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Mavs verlieren hitziges Texas-Derby

Von Martin Gödderz
Dirk Nowitzki (l.) hatte keinen leichten Stand gegen die Defensive der Rockets
© getty

In einem sehr intensiven Texas-Derby treffen die Dallas Mavericks (10-4) von Beginn an äußerst schwach aus dem Feld, starten aber dank einer starken Bank das riesige Comeback. Am Ende ist allerdings James Harden da und führt die Houston Rockets (10-3) in letzter Sekunde zum 95:92-Heimsieg (BOXSCORE). Dirk Nowitzki erlebt einen Abend zum Vergessen.

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Mitte des dritten Viertels lagen die Dallas Mavericks bereits mit 18 Punkten zurück. Bis zum Schluss wollte der Dreier einfach nicht fallen. Nur 6 von 35 Versuche aus der Distanz fanden ihr Ziel. Vor allem Dirk Nowitzki (11 Punkte, 4/18 FG, 0/8 Dreier) hatte enorme Probleme.

Angeführt von Brandan Wright (14 Punkte, 11 Rebounds) und J.J. Barea (7 Punkte, 2 Assists) fanden die Mavs aber wieder zurück ins Spiel und hatten am Ende den Sieg in der Hand. Doch wieder wollte der Dreier einfach nicht fallen. Auch Monta Ellis (17 Punkte, 7/21 FG) und Chandler Parsons (8 Punkte, 0/5 Dreier) hatten enorme Probleme mit ihrem Wurf.

Lediglich Tyson Chandler (13 Punkte, 13 Rebounds) zeigte sich wieder enorm effektiv und verhalf den Mavs zu vielen einfachen Punkten. Allerdings konnte er auch nichts ausrichten gegen einer starken James Harden (32 Punkte, 8 Rebounds) und einen Patrick Beverley (20 Punkte), der mit 6 verwandelten Dreiern einen neuen Karriererekord aufstellte.

Donatas Motiejunas kämpfte unermüdlich unter den Brettern und kam am Ende mit 14 Punkten und 12 Rebounds auf ein Double-Double. Trevor Ariza (7 Punkte, 1/8 Dreier) und Jason Terry (7 Punkte, 1/6 FG) trafen ebenfalls wenig und waren damit Sinnbild für einen schwachen Shooting-Abend beider Teams (Dallas: 39,8 Prozent Feldwürfe, Houston: 36,6 Prozent).

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Die Reaktionen

Rick Carlisle (Trainer Mavericks): "Jeder schaut jetzt natürlich auf den letzten Spielzug, das Spiel haben wir allerdings in der ersten Hälfte verloren, als wir einfach nicht aggressiv genug waren."

Chandler Persons (Mavericks): "Nach den ersten Minuten habe ich die ganzen Schmährufe irgendwann ausblenden können."

Kevin McHale (Trainer Rockets): "Wir müssen diese Dreier nehmen. Wir haben einfach nicht so viele Slasher, die zum Korb gehen."

James Harden (Rockets): "Ich habe einige Würfe verfehlt, also habe ich versucht in der Defensive da zu sein. Ich denke, dass jeder bei uns einen guten Job gemacht hat und sie gut verteidigt hat."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Rockets gehen erneut ohne Dwight Howard ins Heimspiel. Der Center muss weiter wegen Schmerzen im Knie pausieren. Für ihn rückt wieder Rookie Tarik Black in die Starting Five. Er beginnt an der Seite von Beverley, Harden, Ariza und Motiejunas. Bei den Mavs dagegen alles wie immer: Nelson, Ellis, Parsons, Nowitzki und Chandler bilden die Startformation.

4.: Beide Teams beginnen mit viel Schwung in der Offensive. Vor allem Houston rollt: Beverley haut drei Dreier in drei Minuten rein. Harden trifft ebenfalls aus der Distanz und lässt einen Korbleger folgen. Carlisle nimmt die Auszeit. 14:9 Rockets.

12.: Noch 10 Sekunden auf der Uhr und Ellis findet Parsons mit einem tollen Pass an der Dreierlinie. Der zieht direkt ab, trifft aber nicht. Doch dann rauscht Brandan Wright heran. Offensivrebound, Putback-Dunk und es steht wieder ausgeglichen 29:29.

17.: Beverley versenkt den Dreier im Fastbreak, doch Wright antwortet auf der Gegenseite mit dem Slam Dunk. Was macht Beverley? Der Point Guard haut den nächsten Distanzwurf rein! Sein fünfter verwandelter Dreier bereits. Karriererekord eingestellt. 45:37 Rockets.

24.: Nelson zieht zum Korb und spielt Chandler hoch an. Der stopft den nächsten Alley-Oop-Dunk durch die Reuse. Im Gegenzug gibt Harden aber die nicht weniger spektakuläre Antwort. Mit dem Buzzer haut er den Dreier ins Gesicht von Monta Ellis. Mit einer 60:51-Führung gehen die Rockets in die Pause.

32.: Houston schwächelt etwas in der Offensive, doch die Mavs nutzen das nichts aus, weil sie absolut nichts treffen. Die Strafe folgt sofort. Harden trifft seinen nächsten Dreier, dieses Mal über die langen Arme von Wright. 73:55 Rockets.

36.: Gegen Ende des Viertels entwickeln die Mavs doch so etwas wie einen kleinen Lauf. Wright verwandelt einen tollen Korbleger mit links. Ellis lässt einen Dreier mit zwei Sekunden auf der Uhr folgen. Mit einer 77:68 Rockets-Führung geht es ins letzte Viertel.

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40.: Die Mavs sind dran. Houston hat den Touch aus der Distanz verloren und Dallas ist da. Barea tankt sich zum Korbleger und wird dabei gefoult. And one. Nur noch 81:78 Rockets.

43.: Harris wird beim Dreierversuch gefoult und erhält dadurch drei Freiwürfe. Er verwandelt alle drei und Dallas geht erstmals seit dem ersten Viertel in Führung. 83:81 Mavs.

46.: Parsons räumt Motiejunas rüde unter dem Korb ab. Die Referees schauen sich die Szene im Video an und entscheiden sich dann gegen ein Flagrant Foul. Motiejunas erhält nur zwei Freiwürfe, verwandelt beide, doch im Gegenzug trifft Ellis aus dem Dribbling. 88:82 Mavs.

48.: Harden zieht mit 28 Sekunden auf der Uhr zum Korb, nimmt das Foul gegen Parsons und versenkt dazu den Layup. Auch der Freiwurf sitzt, so dass Houston wieder mit einem Punkt vorne ist. Die Mavs leisten sich in der Offensive den Turnover und müssen foulen. Ariza verwandelt beide Freiwürfe und Dallas braucht den Dreier zum Ausgleich. Nowitzki vergibt ihn, die Mavs erhalten aber noch einmal die Möglichkeit mit fünf Sekunden auf der Uhr. Doch auch Ellis vergibt. 95:92 Rockets.

Houston Rockets vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Patrick Beverley. Der Point Guard war absolut on fire und sorgte mit seinem Dreierregen in der ersten Hälfte für eine komfortable Rockets-Führung. Man merkte dem enorm physischen und kämpferischen Spielmacher an, dass er genau für solche Spiele lebt.

In der Defensive machte er den Mavs-Guards das Leben zusätzlich schwer, vorne traf er 6 von 11 Dreier. Gegen Ende des Spiels musste Beverley verletzt auf der Bank bleiben, was zu einem Bruch im Spiel der Rockets führte bis dann der ebenfalls starke Top-Scorer James Harden eiskalt das Spiel entschied.

Der Flop des Spiels: Dirk Nowitzki. Hin und wieder merkt man dem Deutschen sein fortgeschrittenes Alter dann doch an. Im Back-to-Back-Game wirkte Nowitzki nicht wirklich frisch und fand zu keiner Zeit seinen Rhythmus. Lediglich 4 von 18 Feldwürfe fanden den Weg in den Korb, eine ungewöhnlich schwache Quote für den Power Forward.

Gerade aus der Distanz wollte es Nowitzki irgendwann auch erzwingen, traf aber bis zum Schluss keinen einzigen Dreier bei acht Versuchen. Auch der Dreier kurz vor Schluss über James Harden war nicht wirklich clever und ging weit daneben. Ebenfalls schwach: Chandler Parsons.

Das fiel auf:

  • Es war mächtig Feuer drin im Texas-Derby. Parsons wurde vom heimischem Publikum konsequent ausgebuht. Chandler und Harden gerieten Mitte des zweiten Viertels aneinander und erhielten beide technische Fouls, weil Harden den Mavs-Center rüde schubste, nachdem dieser den Shooting Guard beim Zug zum Korb im Gesicht getroffen hatte. Im dritten Viertel tauschten auch Beverley und Ellis nette Worte aus. Hinzu kamen einige Fouls an der Grenze zum Erlaubten.
  • Die Rockets schossen in der ersten Halbzeit wie irre aus der Distanz. Das Ball-Movement klappte perfekt, immer wieder standen die Scharfschützen an der Dreierlinie frei. Bereits nach 24 Minuten hatte Houston 13 erfolgreiche Dreier bei 25 Versuchen auf dem Konto. Bei den Mavs lief es dagegen nicht so gut. Dallas traf nur 23,1 Prozent seiner Dreier in Hälfte eins.
  • Im dritten Viertel wurde es sogar noch schlimmer. Dallas traf eigentlich keinen Wurf mehr aus dem Feld und war zwischenzeitlich mit 18 Punkten hinten. Doch die Mavs fanden ein anderes Mittel: Sie nutzten ihre Längenvorteile in der Offensive aus. Wright und Chandler wurden häufig gesucht und flogen reihenweise zu Alley-Oop-Dunks. Die kleineren Motiejunas und Black hatten keine Chance.
  • Die Rockets dagegen verloren in der zweiten Halbzeit komplett ihren Touch aus der Distanz und hatten in der Offensive auch keinen rechten Plan B außer Isolations für Harden. Sie versuchten es immer weiter und standen am Ende bei 46 Dreierversuchen. Der NBA-Rekord liegt bei 49 Versuchen. Aufgestellt von den Mavericks 1996. In der zweiten Hälfte traf Houston allerdings lediglich 2 seiner 21 Würfe aus der Distanz.
  • Die letzten 30 Sekunden des Spiels spiegelten eigentlich das gesamte Mavs-Dilemma des Spiels wider. Sie bekamen James Harden nicht unter Kontrolle, trafen die entscheidenden Dreier nicht und leisteten sich einen folgenschweren Turnover. So brachte auch das tolle Comeback nichts.
  • Gerade die am Ende 16 Ballverluste bei nur 17 Assists sind ungewöhnlich für die Mavs, die sonst die beste Assist-Turnover-Ratio der Liga vorweisen. Gestern gegen die Lakers waren es beispielsweise 37 Assists bei 9 Ballverlusten. Hier verteidigte Houston auch gut.

Der Spielplan im Überblick

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