Dallas Keuchel forderte Clayton Kershaw heraus, doch beide enttäuschten letztlich auf ganzer Linie. So entwickelte sich schon früh ein Shootout, in dem die Dodgers die erste Salve abfeuerten. Sie gingen früh mit vier Runs in Führung, woraufhin die Astros dank eines Homeruns von Yuli Gurriel ausglichen.
Die Dodgers schlugen postwendend durch einen 3-Run-Shot von Cody Bellinger zurück, doch auch darauf hatten die Astros mit einem 3-Run-Homerun von Jose Altuve eine Antwort. Belligers RBI-Triple gab L.A. eine weitere Führung, doch George Springer glich ebenfalls per Long Ball aus. Es folgte ein 2-Run-Homerun von Carlos Correa und ein Homer von Brian McCann im achten Inning stellte die Führung auf 12:9. Vorbei war es dann aber auch noch nicht, denn Yasiel Puig verkürzte im neunten Inning per 2-Run-Homerun und Chris Taylor glich zum 12:12 mit einem RBI-Single aus. Dadurch ging es in Extra Innings.
Für die Entscheidung sorgte schließlich Alex Bregman mit einem Walk-Off-RBI-Single, woraufhin der eingewechselte Derek Fisher die Home Plate zum Sieg überquerte.
Die Astros reisen nun mit einer 3-2-Führung im Gepäck zurück nach Los Angeles. Weiter geht es in der Nacht zum Mittwoch (ab 1 Uhr live auf DAZN) mit Spiel 6. Die Astros werden Justin Verlander auf den Mound schicken, während die Dodgers voraussichtlich auf Rich Hill vertrauen werden.
Die wichtigsten Statistiken
World Series, Spiel 5: Houston Astros - Los Angeles Dodgers 13:12 (10 Inn.) - Serie 3-2 BOXSCORE
- Clayton Kershaw hat in jedem seiner Playoff-Auftritte 2017 mindestens einen Homerun abgegeben. Unterm Strich sind es nun acht Long Balls, die er in dieser Postseason erlaubte. Das ist ein neuer Höchstwert für eine einzige Playoff-Saison.
- Insgesamt schlugen beide Teams nun 22 Homeruns in dieser World Series. Damit haben sie den All-Time-Rekord aus dem Jahr 2002 Überboten. Die Angels und Giants benötigten damals jedoch sieben Spiele für ihre damalige Bestmarke von 21. Zudem wurden nun 101 Homeruns in dieser Postseason geschlagen - auch das ist ein neuer Rekord.
- Die Astros glichen die Partie drei Mal zum 4:4, 7:7 und 8:8 aus. Jeweils sorgte ein Homerun für den Ausgleich. Dadurch wurden sie das erste Team überhaupt in der Postseason, dass drei Game-Tying-Homeruns in einem Spiel hatte. Über dies sind sie das erste Team, das Homeruns von fünf verschiedenen Spielern in einem World-Series-Spiel bekamen.
- Spiel 5 war mit 5:17 Stunden das zweitlängste Spiel in der Geschichte der World Series. Den Rekord hält derweil Spiel 3 der World Series 2003. Damals schlugen die Chicago White Sox die Houston Astros ebenfalls im Minute Maid Park in 5:45 Minuten!
Das entscheidende Duell: Astros-Offense vs. Dodgers-Offense
Da Pitching auf beiden Seiten nicht funktionierte, kam es fast ausschließlich auf die Offensiv-Reihen an. Und letztlich demonstrierten die Astros mehr Feuerpower und gewannen schließlich diesen sehenswerten Shootout.
Der Knackpunkt: Die Widerspenstigkeit der Astros
Sie lagen einmal 0:4, einmal 4:7 zurück, ließen sich dennoch nicht beirren und kamen jedes Mal zurück. Auch nach dem späten RBI-Triple von Cody Bellinger im siebten Inning blieben sie cool und drehten schließlich noch im selben Frame die Partie. Selbst der späte 12:12-Ausgleich entmutigte Houston nicht.
Die Stars des Spiels: Jose Altuve und Carlos Correa
Die zwei Superstars der Astros waren nicht zu halten. Beide zusammen waren 6-10 mit sieben RBI. Zudem schlugen beide wichtige Homeruns und erzielten zusammen auch noch fünf Runs selbst. Das Herzstück dieses Lineups feuerte aus allen Rohren.
Der Flop des Spiels: Das "Pitching-Duell"
Es sollte ein hochklassiges Duell zweier herausragender Linkshänder werden, doch weder Dallas Keuchel noch Clayton Kershaw wussten zu überzeugen. Keuchel kam schnell in Schwierigkeiten und musste letztlich schon nach 3 2/3 Innings und vier Runs (3 ER) raus. Kershaw selbst machte es nicht viel besser und gab die Führung gleich zweimal her. Am Ende war für ihn nach 4 2/3 Innings und sechs earned Runs Schluss.
Taktische Besonderheiten
- Während das Lineup der Astros zum dritten Mal in Folge unverändert blieb, nahm Dave Roberts kleinere Anpassungen vor. Durch die Knieblessur von Justin Turner aus Spiel 4 gab dieser den Designated Hitter. Seinen Platz an der dritten Base übernahm Forsythe und dessen Rolle an der zweiten Base ging schließlich an Charlie Culberson, der bislang auf der Bank saß in der Serie.
- Nach dem Bullpen-Versagen in Spiel 4 versuchte Hinch mal was Neues: Um das vierte Inning zu beenden setzte er auf Luke Gregerson, der das finale Out nach dem Ausscheiden von Keuchel besorgte. Anschließend griff er auf Collin McHugh (2 IP, 3 ER) zurück. Das Besondere daran: Beide zusammen kamen vor Spiel 5 auf ganze drei Einsätze insgesamt in dieser Postseason.
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