Los Angeles Dodgers - Chicago Cubs
Ausgangslage: Die Division Series der Kontrahenten hätten unterschiedlicher nicht verlaufen können: Die Los Angeles Dodgers sweepten die Arizona Diamondbacks locker 3-0, während die Chicago Cubs erst nach fünf intensive Partien die Washington Nationals eliminierten.
Die Dodgers hatten in der ersten Playoff-Runde nie ernsthafte Probleme. Spiel 1 und 2 wurden mit 9:5 und 8:5 gewonnen, ehe man im Chase Field in Arizona eine knappere Partie erlebte. Doch eine solide Leistung von Pitcher Yu Darvish und ein starkes Spiel von Rookie Cody Bellinger stellten den 3:1-Auswärtserfolg und damit den ersten Sweep seit der NLDS 2009 gegen die St. Louis Cardinals sicher.
Im Gegensatz dazu war der Weg der Cubs äußerst kräftezehrend. Spiel 1 klaute man mit starkem Pitching 3:0, ehe man tags darauf durch einen späten Homerun von Bryce Harper den Ausgleich kassierte. Mit viel Geduld spielten sich die Cubs durch einen 2:1-Sieg in Game 3 erneut in Führung, doch die Washington Nationals haben Game 4, das wetterbedingt einen Tag nach hinten verschoben wurde, vor allem dank eines überragenden Stephen Strasburg mit 5:0 aus dem Wrigley Field entführt.
In einem der aufregendsten Deciders der Division-Series-Geschichte setzte sich Chicago letzten Endes knapp durch. Die Cubs gewannen Game 5, das mit vielen Hochs und Tiefs gespickt war, mit 9:8, benötigten dabei aber sieben Pitcher.
Die Bilanz aus der Regular Season spricht für die Dodgers, sie gewannen vier der sechs direkten Duelle. Den Cubs gelangen in diesen Spielen lediglich elf Runs, allerdings fanden die beiden Dreier-Serien im April und Mai statt, lange bevor die Chicago-Offense so richtig in Fahrt kam. Dennoch ist klar: Gegen das beste Team der Regular Season müssen die Cubs noch einmal eine Schippe drauflegen.
Players to watch: Der Starter für die Dodgers in Spiel 1 ist Clayton Kershaw. Eigentlich ist Kershaw die Speerspitze der Dodgers-Rotation, doch in seinen bisherigen Playoff-Einsätzen zeigte sich der Texaner immer äußerst nervös. Vor allem in den verflixten siebten Innings läuft es nicht. Fünfmal pitchte er diesen Durchgang in der Postseason, dabei ließ er zwölf Hits, sechs Walks und für ihn unglaubliche 14 Runs zu. In der NLDS gegen Arizona bekam Kershaw bei seinem Start zwar den Win zugeschrieben, musste aber über 6 1/3 Innings gleich vier Runs hinnehmen. Bekommt der teuerste Spieler der MLB diesmal einen überzeugenden Auftritt in den Playoffs hin?
Hinter Kershaw wird die Rotation übrigens gleich bleiben: Rich Hill darf in Game 2 ran, danach kommen Yu Darvish und Alex Wood.
Auf der anderen Seite stecken der Cubs-Pitching-Unit fünf knallharte Partien gegen Washington in den Knochen. Wer auch immer in Game 1 auf dem Mound stehen wird, er wird nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein: Kyle Hendricks startete Game 5 der NLCS, wo Jose Quintana einen kurzen Relief-Auftritt hatte, Jake Arrieta war zusammen mit Jon Lester in Game 4 im Einsatz. Selbst am Freitagabend stand noch nicht fest, wer in Game 1 zu Beginn auf dem Mound stehen wird.
Die Hoffnungen der Cubs ruhen auf der Offense rund um den letztjährigen MVP Kris Bryant und Anthony Rizzo. In den letzten drei Spielen gelangen den beiden allerdings gemeinsam nur zwei Hits, sie müssen sich deutlich steigern, wollen sie gegen die Dodgers für den Unterschied sorgen. Die Champions spielten aber besonders seit dem All-Star-Break eine starke Offense, sie erzielten in dieser Zeitspanne die meisten Runs aller Teams.
Auf der anderen Seite ist Rookie Cody Bellinger stark in seine erste Postseason gestartet. In Spiel 3 gegen die D'backs überzeugte er mit einem Homerun und einem spektakulären Catch über die Dugout-Reling. Ihm scheint die Drucksituation wenig anzuhaben, mit 39 Homeruns hat er in der Regular Season zudem die meisten aller Dodgers geschlagen.
Die Bullpens sind auf beiden Seiten gut aufgestellt. Sowohl die Dodgers (Kenley Jansen) als auch die Cubs (Wade Davis) verfügen über einen der besten Closer der MLB, dahinter sind die Teams nicht überragend, aber solide und recht ebenbürtig aufgestellt.
Prognose: Die Dodgers sind ausgeruhter, wirken kompletter und haben wohl die etwas stärkere Rotation. Es spricht also alles für die Blue Crew, doch den Titelverteidiger hat man auch gegen Washington in die Außenseiterrolle gesteckt. Von Spiel zu Spiel wird der Spirit aus dem letzten Jahr wieder stärker in den Köpfen der Cubs verankert sein, womit sie ein harter Gegner sein werden. Em Ende setzen sich die Dodgers durch und erreichen ihre erste World Series seit 1988. Dodgers in 6.
Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.