Joe Torre erinnert sich an Riveras Anfänge
Das sei aber nicht alles, denn "er nahm immer auch Anpassungen vor. Einmal warf er einen Cutter nach dem anderen gegen Darrin Erstad von den Angels und der schlug einen Foul Ball nach dem anderen. Und in der Situation sehnst du dich nach einer anderen Option. Und dann wirft er einfach ohne Vorwarnung einen Changeup. Erstad schlug dann einen Flyball", erinnerte sich Torre.
Torre erklärte diese Entwicklung mit der Hilfe des kürzlich verstorbenen damaligen Pitching Coachs der Yankees, Mel Stottlemyre: "Mel hat ihm mit seinen Grips geholfen. Der Two-Seam Fastball war Teil davon, der Four-Seamer auch. Er hatte einen Frontdoor-Cutter. Dann fügte er einen Backdoor-Cutter hinzu und hatte auf einmal verschiedene Looks für die Hitter."
Zusammenfassend sagte Torre: "Ich denke, das Beste an ihm war, dass er, obwohl er wusste, dass er etwas Besonderes getan hatte, niemals aufgehört hat zu versuchen, immer noch etwas besser zu werden."
Die Ergebnisse sprachen für sich. Rivera gewann fünf Mal die World Series, er war der MVP der Series 1999 und besorgte in vier dieser Serien jeweils das finale Out für die Yankees. Mehr noch: Seine 652 Saves in der Regular Season sowie sein Karriere-ERA+ von 205 sind All-Time-Rekorde in der MLB - für alle Pitcher.
Mariano Rivera: Der ultimative Postseason-Performer
Getoppt wird das alles nur durch seine schier unglaublichen Zahlen in der Postseason. Rivera kam im Oktober auf 42 weitere Saves und einen fast unantastbaren 0.70 ERA über 141 Innings.
Freilich war er nicht immer unantastbar. In der ALDS 1997 vergab er die Save-Chance in Spiel 4 gegen die Cleveland Indians und die Yankees schieden anschließend aus. Zudem gab er die Führung und den Sieg in Spiel 7 der World Series 2001 gegen die Arizona Diamondbacks ab und kassierte die Pleite zum Ende der Serie.
Darüber hinaus gab er zweimal die Führung in der ALCS 2004 gegen die Red Sox ab und war somit im Zentrum des epischen Breakdowns - die Yankees wurden das erste Team im Baseball, das eine Best-of-7-Serie nach 3-0-Führung noch verlor. Doch unterm Strich stand er immer wieder auf und kam letztlich noch besser zurück.
Bernie Williams, der langjährige Center Fielder und Teamkollege von Rivera in New York, fasste perfekt zusammen, was Rivera ausmachte: "In fast zwei Jahrzehnten dominierte Mariano essenziell drei Generationen von Spielern von Mitte der 90er, den 2000er Jahren bis hin zu diesem Jahrzehnt. Er trat an gegen jeden von Cal Ripken Jr., Ken Griffey Jr. über Ichiro, David Ortiz und Miguel Cabrera bis hin zu Mike Trout und Manny Machado."
Rivera: Nummer 42 und eine eigene Straße
Ehe der größte Closer in der Geschichte der MLB 2013 seine Karriere beendete, kam er sogar noch von einer Knieverletzung aus dem Jahr 2012 zurück. In dem Jahr schon stand eigentlich sein Abschied fest. Doch ein Kreuzbandriss im Training machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
So wollte er nicht abtreten, also kämpfte er sich zurück und trat dann auf ganz hohem Niveau 2013 zurück. Er gewann zum Abschied sogar noch den Comeback Player of the Year Award.
Die Yankees wiederum ließen es sich nicht nehmen, Riveras Legendenstatus gebührend zu ehren. In Rekordzeit - noch am Ende der Saison 2013 - landete seine Nummer 42 an der Wand der "Retired Numbers" im Yankees Stadium. Rivera war der letzte Spieler in der MLB, der die 42 tragen durfte. Sie wurde bereits 1997 zu Ehren von Jackie Robinson ligaweit aus dem Verkehr gezogen.
Seither wurde ein Teil der River Avenue, in der Yankee Stadium beheimatet ist, in Rivera Avenue umbenannt und "Mo" wurde sogar mit einer Plakette im Monument Park des Stadions beehrt. Die MLB wiederum ehrte ihn als Namensgeber des jährlichen Awards für den besten Reliever der American League. Im Sommer dann folgt die Plakette in der Hall of Fame.
Sandman, Enter Cooperstown!
Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.