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Arbeitssieg mit Hindernissen

Chandler Parsons war mit 28 Punkten Topscorer der Mavs
© getty

Die Mavs sind zurück in der Erfolgsspur. Nachdem ihre Siegesserie gegen die Phoenix Suns gerissen war, gelang den Dallas Mavericks (16-6) mit 125:102 (BOXSCORE) ein letztlich souveräner Arbeitssieg gegen die Milwaukee Bucks (11-11). Das Team von Rick Carlisle tat nicht mehr als nötig, war aber zur Stelle, wenn es eng wurde. Dirk Nowitzki fand endlich seinen lang vermissten Wurf-Rhythmus wieder.

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Es war schon nicht wirklich schön anzusehen, was Dirk Nowitzki in den vergangenen Spielen aufs Parkett brachte. Immer wieder verfehlten seine Würfe den Korb - der Deutsche steckte so richtig in einem Shooting-Tief. Aus diesem hat er sich gegen die Bucks eindrucksvoll befreit: Mit 21 Punkten bei 8 von 12 Versuchen aus dem Feld legte der 36-Jährige endlich wieder ein starkes Spiel hin.

Das zweite Duell gegen Milwaukee innerhalb von vier Tagen war ein völlig anderes als der knappe Sieg unter der Woche, der nur dank eines Buzzer-Beaters von Monta Ellis eingefahren werden konnte. Das Team von Ex-Maverick Jason Kidd vergab die Chance zur Revanche aufgrund insgesamt zu geringer Präsenz und war zu unerfahren, um die Mavericks wirklich in Bedrängnis bringen zu können.

Dabei hielten die Bucks zu Beginn noch gut mit, ein 12:0-Lauf Ende des ersten Viertels verschaffte Dallas aber etwas Luft. Bis zur Halbzeit konnte sich aber weder das Team von Rick Carlisle absetzen noch gelang es den Bucks, den Vorsprung aufzuholen. Den ersten Dallas-Run nach der Pause konnte Milwaukee noch kontern und kam wieder bis auf 6 Punkte heran.

Ende des dritten Viertels zog Dallas die Zügel defensiv und offensiv an - und Stück für Stück davon. Auch dank einer guten Leistung der Reservisten (48 Bankpunkte). Zudem scorten alle eingesetzten Spieler der Mavericks. Vor allem J.J. Barea leistete von einen guten Beitrag (9 Punkte, 9 Assists), Jay Crowder überzeugte durch starken Einsatz (9 Punkte, 3 Assists, 3 Steals).

Dallas traf insgesamt 58,3 Prozent aus dem Feld und auch der Dreier fiel besser als bisher in der Saison (12/31). Da war es auch nicht weiter schlimm, dass Nowitzki und Co. den Bucks ebenfalls eine gute Wurfquote erlaubten (50 Prozent). Die Mavericks definieren sich einfach über ihre Offense.

Mitte des vierten Viertels war die Begegnung entschieden und Rick Carlisle konnte seine Starter für das anstehende schwere Auswärtsspiel in Memphis schonen. Neben Nowtzki überzeugten auch Monta Ellis (19 Punkte, 4 Rebounds, 4 Assists) und Chandler Parsons, der das System von Rick Carlisle immer besser zu verstehen scheint.

Bei Milwaukee punkteten sechs Spieler zweistellig, darunter Rookie Jabari Parker und Sophomore Giannis Antetokounmpo. Gegen die Offensivkraft der Mavs reichte das aber lange nicht. Das Verhältnis von 17 Assists zu 17 Ballverlusten dürfte zudem besonders einem ehemaligen Point Guard wie Jason Kidd nicht gefallen haben.

Die Reaktionen:

Rick Carlisle (Coach Mavs): "Chandler Parsons arbeitet wirklich hart. Wir hatten das Shootaround abgesagt, aber er kam trotzdem in die Halle und wollte werfen. Also warfen wir für eine halbe Stunde."

Chandler Parsons (Mavs): Ich wollte unbedingt mit Rick arbeiten. Ich war nicht der einzige, aber mir war es wichtig, nicht verschlafen und müde zum Spiel zu kommen. Wenn du die ersten Würfe triffst, verändert sich das ganze Spiel und alles wird ein bisschen einfacher."

Jason Kidd (Coach Bucks): "Wenn man keinen Einsatz zeigt und keine Energie aufwendet, dann bekommt das andere Team offene Würfe und versenkt sie. Und genau das haben die Mavericks heute gemacht.

When you don't put any energy and effort into it, guys are going to get wide-open shots and knock them down," Bucks coach Jason Kidd said. "They did that."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Dallas startet wie gewohnt mit Jameer Nelson, Monta Ellis, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Tyson Chandler. Jason Kidd schickt Brandon Knight, O.J. Mayo, Giannis Antetokounmpo, Jabari Parker und Larry Sanders für Milwaukee aufs Parkett. Bei den Bucks fehlt der wichtigste Mann von der Bank: Ersan Ilyasova hat eine gebrochene Nase und eine leichte Gehirnerschütterung.

1. Schrecksekunde zu Beginn! Gleich beim ersten Jumper landet Nowitzki unglücklich auf dem Fuß von Antetokounmpo und knickt leicht um. Dirk schüttelt den linken Fuß und scheint, nicht schlimmer verletzt zu sein. Glück gehabt! Der Deutsche trifft beide Freiwürfe - 2:0 Führung Dallas.

6. Sanders mit dem Block gegen Devin Harris in der Defense, dann bekommt der Big Man den Spalding perfekt von Knight serviert und fliegt zum Dunk ein. Der Greek Freak hat das gesehen und macht es beim nächsten Angriff gleich nach. Two Hands for Safety! Rick Carlisle nimmt die Auszeit - 12:11 Mavs.

9. Da hat der Coach seine Männer aber wachgerüttelt! Die erhöhte Intensität in der Verteidigung führt zu Blocks von Jay Crowder und Chandler sowie einem Steal von Ellis. Parsons profitiert in der Offense von der schwachen Transition-Defense der Bucks: 9:0-Run der Mavs. Ellis schickt noch einen Dreier hinterher - 24:11 Dallas!

12. Nowitzki ist nach einer frühen Pause wieder dabei und trifft den Baseline-Jumper mit Ablauf der Shotclock. Dirk hat schon 8 Zähler auf dem Konto und seine Bewegungen sehen besser aus als zuletzt. Marshalls Wurf von der eigenen Dreierlinie fällt zwar mit dem Buzzer rein, zählt aber nicht mehr - 32:21 Mavs.

18. J.J. Barea im Fokus: Erst trifft der kleine Guard mit dem Floater, dann per sehenswertem Finger-Roll mit Brett. In der Defense wird er aber mit einem schönen Crossover von Jerryd Bayless vernascht, der den freien Weg zum Korb nutzt. 38:32 - Dallas' Vorsprung ist etwas geschrumpft.

22. Jetzt wird's hier aber athletisch! Erst lässt die Chandler/Chandler-Connection die Korbanlage per Alley-Oop erzittern, dann zeigen Landers und Mayo Skills und Finesse in der Luft. Eine Wasserflasche auf dem Parkett verhindert Dallas' nächsten Fastbreak - das sieht man auch nicht alle Tage. Die Mavs kommen nicht wirklich weg - 51:42.

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29. Guter Start von Dallas in Hälfte zwei. Nach 9 schnellen Punkten wächst die Führung auf 20 Zähler, aber Milwaukee antwortet und ist nach einem 11:2-Lauf wieder in Reichweite. Die Kirsche auf der Torte gibt's vom Greek Freak, der durch die Zone schneidet und den einhändigen Hammer auspackt. Carlisle ist bedient und nimmt die Auszeit - 71:60 Mavericks.

32. Jetzt geben die Mavs wieder Gas - Coach Carlisle scheint auch dieses Mal die richtigen Worte gefunden zu haben. Jay Crowder stürzt sich auf den am Boden liegenden Antetokounmpo, entreißt ihm den Spalding, der über Chandler zu Parsons kommt - der Dreier passt! Im nächsten Angriff ist Harris frei - der Dreier passt! 81:69 Dallas.

40. Dallas hat das Spiel jetzt unter Kontrolle. Die Defense ist solide und die Offense läuft jetzt richtig rund! J.J. mit dem Stepback und der Puerto Ricanische Wirbelwind lässt gleich noch einen Alley-Oop zu Brandan Wright folgen. Jay Crowder schraubt einen Dreier aus der Ecke rein - 99:83 Mavericks.

45. Greg Smith und Richard Jefferson. Wenn diese Namen in dieser Saison für Dallas auf dem Feld stehen, dann ist es offiziell: Das Spiel ist durch. Die beiden Reservisten fügen sich gut ein und treffen ihre ersten Würfe. Aber das ist beim Stand von 119:97 nicht mehr wirklich relevant.

Dallas Mavericks vs. Milwaukee Bucks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Chandler Parsons. Der Neuzugang zeigte sich aggressiv wie nie und suchte immer wieder den Abschluss. Und Parsons war richtig on fire: Der Swingman traf 11 von 14 Versuchen aus dem Feld (4/6 Dreier). Auch bei Fastbreaks war Parsons der erste vorne und kam so ein ums andere Mal zu einfachen Punkten. Insgesamt waren es deren 28. Es scheint, als habe Parsons seine Rolle im Mavs-System so langsam gefunden. Ebenfalls stark: Dirk Nowitzki und Monta Ellis, der designierte Western Conference Player of the Week - alles andere wäre kaum vertretbar.

Der Flop des Spiels: Der Einsatz der Bucks. Man sollte doch meinen, dass nach so einer herzzerreißenden Niederlage gegen die Mavs vor vier Tagen jeder Spieler alles geben würde, um dieses Mal als Sieger vom Parkett zu gehen. Das Gegenteil war der Fall. Es schien, als hätte sich Milwaukee von Beginn an damit angefreundet, dass in Dallas nichts zu holen sei. Keine Intensität, kein Wille - und das war auch jedem Bucks-Akteur anzusehen. So mussten die Mavs nicht mehr tun als nötig und Milwaukee brachte sich um die Revanche.

Das fiel auf:

  • Dirk wurde vom Tip-Off an gedoppelt, sobald er im Post den Ball bekam. Eine Taktik die Ex-Teamkollege Jason Kidd seinem Team auch schon während der Zeit bei den Brooklyn Nets aufgetragen hatte. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie gefährlich Nowitzki ist.
  • Die Mavs umgingen das Problem geschickt, in dem sie Nowitzki vermehrt freiblockten und ihn erst anspielten, wenn er seinen Gegenspieler abgeschüttelt hatte. Dirk konnte so direkt werfen und erlebte nach einigen schwächeren Spielen endlich wieder einen guten Shooting-Abend.
  • Beim Sieg am Mittwoch stellten die Mavs zur zweiten Halbzeit auf eine Zonen-Verteidigung um. Dieses Mal waren die Probleme in der Defense geringer, sodass Dallas das gesamte Spiel über in der Mann-Verteidigung blieb.
  • Milwaukee fehlt der Go-to-Guy. Durch die Offense, in der fast alle Spieler gleichberechtigt sind, geriet das Halfcourt-Play oft ins Stocken. Gut herausgespielte Würfe waren Mangelware, oft lief es auf Einzelaktionen in Korbnähe hinaus.
  • Die Bucks versuchten immer wieder, ihre Größenvorteile gegen die kleinen Guards der Mavs auszunutzen. Die machten aber defensiv auch trotz der Miss-Matches einen soliden Job. Ausnahme: Jameer Nelson, der sich immer wieder unnötige Fouls anhängen ließ. Hier zeigte sich aber auch die geringe Erfahrung eines Jabari Parker, Khris Middleton oder Giannis Antetokounmpo. Aus diesen Situationen müssen die Bucks mehr machen.
  • Die Bank der Mavs ist eine Bank. J.J. Barea unterstrich ein weiteres Mal, dass seine Rückholaktion aus Minnesota ein guter Move des Front Office war. Dallas blieb auch gefährlich, wenn die Starter pausierten - J.J. hatte daran mit seiner Schnelligkeit einen großen Anteil. Die sorgte oft dafür, dass die Verteidigung kollabierte und sich einfache Wurfmöglichkeiten auftaten.
  • Das Spiel der Bucks lebt von der Athletik und wenn das Team von Jason Kidd noch ein bisschen mehr Erfahrung sammelt, könnte in Milwaukee eine schlagkräftige Truppe heranwachsen. Die Gäste punkteten vor allem per Fastbreak oder in der Zone (68 Points in the Paint). Mit dem Wurf hapert es aber bei vielen Spielern noch.

Der Spielplan im Überblick

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