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Zu viel Gasol, zu viel D - Clips verlieren

Von Max Marbeiter
Marc Gasol (M.) dominierte die Big Man der Clippers nahezu nach Belieben
© getty

Dank herausragender Defense gewinnen die Memphis Grizzlies gegen die Los Angeles Clippers deutlich mit 107:91. Ein schwaches zweites Viertel bringt ins Hintertreffen, am Ende sind die Clippers überfordert und finden kein Mittel gegen Marc Gasol.

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Zu Hause fühlen sich die Grizzlies am Wohlsten. Vor der Partie gegen die Clippers hatte Memphis seine bis dahin sieben Heimspiele allesamt gewonnen. Trotz eines durchwachsenen Saisonstarts hatten sich die Clippers es zwar zur Aufgabe gemacht, diese Serie zu durchbrechen, am Ende war L.A. mit der Aufgabe jedoch heillos überfordert.

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Nachdem sie im ersten Viertel noch halbwegs mithalten konnten, bekamen die Clippers ab dem zweiten Viertel eine Lektion in Sachen Defense erteilt. Die Grizzlies hielten das Tempo niedrig, zwangen den Mitfavoriten so häufig ins Setplay, wo der mangels Bewegung und Ballmovement allerdings kaum etwas zustande brachte. Dass Memphis dazu sowohl die Zone (52:32 Punkte in der Zone) als auch die Bretter dominierte (52:27 Rebounds), tat sein Übriges.

Das, und Marc Gasol. Der Spanier war von den Clippers nicht zu verteidigen und scorte deshalb unglaublich effizient. Dennoch hofften die Gäste kurzzeitig. Zu Beginn des dritten Viertels lief Chris Paul plötzlich heiß und führte die Clippers zwischenzeitlich sogar bis auf 8 Punkte heran. Am Ende waren die Probleme in der Offense gepaart mit der schwachen Defense jedoch zu viel. Während Memphis bewies, dass es derzeit zur absoluten Ligaspitze zählt, kassierten die Clippers die nächste bittere Pleite.

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Die Reaktionen:

Marc Gasol (Grizzlies): "Wenn du deine Würfe triffst, zwingt das die Defense, ein wenig herauszukommen. Das ermöglicht Würfe für andere und das macht mich glücklich."

Mike Conley (Grizzlies): "Ich habe nicht einmal im Ansatz daran gezweifelt, dass Marc aggressiv sein würde. Wenn man sich den 12:2-Start anschaut, werden wir ihm wohl sagen, dass er jeden Abend 30 Punkte machen soll."

Chris Paul (Clippers): "Wir müssen einfach aggressiver ins Spiel gehen, abschließen und zuerst zuschlagen. Wir müssen das konstant besser machen."

Doc Rivers (Clippers): "Als sie erst einmal in Führung waren, war es schwer, das Spiel-Tempo wiederzufinden. In der zweiten Hälfte haben wir unsere Linie ein wenig verloren."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Memphis scheint den Virus, der große Teile des Teams in den vergangenen Tagen flach gelegt hatte, halbwegs überwunden zu haben. Mit Mike Conley, Courtney Lee, Tony Allen, Zach Randolph und Marc Gasol bringen die Grizzlies ihre klassische Starting Five. Doc Rivers schickt Chris Paul, J.J. Redick, Matt Barnes, Blake Griffin und DeAndre Jordan zum Tipoff aufs Parkett.

3.: Lob City mal anders. Jordan hämmert Barnes' Lobpass aus der Ecke auf den Ring. Die Strafe folgt umgehend. Lee zieht in die Zone, spielt von der Baseline zurück an den Perimeter, wo Conley völlig offen steht. Der Dreier sitzt - 9:5 Grizzlies!

8.: Gasol ist kaum zu stoppen. Egal, ob nun Layup oder Midrange-Jumper - der Spanier trifft nahezu alles. Nachdem Barnes die Clippers mit 9 schnellen Punkten durch die ersten Minuten führte, übernimmt auf der anderen Seite nun jedoch Griffin. BG postet auf und versenkt seinen dritten Wurf in Serie - 20:18 Grizzlies!

13.: Koufos steigt zum Dunk hoch, doch Ranolph schiebt Davis in den Griechen hinein. Offensivfoul! Z-Bo muss nach seinem zweiten Fehltritt des Spiels erst einmal auf die Bank.

19.: Jordan leistet sich den Illegal Screen und damit das Offensivfoul. Zu allem Überfluss schickt Gasol DJ direkt im Anschluss auch noch auf die Schulbank. Post-up. Hook-Shot. Foul. And-1. Noch dazu kassiert Jordan bereits seinen dritten Pfiff - 37:27 Memphis!

23.: Willkommen zur Tony-Show! Erst lässt Allen Davis in bester Rondo-Manier per Behind-the-Back Fake aussteigen und versenkt den Layup. Es folgt der Putback Dunk sowie zwei erfolgreiche Freiwürfe. Dem FedEx Forum gefällt's, Memphis führt mit 17.

26.: Paul läuft langsam heiß. CP führt die Clippers zu Beginn der zweiten Hälfte wieder bis auf acht Zähler heran. Allen trifft jedoch den Put-back Layup und legt direkt zwei erfolgreiche Freiwürfe obendrauf - 59:47 Grizzlies!

30.: Die Clippers haben den Steal bereits vor Augen, doch Gasol schnappt sich den Ball - und plötzlich stimmt die Rotation nicht mehr. Die Folge: Gasol hat genug Platz für den Runner und trifft. Redick antwortet jedoch von draußen - 68:59 Grizzlies!

35.: Wichtig für die Grizzlies! Die Clippers verkürzen dank Paul auf 8, doch Udrih trifft den Dreier. Als Redicks Antwort von Downtown misslingt, legt Lee den nächsten Triple obendrauf - 84:70 Grizzlies!

39.: Nicht zum ersten Mal zieht ein Grizzlies-Playmaker Richtung Korb, nur um von der Grundlinie dann den Kickout-Pass auf den offenen Schützen zu spielen. Diesmal klappt's bei Udrih und Pondexter. Als Lee und Leuer wenig später zwei weitere Dreier einstreuen, ist endgültig Ausnahmezustand in Memphis. Dank eines 25:8-Runs führen die Grizzlies mit 25.

45.: Das Spiel ist entschieden, die Reservisten dürfen ran. Garbage Time!

Memphis Grizzlies vs. Los Angeles Clippers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Marc Gasol nahm die Grizzlies auf seine Schultern und trug sie durch die ersten drei Viertel. Der Center fand einen kaum zu verteidigenden Mix aus attackieren und sicherem Wurf aus der Mitteldistanz (13/18 FG, 30 Punkte). Dazu lieferte Gasol seine gewohnt starke Defense (12 Rebounds, 2 Blocks) und nahm so an beiden Enden des Felds unglaublichen Einfluss.

Der Flop des Spiels: So gut Gasol war, so schwach präsentierte sich DeAndre Jordan. Der Clippers-Center war mit seinem spanischen Pendant heillos überfordert, bekam Gasol nie in den Griff. Dazu arbeitete DJ ungewohnt schwach am Brett (3 Rebounds) und war offensiv mangels Lob-Anspielen und Putbacks überhaupt kein Faktor (1/2 FG).

Das fiel auf:

  • Marc Gasol stellte die Clippers vor unlösbare Probleme. Zu Beginn sank DeAndre Jordan häufig ab - wahrscheinlich, um Blake Griffin im Lowpost gegen Zach Randolph nicht völlig allein zu lassen. Allerdings bestrafte Gasol dies direkt durch diverse erfolgreiche Jumper vom Highpost. Als DJ den Spanier etwas enger verteidigte, zog dieser immer wieder am Clippers-Center vorbei, um am Ring abzuschließen.
  • Wie so häufig verlebte Griffin gegen Randolph einen weniger amüsanten Abend. Ging BG ins Post-up, kam er meist nicht weit, da Z-Bo gnadenlos Position hielt und seinem Pendant kaum Zentimeter gewährte. So war Griffin häufig zu gut verteidigten Mitteldistanz-Jumpern gezwungen (5/17 FG).
  • Überhaupt brachten die Clippers ihre Offense einfach nicht zum Laufen. Der Grund: Memphis verteidigte - mal wieder - unglaublich effizient. Am Perimeter fand L.A. nur selten einen offenen Schützen, auch Drives waren angesichts der geschickten Grizzlies-Defense kaum eine Option. Dazu hielt Memphis das Tempo sehr niedrig und erstickte so das von den Clippers so geliebte Transition-Spiel.
  • Die Clippers trugen jedoch ebenso zur Problematik bei. Sie bewegten den Ball nicht schnell genug, zudem war das Spiel abseits des Ball zu statisch. Mangels Bewegung brachte L.A. Memphis' Defense so kaum einmal zum Kollabieren und erspielte sich zu selten einfache Würfe.
  • Nach einem offensiv katastrophalen zweiten Viertel, in dem L.A. lediglich 19 Punkte gelangen - und das nur, da die Grizzlies schnell die Teamfoulgrenze überschritten hatten - wirkte die Offense der Clippers mit Beginn des dritten Viertels deutlich variabler und ausbalancierter. L.A. attackierte nun häufiger, bewegte sich besser abseits des Balls und scorte deshalb deutlich regelmäßiger.
  • Stand ihre Starting Five auf dem Parkett, lieferten die Grizzilies dank eines gesunden Mix aus Pick-and-Rolls, Pick-and-Pops und In-and-Out-Spiel eine durchaus ansehnliche und vor allem effiziente Offense. Speziell ohne Gasol und Conley hatte allerdings auch Memphis Probleme, konstant zu scoren. Als gegen Ende des dritten Viertels Memphis' Reservisten ihren Rhythmus fanden, entblößten die Grizzlies jedoch endgültig die Defense der Clippers. Schützen standen häufig - speziell nach dem Drive-and-Kick - offen, dazu verteidigte L.A. schwach unter dem Korb. Memphis dankte es mit starken Quoten und dem entscheidenden Run.

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