Vor seinem Game-Winner waren Iguodala lediglich 12 Punkte gelungen (14 insgesamt), der Flügelspieler stand lange Zeit im Schatten von Klay Thompson (27), Stephen Curry (22 Punkte, 9 Assists) und David Lee (20). Selbst Reservist Harrison Barnes punktete mehr (16).
Im entscheidenden Moment war auf den Olympiasieger aber dann doch Verlass. Zudem steuerte Iguodala 9 Assists bei.
Bei den Thunder hatte Russell Westbrook noch 2,3 Sekunden vor Schluss für den vermeintlichen Siegtreffer zugunsten OKCs gesorgt. Der Spielmacher war mit 31 Punkten auch Topscorer der Partie.
Dazu kamen Serge Ibaka auf 27 Punkte und 13 Rebounds, Kevin Durant auf 20 Punkte und Reggie Jackson auf 12 Zähler.
Die Reaktionen:
Andre Iguodala (Warriors): "Der letzte Wurf war so nicht geplant. Eigentlich sollte der Pass zu unseren Shootern an der Birne gehen, aber die waren nicht frei. Ich konnte dann nach unten in die Ecke abtauchen, wie ich es bei Kobe Bryant schon so oft gesehen habe. Bei ihm hat es schon oft geklappt, und jetzt zum Glück auch bei mir."
Kevin Durant (Thunder): "Bis zum letzten Wurf hat es viel Spaß gemacht."
Russell Westbrook (Thunder): "Keine Ahnung, was passiert ist. Ich habe in der anderen Ecke Curry verteidigt."
Mark Jackson (Trainer Warriors) über Iguodala: "Er ist genau, den wir erwartet haben. Und wir sind sehr glücklich, dass er in unserem Team ist."
Scott Brooks (Trainer Thunder): "Ein super Spiel. Großartige Zuschauer, tolle Atmosphäre. Wie ein Playoff-Spiel, und das im November. Mehr kann man nicht verlangen. Leider musste ein Team verlieren."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Warriors starten mit ihrer Wunschformation aus Curry, Thompson, Iguodala, Lee und Bogut. Oklahoma City wirft Westbrook, Sefolosha, Durant, Ibaka und Adams in den Ring. Der etatmäßige Starter Perkins fehlt aus persönlichen Gründen.
7.: Die Thunder erwischen hier den besseren Start. Ibaka plückt Bogut, Durant startet den Fastbreak und bedient Westbrook. Der Spielmacher lässt es krachen, wenig später legt Durant persönlich nach. 23:16 Thunder.
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12.: Die Warriors sind wieder da - und machen's wie gewohnt vor allem von außen. Speights (!) bringt den Gastgeber mit einem Distanzwurf auf 32:33 heran.
20.: Nicht zu fassen, diese Shooting-Clinic der Warriors! Die Thunder wissen inzwischen natürlich, dass Curry und Thompson den Dreier suchen, trotzdem können sie nichts dagegen tun. Die beiden Backcourt-Spieler legen noch mal zwei nach, es steht 53:51 für OKC.
24.: Wunderschöner Basketball auf beiden Seiten. Westbrook setzt Adams mit tollem Bodenpass in Szene, genauso macht's Curry auf der anderen Seite mit Bogut. Und so geht es hin und her, zur Halbzeit steht es 62:62. Durchatmen.
27.: Es geht munter weiter. Thompson nimmt seinen sechsten und siebten Dreier, trifft beide und steht bei 24 Punkten. Curry legt zwei Layups nach, Golden State mit 74:71 vorn. OKC-Coach Brooks hat vorerst genug gesehen, Auszeit.
35.: Für die Thunder wird es langsam eng. Die Offense hat nachgelassen, die Defense hat weiter keine Antwort auf die Warriors. Barnes' Dreier schraubt den Rückstand auf 82:93.
37.: Durant hat erst 15 Punkte auf dem Konto, dafür jetzt aber 5 Fouls. Wie erwähnt: Es wird eng für die Thunder. Barnes erhöht auf 96:86.
43.: OKC kommt noch mal. Und natürlich muss Durant jetzt derjenige sein, der das Team führt. In der Defense wird er gegen Lee "versteckt", offensiv trifft er einen Dreier und verkürzt auf 100:108. Auszeit.
48.: Unfassbares Finish! Curry versemmelt den möglichen Game-Winner, die Thunder haben beim Stand von 114:112 für Golden State noch einen Angriff. Durant wird gedoppelt, gibt den Ball an Westbrook ab - und der jagt die Kugel von zwei Metern hinter der Dreierlinie durch die Reuse!
Die Warriors haben noch eine Chance, finden Iguodala in der Ecke. Fadeaway-Jumper gegen Westbrook - drin!!! Golden State gewinnt hier mit dem Buzzer!
Golden State Warriors vs. Oklahoma City Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Andre Iguodala. Stephen Curry und Klay Thompson stahlen den anderen Spielern lange Zeit die Show mit ihren Dreiern und ihrem blinden Verständnis. Doch wurde immer wieder deutlich, wie groß der Wert Iguodalas für diese Mannschaft schon ist.
Iguodala erzwang nichts, gab sich als Scorer opportunistisch und spielte zudem wie gewohnt starke Defense. Der Flügelspieler spielte 9 Assists, traf fünf seiner nur sechs Würfe und brachte die Oracle Arena mit seinem Game-Winner mit der Schlusssirene zum Explodieren.
Der Flop des Spiels: Einen wirklichen Flop gab es in diesem Spiel zweier Topteams aus dem Westen nicht.
Probleme hatte OKC allerdings wie so oft auf der Center-Position. Steven Adams merkte man trotz aller tollen Auftritte in der Vergangenheit an diesem Abend an, dass er eben doch nur ein Rookie ist.
Nick Collison brachte von der Bank nicht die erhoffte Entlastung (1/5 Field Goals) und Hasheem Thabeet konnte in seinen vier Spielminuten auch nichts ausrichten. Da ist Golden State mit Andrew Bogut und Backup Jermaine O'Neal schlicht und ergreifend besser aufgestellt.
Das fiel auf:
- Nach 16 Minuten hatten die Warriors mickrige 4 Rebounds auf dem Konto. Und doch lag der Gastgeber nur 41:46 hinten. Warum? Weil er von außen richtig heiß war. 7 von 9 Dreierversuchen fanden ihr Ziel. Klassischer Warriors-Basketball eben. Dass Golden State im ganzen Spiel nur 7 Turnover hatte, half natürlich auch.
- Toney Douglas wird den Warriors mindestens zwei Wochen fehlen, und weil der weitgehend unerprobte Rookie Nemanja Nedovic noch keine wirkliche Rolle spielt, muss Andre Iguodala als Spielmacher aushelfen, wann immer Steph Curry eine Pause braucht. Dass er das kann, steht außer Frage.
- Kevin Durant spielte hocheffektiv, nahm aber deutlich weniger Würfe als gewünscht. Andre Iguodala zwang ihn immer wieder, den Ball abzugeben - und auch Klay Thompson wird ein immer stärkerer Verteidiger. An seinen Block gegen Durant im Low Post dürfte sich der Edelshooter noch eine Weile zurückerinnern.
- Nach seinen Fußproblemen eingangs der Saison wirkt Harrison Barnes endgültig hundertprozentig fit. Kurz nach seiner ersten Einwechslung lief er beim Fastbreak vorneweg, später sah man ihn mehrfach erfolgreich im Low Post arbeiten. Wenn sie die Belastung sowohl in Sachen Tempo als auch Power aushalten, müssen die Füße wohl in Ordnung sein.
- Auch taktisch war es interessant, wie die Warriors Barnes nutzten: Der Flügelspieler hielt sich offensiv fast nur am Zonenrand auf. Im dritten Viertel konnte er Kevin Durant dessen viertes Foul anhängen, danach hatte er gegen Reggie Jackson leichtes Spiel.
- Jermaine O'Neal ist kein Spieler mehr für 25 Minuten, aber auch mit wenig Spielzeit weiß er viel anzufangen. 3 Steals und 1 Block belegen seinen Effekt in der Defense, und mit seinen Shotblocking-Qualitäten veränderte er viele weitere Würfe der Thunder.