Chris Paul hat seinen Status als bester Point Guard der Liga mit einem deutlichen Ausrufezeichen untermauert und auch Kevin Durant in den Schatten gestellt. Die Thunder konnten CP3 zu keiner Zeit kontrollieren und stellten insgesamt vier verschiedene Verteidiger gegen den Superstar. Dennoch erzielte Paul 32 Punkte in 28 Minuten und diktierte auch sonst die Partie nach Belieben. Seine 8 verwandelten Dreier sind persönlicher Bestwert.
Insgesamt versenkten die Clippers 15 Dreier und lagen nur im ersten Viertel kurzzeitig zurück. Blake Griffin zeigte mit 23 Punkten, 5 Rebounds und 5 Assists ebenfalls eine gute Partie. Auf Seiten der Thunder konnten nur die Superstars offensiv überzeugen.
Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!
Kevin Durant erzielte 25 Punkte (9/19 FGs) und Russell Westbrook kam auf 29 Punkte (9/14) und 4 Assists. Allerdings leistete sich der Point Guard auch 6 Turnover und konnte Paul defensiv zu keiner Zeit halten. Ansonsten fehlte jegliche Unterstützung für die Stars.
Die Reaktionen:
Blake Griffin (Clippers) über Chris Paul: "Wenn jemand so ins Rollen kommt, muss man ihm einfach den Weg freimachen, damit er das Feuer am Brennen halten kann."
Chris Paul (Clippers): "Ich heute früh da und habe viele Würfe getroffen. Ich glaube, dass hatte auch viel damit zu tun."
Thabo Sefolosha (Thunder): "Ich glaube, bei vielen Dreiern am Anfang hatten wir eine Hand in seinem Gesicht. Wir haben eigentlich keinen schlechten Job gemacht, aber die Dinger sind trotzdem reingefallen und das hat ihrem ganzen Team einen Schub gegeben."
Kevin Durant (Thunder): "Wir müssen einfach physischer spielen. Ich rede nicht von harten Fouls, sondern davon, die Wege dichtzumachen, sich durch Blöcke kämpfen und die Leute nicht einfach laufen zu lassen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Es gibt keine Überraschungen. Beide Coaches schicken ihre bewährten Formationen aufs Feld. Für die Thunder spielen Westbrook, Sefolosha, Durant, Ibaka und Perkins. Clippers-Coach Rivers stellt Paul, Redick, Barnes, Griffin und Jordan auf.
4.: Intensiver Start in OKC. Ibaka mit einem Dunk und Durant per Dreier holen sich die Führung. Dann legen Ibaka und Westbrook noch einmal nach. 16:10 für die Thunder. Clippers-Coach Rivers nimmt die Auszeit.
8.: Was für ein Tempo! Hier gibt es keine Verschnaufpausen. Erst geht Westbrook mit Dampf zum Korb und legt den Ball unter Bedrängnis rein, dann konntert Paul auf der anderen Seite mit seinem dritten Dreier. 24:20 für Los Angeles.
16.: Das Offensiv-Feuerwerk der Clippers geht weiter. Crawford zieht nach einer Wurffinte zum Korb, nimmt sich den Runner und wird dabei von Fisher gefoult. Der Ball ist trotzdem drin. Der Freiwurf auch. 45:29!
21.: Das ist einfach nur unglaublich. Die Clippers treffen alles von Downtown. Erst nagelt Paul seinen sechsten (!) Dreier rein, dann nimmt Barnes den nächsten weiten Dreier. Los Angeles überrennt die Thunder. 65:41.
30.: Die Fehde ist nicht neu und Ibaka und Griffin werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Nach einem Reboundduell klemmt Griffin einen Fuß des Spaniers ein und der befreit sich etwas zu rabiat. Es gibt ein technisches Foul. 84:63!
Der LEAGUE PASS: Schaue alle Spiele der Playoffs!
34.: Die Gala von Paul geht weiter. Der Spielmacher cuttet in die Zone, spürt aber den Atem von Center Adams und passt raus auf Crawford. Der Sixth Man versenkt den Dreier aus der Ecke sicher. 100:76 für L.A.
43.: Jetzt darf die Second Unit weiterballern. Beide Trainer haben ihre Starter vom Feld genommen. Crawford kontert den Dreier von Fisher. Der Vorsprung ist weiter beeindruckend. 118:91.
Oklahoma City Thunder vs. Los Angeles Clippers: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Chris Paul. Die Vorstellung des Superstars war einfach nur beeindruckend. Paul versenkte seine ersten 8 Dreier bevor der neunte Versuch dann danebenging. Dazu zog er immer wieder in die Zone und schaffte so Platz für die Schützen. Das Pick'n'Roll mit Griffin funktioniert ohnehin wie im Schlaf. OKC probierte es mit mehreren Verteidigern, aber keiner bekam ihn in den Griff. Anfang des vierten Viertels konnte er sich dann bereits ausruhen. Er erzielte 32 Punkte (12/14 FG) und 10 Assists.
Der Flop des Spiels: Reggie Jackson. Die Superstars haben ihren Job zumindest offensiv erledigt, aber sie brauchen Unterstützung und da ist Jackson gefragt. Der Sixth Man hat bereits mehrfach bewiesen, dass er dazu in der Lage. Gegen die Clippers funktionierte das aber gar nicht. Der Guard erzielte seine ersten Punkte in der Garbage Time. Zuvor schoss er eine Fahrkarte nach der anderen (1-8).
Das fiel auf:
- Es war natürlich keine Überraschung, dass beide Teams mit hoher Pace spielen würden, aber wenn man überlegt, dass beide Mannschaften jeweils sieben Spiele in den Knochen haben, war die Leistung schon beeindruckend. Es gab nur ein Tempo und das hieß Vollgas.
- Die Clippers brannten ein Offensiv-Feuerwerk ab. Paul lief gleich am Anfang heiß und traf wirklich alles von Downtown. Los Angeles suchte möglichst schnell den Abschluss und ließ die Shot Clock selten weit runterlaufen. Wenn ein schneller Korberfolg nicht möglich war, dirigierte CP3 das Team aber genauso klug und ließ die Plays durchlaufen. Mit gutem Ball Movement fanden die Clippers so häufig den freien Mann. 69 Punkte in einer Halbzeit schenkte den Thunder in ihrer Playoff-Geschichte noch kein Team ein.
- Die Thunder leben von ihrem 1-2 Punch Durant und Westbrook und das nahmen die Clippers weitgehend in Kauf. Gerade für KD hat L.A. nicht den richtigen Gegenspieler und so sagte Coach Rivers ganz offen, dass man ihn machen lassen will, weil man ihn eh nicht halten kann. Ziel war es, den Rest zu kontrollieren und das gelang ausgezeichnet.
- Bei dem hohen Tempo behielten die Clippers trotzdem die Übersicht. In Halbzeit 1 ließen sie nur 3 Turnover zu. Am Ende waren es 9. Ganz anders dagegen die Thunder. Gleich 18-mal schenkten sie den Ball her. Westbrook war mit 6 Ballverlusten dabei. Das nutzte L.A. für 23 Punkte.
- Nachdem Westbrook Paul in der ersten Halbzeit zu keiner Zeit kontrollieren konnte, stellte Coach Brooks in der Halbzeit um und setzte Defensiv-Spezialist Sefolosha gegen den Superstar. Allerdings verpuffte die Maßnahme ohne Wirkung. Als nächstes probierte es Small Forward Butler. Selbst Durant musste ran.
- Als nach der Pause die Small-Ball-Aufstellung auch keinen Erfolg brachte, packte OKC die Hack-a-Jordan-Taktik raus. Vier Mal schickten die Thunder den Center an die Linie. Jordan machte nur einen Freiwurf, aber Oklahoma City konnte davon nicht richtig profitieren, da das Halfcourt-Spiel einfach zu statisch und abhängig von den Stars war.