Die Denver Nuggets haben das Tauziehen um ihren aufstrebenden Manager Masai Ujiri verloren. Wie die Toronto Raptors am Freitagabend verkündeten, hat der 42-Jährige einen über 15 Mio. Dollar dotierten Fünfjahresvertrag bei den Kanadiern unterzeichnet.
Bei der Franchise, die es seit fünf Jahren nicht mehr in die Playoffs geschafft hat, wird Ujiri offiziell das Amt des Sportdirektors übernehmen. Für den NBA-Executive oft he Year ist das Engagement in Toronto auch eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Bevor er 2010 bei den Nuggets anheuerte, arbeitete Ujiri bereits zwei Jahre lang als Assistant General Manager bei den Raptors.
Dabei deutete vergangene Woche noch einiges auf eine Verlängerung bei den Nuggets hin. Denver-Präsident Josh Kroenke hatte sogar verkündet, dass man sich mit Ujiri auf ein neues Arbeitspapier geeinigt hätte.
Als die Raptors in den letzten Tagen jedoch damit begannen ihren ehemaligen Mitarbeiter heftig zu umgarnen, war recht schnell klar, dass die Nuggets nur noch Außenseiterchancen besäßen. Hinzu kommt, dass Ujiri in Denver nicht unbedingt fürstlich entlohnt wurde. Mit einem Einkommen von rund 1 Mio. Dollar gehörte er, trotz aller Erfolge, zu denen am schlechtesten bezahlten Managern in der gesamten Liga.
Spannungen mit Colangelo?
In Toronto wartet auf Ujiri jedoch sicherlich nicht das entspannteste Arbeitsklima. Bryan Colangelo, dessen schweres Erbe Ujiri in Kanada antritt, wird weiterhin bei den Raptors angestellt sein, darf sich in Zukunft aber nur noch Präsident der Franchise nennen.
Der 47-Jährige hat zudem in einem Interview bereits eingestanden, dass er "ziemlich enttäuscht" über seine Entmachtung sei. Für Tim Leiweke, CEO von Maple Leaf Sports and Entertainment und somit Hauptverantwortlicher bei den Raptors, jedoch kein Problem: "Bryan ist sicherlich nicht gut auf mich zu sprechen, aber wir leben in keiner perfekten Welt. Diese Franchise braucht einen Umbruch und Masai bringt genau die Art von neuem Denken mit, die wir benötigen."
Auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger könnten die Nuggets derweil im eigenen Haus fündig werden und Pete D´Allesandro, bisher Ujiris rechte Hand, als Manager installieren. In trockenen Tüchern ist dieser Upgrade aber noch lange nicht, wird doch darüber spekuliert, dass D´Allesandro seinem Mentor nach Toronto folgen könnte.
Gallinaris Comeback verzögert sich
Der Abgang von Ujiri ist jedoch nicht die einzige schlechte Nachricht für alle Denver-Fans. Wie die "Denver Post" schreibt, verläuft der Genesungsverlauf bei Danilo Gallinari nicht so reibungslos, wie gewünscht.
Hatte man nach der schwerwiegenden Knieverletzung des Italieners zunächst noch mit einer Rückkehr um die Jahreswende gerechnet, könnte sich sein Comeback, nach jetzigem Stand, gut und gerne bis Ende Februar verschieben.
