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Bulls dominieren Mavs am Brett

Von Jan Zesewitz
Pau Gasol dominierte die Mavericks unter den Körben und griff sich 17 Rebounds
© Getty

Auch ein glänzend aufgelegter Dirk Nowitzki kann die Dallas Mavericks (30-14) nicht zum Sieg über die Chicago Bulls (29-16) führen. Die Mavericks verlieren mit 102:98 (54:51), obwohl Nowitzki 24 Punkte bei hervorragenden Quoten erzielt. Dallas findet kein Mittel gegen die Physis der Bulls und gegen Jimmy Butler, der 20 Punkte erzielt.

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Die Mavericks müssen sich am Ende vorwerfen, nicht das Maximum aus ihren Möglichkeiten herausgeholt zu haben. 24 Turnover leisteten sich die Bulls, doch Dallas kann daraus keinen Profit schlagen. Das Reboundduell entschieden die Bulls deutlich für sich und die Offensive der Mavericks geriet nie richtig ins Laufen. Dirk Nowitzkiwar mit 24 Punkten der Topscorer der Mavs, die ihre siebte Heimniederlage kassierten. Bei den Bulls erzielte Jimmy Butler und Derrick Rose 20 Punkte.

Ein Großteil der ersten Hälfte gehörte den Bulls - insbesondere Derrick Rose. Der Point Guard hatte bereits nach zwei Vierteln 18 Punkte auf dem Konto und drei Dreier getroffen. Doch die Mavs kämpften sich in die Partie zurück und gestalteten die Partie zum Ende der ersten Halbzeit offen. Dennoch nahm Chicago eine 54:51-Führung mit in die Kabine.

Auch in der zweiten Halbzeit liefen die Mavericks stets einem Rückstand hinterher und führten zu keinem Zeitpunkt in der Partie. Nowitzki und Monta Ellis konnten das Spiel in den Schlussminuten noch einmal spannend machen, doch am Ende waren die Bulls an den Brettern zu überlegen. Insbesondere Pau Gasol, der 17 Rebounds einsammelte.

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Die Reaktionen:

Jimmy Butler (Bulls): "Der Sieg bedeutet, dass wir jedes Team schlagen können, wenn wir uns darauf konzentrieren. Ich glaube, dass wir ein tiefes Team sind und hart spielen. Und wenn wir unser Ding durchziehen, können wir jeden schlagen."

Rajon Rondo (Mavericks): "Das Ende fasst eigentlich unser ganzes Spiel treffend zusammen. Wir haben unglaublich viele Offensivrebounds zugelassen. Das war unsere Schwachstelle: Rebounds und das Ding in den letzten Sekunden zu Ende zu bringen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Mavericks schicken ihre gewohnte Starting Five aus Rajon Rondo, Monta Ellis, Chandler Parson, Dirk Nowitzki, Tyson Chandler auf das Feld. Bei den Bulls beginnen Derrick Rose, Jimmy Butler, Tony Snell, Pau Gasol und Joakim Noah, der nach vier Spielen Abwesenheit wegen einer Knöchelverletzung zurück im Lineup steht.

4.: Die Bulls erwischen den besseren Start in die Partie. Rose trifft einen Dreier, Butler und Gasol kommen zu punkten. Der Wurf bei den Mavs will noch nicht fallen - drei Layups kreisten um den Ring und fielen auf der falschen Seite herunter. Dazu kommen einige Turnover. 12:4 Bulls.

8.: Derrick Rose hat ein ganz heißes Händchen. Zwei Dreier finden ihr Ziel, dann will es der ehemalige MVP wissen und stoppt im nächsten Angriff direkt ab - nichts als Nylon. Damit stoppt er einen Mini-Run der Mavs. 22:12 Bulls.

15.: Bereits der fünfte erfolgreiche Dreier der Bulls, diesmal von E'Twaun Moore. Aber mit Rose auf der Bank kommen die Mavs ein bisschen näher. Auch bei Chicago schleichen sich Fehler ein. JJ Barea trifft den Dreier auf der Gegenseite. 33:28 Bulls.

21.: Barea bringt ein wichtiges Lebenszeichen von der Bank für Dallas. Die Bulls gehen in dieser Phase nicht sorgfältig mit dem Ball um und Barea zieht in typischer Manier in die Zone und kommt zum Abschluss. Dann ist es Ellis, der Gasol den Ball klaut und auf der anderen Seite dunkt. Die Mavs sind im Spiel. 47:42 Bulls.

27.: Chandler blockt Butlers Wurf in die dritte Reihe, den Einwurf kriegen die Bulls nicht rechtzeitig ins Feld, Rondo holt den Offensiv-Rebound und den Ausgleich. 57:57.

34.: Wieder eine Phase mit vielen Fehlern - derzeit mehr auf Seiten der Mavericks. Nach einem Ballverlust von Snell verwirft Ellis, der im nächsten Angriff einen schwachen Pass auf Chandler in der Zone versucht. Kirk Hinrich beendet die Durststrecke mit seinem ersten Dreier. 73:66 Bulls.

36.: Aufregendes Finish des dritten Viertels. Erst gelingt Devin Harris das seltene Kunststück eines Four-Point-Plays, dann wird Butler beim Wurf gefoult. Mit der Sirene haut Nowitzki den Stepback-Dreier rein. 80:75 Bulls.

41.: Hey, Rajon! Du auch hier? Eine seltene Aktion des Point Guards, als er blitzschnell in die Zone zieht und zum Layup kommt. Auf der Gegenseite antworten allerdings Aaron Brooks und Taj Gibson. Dallas läuft weiter hinterher. 88:81 Bulls.

46.: Es wird eng für die Mavericks. Zwar klauen sie den Bulls den Ball und punkten durch Nowitzki - aber Chicago kann antworten. Gasol macht staubtrocken den Jumper aus der Midrange. Aber Ellis holt den nächsten Steal und macht den Leger. 97:91 Bulls.

48.: Es schien vorbei, dann bringt Crunchtime-Monta die Mavs mit einem Drei-Punkte-Spiel auf zwei Punkte heran. Doch Dallas bekommt den Rebound nicht und Gasol entscheidet das Spiel mit zwei Freiwürfen. 102:98 Bulls. Der Endstand.

Dallas Mavericks vs. Chicago Bulls: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Jimmy Butler. Er zeigte in diesem Spiel, warum er der neue Fokus der Bulls-Offensive ist. Von Ellis nicht aufzuhalten, war Butler überall auf dem Feld zu finden, band Teamkollegen mit ein, verteidigte stark, reboundete, scorte selbst und schlug mehrfach den Mavericks den Ball einfach aus der Hand. Er hielt die Fäden einer starken Offensive fest in der Hand, zumal Rose nach einer starken ersten Hälfte deutlich abbaute. 20 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists und 3 Rebounds sprechen eine deutliche Sprache.

Der Flop des Spiels: Rajon Rondo. In den letzten sechs Minuten spielten die Mavericks mit Harris, Ellis, Parsons, Nowitzki und Chandler. Rondo definiert sein Spiel nicht über Statistiken, dennoch muss an beiden Enden des Feldes mehr vom Neuzugang kommen, wenn Dallas im Westen eine Rolle spielen möchte. Stattdessen fiel Rondo nur durch Passivität auf, erzielte 6 Punkte bei 3 von 9 aus dem Feld. Schlimmer machen sich die 2 Rebounds und nur 4 Assists bemerkbar und die 27 Minuten, die Rick Carlisle den Point Guard nur auf dem Parkett ließ.

Das fiel auf:

  • Das interessanteste Matchup des Abends fand auf der SG-Position statt. Butler und Ellis sind extrem unterschiedliche Typen, dennoch verteidigten sie sich gegenseitig über weite Strecken. Dieses direkte Duell ging über weite Strecken an den Bulls-Flügel: Er konnte gegen Ellis seine Größen- und Kraftvorteile ausspielen und blieb in der Defensive oft genug vor seinem schnelleren Gegenspieler. Offensiv verteilte Butler den Ball an seine Mitspieler und seine Stats würden sich noch besser lesen, wenn er einige offene Würfe verwandelt hätte.
  • Den Mavericks gelangen 32 Punkte aus 24 Ballverlusten der Bulls. Insbesondere Parsons und Ellis hatten in diesem Spiel besonders schnelle Hände. Derrick Rose allein verlor den Ball fünf Mal an die aufmerksamen Mavs. Trotz dieser hohen Zahl führte Dallas nie. Warum konnten die Hausherren daraus keinen größeren Vorteil schöpfen?
  • Rebounds sind der Grund. Wie so oft entscheidet der Kampf an den Brettern das Schicksal der Partie. Während die Bulls in der ersten Halbzeit noch vor allem über den Dreier das Spiel bestimmten, brachten sie den Ball im weiteren Verlauf der Partie zunehmend unter den Korb und machten den Mavericks mit der schieren Physis von Gibson, Gasol und Noah das Leben schwer.
  • Die Frontcourt-Probleme der Mavericks wurden nicht nur (aber vor allem) durch die Reboundprobleme offensichtlich. Chandler und Nowitzki machten eine gute Partie, doch Dwight Powell musste 21 Minuten spielen. Der Junge ist ohne Frage talentiert, aber eindeutig noch nicht so weit, um den dritten Big Man bei einem Contender zu geben. Keiner seiner 4 Wurfversuche fand den Weg durch die Reuse. Ihn 10 bis 15 Minuten zu bringen, wäre für ihn und Dallas deutlich besser.
  • Das war ein sehr unterhaltsames Spiel zweier Topteams der Liga. Die Bulls zeigten ihr bestes Spiel seit Wochen und auch die nominellen Superstars zeigten sich. Rose hatte eine Monster-Halbzeit mit 18 Punkten in den ersten 24 Minuten, doch seine zweite Halbzeit war das genaue Gegenteil davon. Nowitzki auf der anderen Seite hat seine Wurfprobleme eindeutig überwunden, müsste aber, wenn er ein heißes Händchen hat, von Rondo und Ellis häufiger den Ball bekommen. In vergangenen Spielzeiten wäre der Dirkster spielend auf 35 oder mehr Punkte gekommen.

Der Spielplan im Überblick

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