New York Knicks (23-11) - Boston Celtics (17-17) 96:102
Playoff-Basketball pur im Madison Square Garden! Die Celtics liefern sich mit den Knicks ein knüppelhartes Duell, das sie nicht nur gewinnen, sondern bei dem sie auch noch den Gegner zur Weißglut bringen.
Namentlich Carmelo Anthony, den frisch gebackenen Eastern Conference Player of the Week. Der Forward erwischte in der Offensive einen gebrauchten Tag (6-26 aus dem Feld, 4-7 von der Freiwurflinie, 20 Punkte), in der Defense rieb er sich völlig auf.
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Als er früh im letzten Viertel unter dem eigenen Korb mit Kevin Garnett aneinander geriet, hatte Melo die Schnauze voll. Die beiden Stars lieferten sich ein Wortgefecht, das bis in die Celtics-Hälfte geführt wurde, beide Spieler wurden mit technischen Fouls belegt.
"Das passiert im Eifer des Gefechts", spielte Garnett die Szene herunter. "Wir haben beide versucht, unser Team zu pushen. Und hier spielten die Knicks gegen die Celtics. So ist das halt."
Anthony sah das offenbar völlig anders, denn er gab auch nach dem Ende des Spiels keine Ruhe. Wutentbrannt verließ er den Court durch den Ausgang, der eigentlich für die Gäste reserviert ist, verschaffte sich Zugang zum Celtics-Locker-Room und musste von Sicherheitsleuten in Schach gehalten werden.
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Sowohl Anthony als auch die Celtics gaben keinen Kommentar ab zu dem, was gesagt wurde, aber Bostons Coach stellte klar: "Wenn das hier die Playoffs wären, würde ich den Vorfall melden", so Doc Rivers.
Und so versuchen, Anthony eine Suspendierung aufzubrummen. Die droht dem streitbaren All-Star sowieso, die Liga wird sich die Sache ganz genau anschauen. Und auch den Videoclip, der nach dem Spiel auftauchte, der zeigt, wie Anthony vor dem Teambus der Celtics wartet, um Garnett erneut zu stellen.
Ein Experte für Suspendierungen ist bereits Rajon Rondo, der gegen New York nicht mitmischen durfte, nachdem er gegen Atlanta mal wieder einen Referee angegangen war und anschließend die Aussage zu dem Vorfall verweigerte.
Und so waren es Paul Pierce (23 Punkte), Garnett (19 Punkte, 10 Rebounds) und die Celtics-Defense, die es richten mussten. Avery Bradley machte sein bisher bestes Saisonspiel (13), Jeff Green steuerte 16 Zähler bei.
Bei den Knicks startete J.R. Smith, nachdem sein 20-Punkte-Streak gegen Orlando geendet hatte, gleich einen neuen (24 Punkte). Die Knicks bleiben in der Atlantic Division trotz der Pleite klar Erster und erhielten am Rande der Partie eine weitere gute Nachricht: Iman Shumpert könnte in dieser Woche nach seinem Kreuzbandriss aus den letztjährigen Playoffs endlich voll ins Teamtraining einsteigen.
Washington Wizards (5-28) - Oklahoma City Thunder (26-8) 101:99
Sensationelle Wizards, wer hätte das gedacht!?! Natürlich war Kevin Durant Topscorer der Partie (29), in der entscheidenden Szene stahl ihm aber ein Rookie die Show. Bradley Beal narrte Thabo Sefolosha und Kendrick Perkins an der Birne mit einer Wurffinte, stieg dann zum Jumper hoch und markierte mit 0,3 Sekunden auf der Uhr den Siegtreffer.
"Ehrlich gesagt hatte ich vorher keine Ahnung, was ich machen würde", blieb Beal ehrlich. "Der Coach hat mir nur gesagt, dass ich was probieren soll." Zuvor hatte Durant mit einem langen Dreier noch den Weg in eine mögliche Overtime geebnet.
Washington spielte ohne die Topscorer Nene (Knie) und Jordan Crawford (Knöchel) - und war trotzdem überraschend offensivstark. Beal (22) und Martell Webster (22) führten das Scoring an, Kevin Seraphin (19) und Emeka Okafor (12 Punkte, 12 Rebounds) mischten munter mit.
"Wir haben sie einfach nicht ernst genug genommen", gestand Durant. "Das geht natürlich überhaupt nicht." Durant, Serge Ibaka (26 Punkte, 11 Rebounds) und Russell Westbrook (17 Punkte, 8 Assists) taten eigentlich genug für einen Sieg, doch von der Bank kam keine Unterstützung.
Kevin Martin traf nur 3 von 12 Würfen (8), Nick Collison nahm erst gar keinen. Die dünne Wizards-Bank tat zumindest ein bisschen mehr, Jan Vesely punktete erstmals in dieser Saison zweistellig (10).
"Ich habe so oft gesagt, dass wir in den wichtigen Momenten so viel Pech bisher hatten", so Washington Coach Randy Wittman. "Wir waren einfach reif." Washington hat nur fünf Siege auf dem Konto, zwei davon aber gegen OKC und Miami. Verrückt.
New Orleans Hornets (9-25) - San Antonio Spurs (27-10) 95:88
Und noch so eine dicke Überraschung! Nach dem Sieg über Dallas ließ New Orleans gleich den nächsten Erfolg über einen Divisions-Rivalen folgen, die Spurs sind aber natürlich eine andere Hausnummer.
"Ein solches Team bei 88 Punkten zu halten spricht für unsere Defense", konnte Coach Monty Williams endlich mal begeistert sein. "Mit starker Defense kommt Selbstvertrauen, und so haben wir heute gespielt."
Im Angriff sorgten Eric Gordon (24), Rookie Anthony Davis (17), Greivis Vasquez (14 Punkte, 11 Assists) und Ryan Anderson (13) für die nötigen Akzente. "Wir haben gegen eine gut eingestellte und sehr aggressive Truppe verloren", zollte Spurs-Coach Gregg Popovich dem Gegner Respekt.
19 Ballverluste, die zu 23 Hornets-Punkten führten, brachen dem Gast unter anderem das Genick. New Orleans hat in allen neun Spielen, die es gewonnen hat, den Gegner unter 100 Punkten gehalten.
Den entscheidenden Unterschied zu vielen vorherigen Spielen beschrieb San Antonios Stephen Jackson aber so: "Sie haben jetzt einen Closer. Eric Gordon hat am Ende das Kommando übernommen und den Sieg nach Hause gebracht. So einer hat ihnen gefehlt."
Der Swingman kämpfte lange Zeit mit einer Knieverletzung, ist nun aber komplett fit. Es geht aufwärts mit den Hornets.
Portland Trail Blazers (19-15) - Orlando Magic (12-22) 125:119 OT
Der Negativlauf der Magic wird immer bitterer. Gegen Portland schenkte Orlando schon das neunte Spiel in Serie ab, und das obwohl Jameer Nelson die Partie kurz vor Schluss mit einem Dreier in die Verlängerung schickte und das Momentum damit auf Seiten der Gäste lag.
Aber die Blazers sind inzwischen eine richtig gefestigte Truppe, und wenn es brenzlig wird, schicken sie einfach ihre Starting Five in die Schlacht. Mit der kann punktemäßig kein anderes Team mithalten, und so war es dann auch in der Schlussphase mit Orlando.
Alle fünf Starter der Blazers machten Riesenpartien: Wes Matthews machte 24 Punkte, LaMarcus Aldridge (27 Punkte, 10 Rebounds), J.J. Hickson (20 Punkte, 15 Rebounds), Damian Lillard (18 Punkte, 10 Assists) und Nic Batum verbuchten (16 Punkte, 10 Assists) verbuchten allesamt Double-Doubles.
Das schafften für die Gäste auch Nelson (21 Punkte, 12 Assists) und Nikola Vucevic (17 Punkte, 13 Rebounds), Arron Afflalo (24) und Reservist J.J. Redick (29) punkteten stark.
Aber hinten raus war die Firepower der Blazers dann doch zu groß.
Chicago Bulls (19-13) - Cleveland Cavaliers (8-28) 118:92
Kyrie Irving war von den Bulls nach deren drittem Sieg in Folge schwer beeindruckt: "Sie spielen mit einer ganz anderen Intensität als die meisten anderen Teams. Damit muss man erstmal klarkommen."
Dem Star der Cavs gelang das genauso wenig wie praktisch allen anderen Gästespielern, Irving kam auf für ihn magere 15 Punkte. Allerdings spielte er auch nur 29 Minuten, weil die Partie so früh gelaufen war.
Zum Topscorer schwang sich deshalb Rookie Dion Waiters auf (18). Für die Bulls war einmal mehr Carlos Boozer die treibende Kraft (24 Punkte, 11 Rebounds): "So macht es richtig Spaß, weil alle großartig spielen."
In der Tat verbuchte auch Joakim Noah ein Double-Double (11 Punkte, 11 Rebounds), Luol Deng kam auf 19 Zähler und drei Reservisten punkteten ebenfalls zweistellig.
"Sie fühlen sich gegen uns einfach wohl und sicher", ärgerte sich Coach Byron Scott, der mit seinem Team seit fast zwei Jahren nicht mehr gegen Chicago gewinnen konnte. "Sie spielen physischer und aggressiver als wir."
Anderson Varejao hätte dem Abhilfe schaffen können, verpasste aber aufgrund seiner Knieverletzung das zehnte Spiel in Folge. Allerdings könnte der Brasilianer im Laufe der Woche zurückkehren.
Sacramento Kings (13-22) - Memphis Grizzlies (22-10) 81:113
Wenn man die Pleite der Cavs als Klatsche bezeichnen will, was war dann das, was Memphis mit Sacramento machte? Die Grizzlies, offensiv zuletzt ja durchaus etwas wacklig, waren total im Flow und hinten so sicher, dass schon sehr früh klar war, wohin die Reise gehen würde.
Reservist Wayne Ellington bekam entsprechend viel Spielzeit und dankte es Coach Lionel Hollins mit einem Season-High von 26 Punkten (Ellington traf 10 von 11 Würfen), fünf weitere Spieler punkteten zweistellig.
In der Defense standen die Gäste vor allem gegen DeMarcus Cousins hervorragend, der Center lieferte nach zuletzt bärenstarken Spielen nur mäßige Zahlen ab (10 Punkte, 8 Rebounds).
Ein totaler Reinfall war das Comeback von Tyreke Evans: Der Swingman kehrte nach elf verpassten Spielen ins Team zurück, spielte 12 Minuten, machte 5 Punkten und ging mit seiner Mannschaft komplett unter.
Einziger Wermutstropfen bei den Grizzlies war die Leistung von Rudy Gay (2-10 aus dem Feld, 8 Punkte). Um den Small Forward ranken sich hartnäckig Trade-Gerüchte, so richtig frei schien sein Kopf nicht zu sein.
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