Die Yankees setzten im Center Field auf den starken Arm von Aaron Hicks, sodass Jacoby Ellsbury als Designated Hitter agierte. Im Infield startete derweil Todd Frazier an der dritten Base, sodass Chase Headley nur der Platz auf der Bank blieb. Bei den Twins wurde derweil ganz auf Power-Hitter Miguel Sano verzichtet, der seit seiner Schienbein-Verletzung nur drei Spiele bestritten hatte.
Das Spiel begann denkbar schlecht für die Yankees, bei denen Starter Luis Severino drei Runs im ersten Inning zuließ und dann bereits aus der Partie genommen wurde. Die Yankees fanden jedoch eine schnelle Antwort durch einen 3-Run-Homerun von Shortstop Didi Gregorius und durften sich auf einen überragenden Bullpen verlassen. Aaron Judge sorgte schließlich für eine klare Führung per Homerun und die Yankees brachten die Partie letztlich souverän zu Ende.
Weiter geht's für New York in der ALDS am Donnerstag bei den Cleveland Indians.
Die wichtigsten Statistiken
American League Wildcard Game: New York Yankees - Minnesota Twins 8:4 BOXSCORE
- Alle Augen waren natürlich auf das Postseason-Debüt von Rookie Aaron Judge gerichtet. Und der Right Fielder wusste zu überzeugen. Er war 2-4 mit drei Runs, einem Walk und einem 2-Run-Homerun zum zwischenzeitlichen 7:4 für die Yankees. Er ist damit erst der dritte Yankees-Spieler, der in seinem Playoff-Debüt einen Homerun schlug.
- Ebenso effektiv wie Judge war Lead-Off-Hitter Brett Gardner, der ebenfalls dreimal auf Base war (2-4, BB, HR) und ebenso drei Runs erzielte. Didi Gregorius führte das Team indes mit drei RBI durch seinen 3-Run-Homerun im ersten Inning an.
- Brian Doziers Lead-Off-Homerun war der erste überhaupt seit Einführung der Wild Card Games. Auch war es der erste in der Franchise-Postseason-Geschichte der Twins. Es war im Übrigen erst der dritte Lead-Off-Homerun, den Severino in seiner Karriere überhaupt zugelassen hat, der zweite 2017.
- Auch für Max Kepler war es der erste Playoff-Auftritt und der Deutsche machte auf sich aufmerksam. Ihm gelang ein Double gegen Severino (1-3) sowie ein Walk wenig später gegen Chad Green.
Das entscheidende Duell: Yankees-Bullpen vs. Twins-Hitter
Der Yankees-Bullpen gilt als einer der besten im Postseason-Feld und er stellte dies unter Beweis. Nachdem Starter Severino schon früh draußen war, ließen die insgesamt vier Reliever über 8 2/3 Innings nur noch einen Run zu und stellten damit die Twins regelrecht kalt.
Der Knackpunkt: Die Yankees-Reaktion im ersten Inning
Die Twins begannen furios mit drei Runs und fünf Base Runnern im ersten Inning. Es lief alles für die Gäste, zumal auch Luis Severino nicht mal das erste Inning überstand. Doch anschließend gelang es Minnesota nicht, das nach so einem Ausbruch so wichtige Shutdown-Inning hinzulegen. Stattdessen erzielte New York direkt den Ausgleich und die ganze Energie, die schon nach dem Dozier-Homer das Yankee Stadium verlassen hatte, war plötzlich wieder da. Anschließend ging das ganze Momentum nach und nach auf die Gastgeber über.
Der Star des Spiels: David Robertson
Der eigentliche Setup Man der Yankees, also der Mann, der idealerweise das achte Inning pitcht, kam schon im dritten Inning in die Partie und sah sich gleich mal geladenen Bases und nur einem Out gegenüber. Er gab dann zwar den Ausgleich ab, wendete aber weiteren Schaden ab. Insgesamt legte "D-Rob" sein längstes Outing überhaupt hin und gab über 3 1/3 Shutout-Innings drei Hits und einen Walk ab. Hinzu kamen fünf Strikeouts. Sein Wirken stabilisierte sein Team und gab den Kollegen die Chance, offensiv für die nötigen Runs zu sorgen.
Der Flop des Spiels: Luis Severino
Das Ace der Yankees bestritt seinen ersten Playoff-Start überhaupt und versagte auf ganzer Linie. Nach Doziers Lead-Off-Homerun und Eddie Rosarios 2-Run-Shot ließ er noch zwei weitere Base Runner zu, die aber Reliever Chad Green neutralisierte. Severino gelang nur ein Out - ein Popup - ansonsten verpasste er keinen Schläger. Es war der kürzeste Auftritt eines Starters in der langen Postseason-Historie der Yankees überhaupt.
Taktische Besonderheiten
- Die Yankees griffen schon früh zu außergewöhnlichen Mitteln. Mit zwei Runs in Scoring Position und nur einem Out brachten sie das Infield in. Zum Tragen kam diese Maßnahme aber nicht, denn Green servierte zwei Strikeouts, um das Inning zu beenden.
- Außergewöhnlich und progressiv ging Yankees-Manager Joe Girardi die schwierige Situation zu Beginn des Spiels an. Noch im ersten Inning zog er die Notbremse und brachte für seinen schwachen Starter mit Chad Green seinen besten Reliever für die mittleren Innings. Und schon im dritten Frame griff er zu Setup Man David Robertson. Girardi ließ seine besten Pitcher schon früh ran, ganz nach Vorbild von Indians-Manager Terry Francona, der dies im Vorjahr im Oktober auf die Spitze trieb.
- Twins-Manager Paul Molitor ging einen anderen Weg und ließ seinen Starter Ervin Santana (4 ER) trotz ebenfalls großer Probleme zwei Innings beenden. Anschließend kam mit Jose Berrios der nächste gelernte Starter. Der Ansatz war klar: Der Rookie sollte dem Team mehr Länge geben als ein gelernter Reliever. Der Plan ging jedoch nur zum Teil auf, denn der Rechtshänder gab in drei innings drei Runs ab.
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