NBA

Wie der Vater, so der Sohn!

Von Robert Schiffer
Rookie Elfrid Payton ist der neue Starting-Point-Guard der Orlando Magic
© getty

Magic-Rookie Elfrid Payton Jr. übt zwar eine andere Sportart als sein Vater aus, aber es gibt zwischen ihm und seinem Dad dennoch durchaus Parallelen.

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Wie der Vater, so der Sohn - dieses Sprichwort ist im Hause Payton Programm. Denn Elfrid Payton Jr. teilt nicht nur den Namen mit seinem Vater Elfrid Payton Sr., sondern ist genau wie dieser ein harter Arbeiter, der es hasst zu verlieren und abgeschrieben zu werden. Genau das treibt ihn an, Stunden im Gym zu verbringen und sich ständig zu verbessern. "Du bist vielleicht nicht immer der Talentierteste oder Schnellste, aber wenn du härter als alle anderen arbeitest, hast du immer die Chance zu gewinnen", sagt der 20-jährige Point Guard, der im 2014er-Draft an 10. Stelle von den Orlando Magic gepickt wird.

Sein Vater stimmt ihm zu: "Man sollte immer wettbewerbsorientiert sein." Payton Sr. weiß, wovon er spricht, denn er war einst All Star in der Canadian Football League und sammelte auf der Position des -Defensive End 154 Quarterback-Sacks, die ihm einen Platz in der "Canadian Football Hall of Fame" sicherten. Diese Sacks feierte der Footballer mit reichlich Geschrei und Trash-Talk. "Wenn ich dich fertig-mache, lass ich dich das auch wissen", so der heute 47-Jährige.

Starke Defense

Und auch wenn der Sohn während seiner Partien etwas ruhiger bleibt und zudem eine andere Sportart spielt, kommt er in der Defensive ganz nach dem Footballer Payton Sr.: Er kann mit seiner Größe von 1,93 Meter und seinen ausgeprägten Verteidigungsinstinkten -jeden Gegenspieler vor Probleme stellen. "Wenn du gegen ihn punktest, lässt er das nicht auf sich sitzen. Er wird zurückschlagen", so sein Vater.

Zusätzlich ist Payton Jr. ein -herausragender Rebounder für seine Position. Kombiniert man diese Eigenschaften mit seinem ausgereiften Passspiel, hat man einen Allrounder, der schon bald in jeder Nacht auf Triple-Double-Jagd gehen wird. -ESPN-Experte Bill Simmons traut ihm sogar zu, "Rookie of the Year" zu werden und zusammen mit dem anderen Magic-Rookie Aaron Gordon in die Fußstapfen von Gary Payton und Shawn Kemp zu treten. Jenes Duo der Seattle SuperSonics, das in den 90ern die NBA verzauberte und es 1996 bis in die Finals schaffte. Über die nötigen Anlagen verfügen beide Orlando-Rookies.

Dass Elfrid Payton ganz so wie sein Namensvetter stets einen kühlen Kopf bewahrt, stellt er direkt in der Preseason unter Beweis. Nachdem seine Teamkollegen sich den klassischen Scherz erlauben, den Rookie an erster Stelle in die Arena einlaufen zu lassen, um dann hinter ihm stehen zu bleiben, bleibt dieser ganz cool und beginnt einfach, sich allein warmzuschießen. "So bleiben halt mehr Bälle für mich -übrig", kommentiert er selbstbewusst.

Schwacher Wurf

Doch so gut Payton in der Defense ist, so dringend nötig hat er die Extra-Würfe. Denn der Jumper des Wuschelkopfs fällt nicht nur un-regelmäßig, sondern so gut wie gar nicht. Seine Gegenspieler können ihn an der Dreierlinie des Öfteren frei stehen lassen, denn seine Dreierquote lag in der vergangenen College-Saison bei schwachen 26,0 Prozent - von der Freiwurflinie waren es enttäuschende 60,9 %. Das ist für Magic-Coach Jacque Vaughn aber kein Grund zur Sorge: "Er hat einen großartigen Zug zum Korb und trifft die richtigen Entscheidungen. Ich denke, sein gesamtes Offensivspiel wird sich schnell entwickeln, auch der Wurf." An Paytons Einstellung wird es in jedem Fall nicht scheitern: "Ich tue, was immer der Coach von mir verlangt."

Der 20-Jährige will seine Schwächen schnell verbessern, und dazu wird er reichlich Möglichkeiten bekommen, da Orlando im Rebuild steckt. Zudem gibt es mit Luke Ridnour nur einen weiteren Playmaker im Kader. Victor Oladipo, der auch als Einser fungieren kann, verpasste zu Saisonbeginn mehrere Partien, sodass Payton von Beginn an viel Verantwortung tragen konnte - perfekt für seine Entwicklung!

Als kleiner Junge saß Payton bereits vor dem TV und schaute die Spiele seines Vaters. "With another sack, ELLLFRID PAAAYTON!", imitierte der kleine Payton den Kommentator. Heute hat sich das Blatt gewendet. Elfrid Payton Sr. fiebert bei den Spielen seines Sohnes mit, und in ein paar Jahren wird er den Magic-Hallensprecher imitieren: "With a Triple-Double, ELLLFRID PAAAYTON!"

Wie der Vater, so der Sohn!

Der Artikel erscheint in der BASKET 1/2015

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