen (0/5 FG).

Das fiel auf:

  • Die Bucks führten das klassische Positionsdenken mal wieder ad absurdum. Jared Dudley startete auf der Vier, dazu gesellten sich im Frontcourt Giannis Antetokounmpo und John Henson. Vielseitigkeit war angesagt bei Milwaukee. Allerdings förderte dies auch Probleme zutage. Khris Middleton hatte beispielsweise Schwierigkeiten, Kyle Korver durch die diversen Screens zu folgen, weshalb Atlantas Shooting Guard regelmäßig völlig offen abdrücken konnte (4/9 3FG). Dazu machte sich Paul Millsap das Mismatch auf der Vier zunutze. Atlantas Power Forward war Dudley körperlich überlegen, sammelte Rebound um Rebound (10 zur Halbzeit) und punktete regelmäßig in Korbnähe.
  • Millsap war jedoch nicht Milwaukees größtes Problem. Mit Atlantas Defense kamen die Bucks noch weniger zurecht. Die Hawks machten die Zone dicht und gestatteten kaum Abschlüsse am Brett. Am Perimeter setzten sie die Bucks regelmäßig unter Druck, machten Passwege effektiv dicht. Milwaukees Ballmovement kam so überhaupt nicht zur Entfaltung. Zudem erschwerte Atlantas physische Defense das Off-Ball Movement der Bucks, sodass die Gastgeber gerade in der ersten Hälfte häufig zu gut verteidigten Würfen mit Ablauf der Shotclock gezwungen waren.
  • All das zeigte Wirkung. Die Bucks gingen unglaublich schlampig mit dem Ball um und hatten ihren Turnover-Schnitt (15,7) bereits zu Beginn der zweiten Hälfte erreicht. Am Ende waren es 24.
  • Mit Beginn der zweiten Hälfte zogen die Bucks ihrerseits jedoch in der Defense an und nahmen den Hawks so zeitweise ihren offensiven Rhythmus. Netter Nebeneffekt: Man kam ins Laufen, was wiederum einfache Punkte in Transition ermöglichte. Dazu punktete Milwaukee vermehrt durch das Pick-and-Roll mit Giannis Antetokounmpo und Zaza Pachulia. So waren die Bucks bis zum Ende des dritten Viertels bis auf zwei Zähler herangekommen.
  • Als Kyle Korver zu Beginn des Schlussabschnitts heiß lief, fand Atlantas Offense jedoch wieder ihren Rhythmus. Dank besserer Balance punkteten die Hawks wieder regelmäßig, während Milwaukees Probleme der ersten Hälfte zurückkehrten.
  • In dieser Phase stand im Übrigen auch Dennis Schröder - nicht etwas Jeff Teague - auf dem Parkett. Hatte der Deutsch ein der ersten Hälfte noch zeitweise neben Atlantas All-Star Playmaker gespielt, so belohnte Coach Budenholzer Schröder für dessen intensive Defense. Offensiv suchte er zwar nach seinem Wurf 3/10 FG), dafür verteilte der Point Guard 9 Assists und hatte am Ende beinahe ein Double-Double gesammelt - allerdings auch 6 Turnover.

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