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MLB-Schlaglichter April: 161 Millionen - und der Typ trifft absolut nichts!

Chris Davis erlebte einen Horrorstart in die Saison.
© getty

Der April neigt sich auch in der MLB dem Ende entgegen und Max Kepler darf auf zwei magische Wochenenden zurückblicken. Ein ganz Großer nahm Abschied, wir krönen den Deppen des Monats und bestaunen eine Resterampe. Zudem werden Erinnerungen an die Matrix wach.

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MLB-Schlaglichter? Was bitte sind MLB-Schlaglichter? Nun, es ist ein längst vergessen geglaubtes ureigenes SPOX-Format, das auf den vergangenen Monat zurückblicken soll. Nicht immer ernst, vielmehr unterhaltsam werden die vorangegangen vier Wochen beleuchtet und Kuriositäten sowie herausstechende Leistungen gewürdigt. Los geht es mit einem Rückblick auf den April.

Der Abschied des Monats: Ichiro Suzuki

Streng genommen war das schon im März, aber da wir für ein paar Tage März keine Schlaglichter haben springen lassen - das Budget ... -, blieb nur der April für diesen besonderen Moment.

Es war eigentlich allen seit Verkündung der Japan-Serie irgendwann im Vorjahr klar, dass Ichiro noch einmal zu Schläger und Handschuh in einer Mariners-Uniform greifen würde. Noch dazu im Tokyo Dome vor den Augen seiner größten Fans. Und, dass Ichiro dann in den Spielen gegen die Oakland Athletics wohl letztmals die Farben Seattles tragen würde, war auch klar.

Was nicht so ganz klar war: ob Ichiro dann tatsächlich auch offiziell zurücktreten würde, nachdem er Anfang 2018 vom Spielfeld ins Front Office als Special Advisor gewechselt war. Ichiros tatsächliches Karriereende machte schließlich bereits vor der zweiten Partie in Tokio die Runde, nachdem es eigentlich der Plan des Japaners war, noch zu warten mit der Verkündigung. Daraus wurde nichts - zum Glück!

Ichiro wurde mit stehenden Ovationen der sonst eher moderaten japanischen Fans beglückt, alles stand, selbst die komplette Truppe der A's. Ichiro trat auf ganz großer Bühne ab und nun stellt sich nur noch die Frage: Zählen die zwei Spiele in dieser Saison im Hinblick auf seine Uhr für Cooperstown? Denn: Dass wir Ichiro in der Hall of Fame sehen werden, ist klar. Die Frage ist nur: 2023 oder doch erst 2024?

Max Kepler Watch: Zwei magische Wochenenden

Max Kepler legte einen ziemlich guten Start in die neue Spielzeit hin. Der Deutsche bei den Minnesota Twins schlägt seit diesem Jahr an Position 1 der Schlagreihenfolge und eröffnet somit die Spiele für sein Team.

Schon jetzt gelangen ihm sieben Homeruns, wobei die fast alle in Wochenendserien zustande kamen. Los ging es mit der Serie vom 6. bis 8. April in Philadelphia. Kepler schlug in jedem dieser drei Spiele jeweils einen Homerun.

Zum Abschluss des Monats toppte Kepler dieses Wochenende noch und schlug in der Heimserie gegen Baltimore gleich vier Homeruns in drei Spielen - zwei davon am vergangenen Samstag.

Seine Produktion unter der Woche muss freilich noch besser werden, aber wenn er die aktuelle Pace beibehält, dann dürfte einer Steigerung seiner Karrierebestmarke aus dem Vorjahr (20 Homeruns) nichts im Weg stehen.

Der Depp des Monats: Justin Bour (Los Angeles Angels)

Wie sagt man so schön? "Always hustle!" Frei übersetzt: Gib immer Gas! Das gilt im Baseball besonders für Leute, die gerade einen Groundball oder einen - theoretisch - leicht zu fangenden Fly Ball geschlagen haben.

Nach menschlichem Ermessen wird man anschließend ausgemacht. Doch Baseball wird von Menschen gespielt und die machen auch mal Fehler. Insofern lohnt es sich per se, zur ersten Base zu rennen, nachdem man den Ball geschlagen hat. Rennen, nicht schlurfen!

Bour wiederum dachte sich neulich in einem Spiel der Angels gegen die Mariners, dass das unnötig sei. Mit Läufer auf der ersten Base schlug er einen leichten Popup - also einen Ball, der quasi steil in die Luft geht und ziemlich easy zu fangen ist. Bour schlug so einen mit Läufer Peter Bourjos auf der ersten Base. Anschließend wendete er sich, während der Ball noch in der Luft war, ab und startete seinen traurigen Weg Richtung Dugout.

Das Problem dabei aber: Die Mariners bekamen das mit und stellten sich dann extrem clever an: Ryon Healy, der aufgrund eines Shifts - eine exotische Defensivformation, wenn man so will - auf der rechten Seite des Infields postiert war, ließ den Ball dann geistesgegenwärtig fallen.

Für die Nicht-Experten jetzt ganz langsam: Wenn man einen geschlagenen Ball aus der Luft fängt, ist der Schlagmann aus. Und in diesem Fall hätte der Läufer, der auf 1 stand, dort auch bleiben können. Doch dadurch, dass der Ball ins Feld fiel, war er "im Spiel".

Das wiederum löste eine Kettenreaktion aus: Healy nämlich nahm den Ball dann doch auf und warf ihn cool zur zweiten Base zu Tim Beckham. Der berührte die Base und machte somit den Läufer von der ersten Base aus - wenn der Ball im Spiel ist und man auf 1 steht, muss man weiterlaufen, da die erste Base dann ja für den Schlagmann vorgesehen ist.

Bourjos checkte das nicht so richtig und blieb dann konsequent einfach an der ersten Base stehen. Machte aber nichts, aus war er trotzdem. Und die schlauen Mariners waren noch nicht fertig. Beckham warf den Ball dann auch noch zu First Baseman Edwin Encarnacion, der auf die erste Base trat - und damit war dann auch Bour, der längst mit der Szene abgeschlossen hatte, auch offiziell aus.

Und die Moral von der Geschicht: Hustle ... oder geh nach Hause!

Justin Bour (Los Angeles Angels), das Prequel

Das Gute an der Szene mit Bour ist aber, dass so etwas höchst selten passiert. Und seien wir ehrlich: Jeder macht doch mal irgendwas Dummes. Doch auch wenn da in erster Instanz drüber gelacht wird, vergisst man das auch ziemlich schnell wieder, schließlich wird ein anderer es schon toppen ...

Im Fall von Justin Bour jedoch hatte er sich damit schon selbst getoppt. Seinem früheren Selbst muss er irgendwann "hold my beer" gesagt haben. Denn nur wenige Tage davor im Wrigley Field von Chicago war es der Angels-First-Baseman, der mit eher sonderbaren Base-Running-Kenntnissen auf sich aufmerksam machte.

Was war? Im Spiel gegen die Cubs - im ersten Inning noch dazu - schlug Bour dieses Mal sogar ein Single ins Right Field. Alles gut also? Nein! Bour deutete kurz an, zur zweiten Base zu gehen, woraufhin Right Fielder Ben Zobrist den Ball Richtung erste Base warf. Bour kam dort früher per Hechtsprung an und der Ball traf ihn am Fuß und sprang zur Seite weg.

Bour roch Lunte und machte sich auf zur zweiten Base, während Catcher Willson Contreras den Ball holte und ihn folglich zur zweiten Base warf. Und dann wurde es kurios!

Bour kam tatsächlich knapp vorm Ball an der zweiten Base an und der Schiedsrichter signalisierte "safe", obwohl es sehr knapp war und Shortstop Javier Baez ihn beinahe ausgemacht hätte. Bour jedoch war sich sicher, aus zu sein und ging genervt Richtung Dugout. Baez schaltete schnell, lief hinterher und machte ihn aus.

Und die Moral von dieser Geschicht? Wenn dich der Schiri "safe" nennt, bleib halt an der Base stehen.

Schlechtester Start in eine Saison ever: Chris Davis (Baltimore Orioles)

Worum geht es in erster Linie für einen Hitter, also Schlagmann, im Baseball? Na ja, er sollte mindestens mal die erste Base erreichen, am besten dadurch, dass er einen Ball effektiv schlägt. Das nennt man einen Hit.

Chris Davis nun - der First Baseman der Baltimore Orioles - hatte damit so seine Probleme. Und das ist nett formuliert, denn Davis begann die Saison mit einer Serie von 54 At-Bats ohne Hit. Die alte "Bestmarke" lag bei 46 At-Bats ohne Hit, aufgestellt von Eugenio Velez zwischen 2010 und 2011.

Davis aber traf dann doch nochmal einen Ball, nämlich am 13. April in Boston. Er schaffte direkt ein 2-Run-Single gegen die Red Sox und führte sein Team zum Sieg.

Warum die O's Davis, der auch schon 2018 katastrophal schlecht drauf war, immer noch im Kader gehalten haben, könnte man nun fragen. Die Antwort: Weil man ihm 2016 einen 161-Millionen-Dollar-Vertrag verpasst hat. Bis 2022 wird er jährlich 23 Millionen Dollar verdienen. Gut, oder?

Die kuriosesten Homeruns des Monats: Noah Syndergaard und Austin Hedges

Wenn man einen Ball nicht nur gut, sondern sehr gut trifft, neigt dieser dazu, auch mal über den Zaun und auf die Tribüne zu fliegen. In Fachkreisen ist das ein Homerun.

Wie wir im April nun erfahren durften, braucht es dafür manchmal auch die Unterstützung des Gegners.

Im Fall von Noah Syndergaard half Cardinals-Outfielder Dexter Fowler mit. Der hatte den Ball eigentlich - fast - im Feld gefangen, doch dann sprang das Spielgerät aus seinem Handschuh und landete über der Mauer für einen Homerun.

Doch Fowler muss sich dafür nur ein wenig grämen, denn auch sein Kollege aus Seattle, Mallex Smith, hätte einen Ball von Austin Hedges (San Diego Padres) beinahe gefangen. Auch bei Smith sprang der Ball letztlich wieder aus dem Handschuh heraus und ging über die Mauer für einen Homer.

Flachköpper des Monats: Marcell Ozuna (St. Louis Cardinals)

Wisst Ihr, was richtig cool ist? Wenn ein Outfielder auf die Mauer klettert und dann spektakulär einen Homerun verhindert. Sieht einfach immer richtig cool aus. Also wenn es funktioniert ...

Marcell Ozuna von den Cardinals hat im April gezeigt, wie es nicht funktioniert. Wie es sogar richtig peinlich aussehen kann.

Was war passiert? Nun, St. Louis empfing die Dodgers und Kike Hernandez war an der Platte. Hernandez schlug dann einen Ball hoch und weit ins Left Field, der Hauptarbeitsplatz von Ozuna. Letzterer sah den Ball und bereitete sich auf die spektakuläre Rettungstat auf der Mauer vor. Er hing schon an selbiger, als er plötzlich merkte, dass der Ball dort gar nicht hinkam. Der Ball prallte vielmehr auf den Warning Track - der Dreckstreifen zwischen Rasen und Mauer - und von dort dann über den Zaun. Das ist das kein Homerun, aber immerhin ein automatisches Double (der Schlagmann darf zur zweiten Base).

Damit nicht genug der Peinlichkeit, denn schließlich kann sich jeder mal verschätzen. Ozuna merkte schon noch, dass der Ball nicht dort ankommen würde, wo er ihn verortet hatte. Doch anstatt ihn dann noch zu bekommen, landete er nur noch schnurstracks mit dem Gesicht im Dreck - fast zeitgleich mit dem Ball übrigens. Fantastisch!

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