Michigan (3) - Houston (6) 64:63
Topscorer: Moritz Wagner, M. Abdur-Rahkman (12) - Rob Gray (23)
Nur noch 3,6 Sekunden waren in der Intrust Bank Arena in Wichita zu spielen, als Devin Davis an die Linie trat. Kurz zuvor hatte sich der Forward beim Stand von 63:61 für seine Cougars am anderen Ende des Courts den Defensiv-Rebound geschnappt. Mit 17 Punkten und 7 Rebounds hatte er einen wichtigen Teil zur Führung des Nummer-6-Seeds beigetragen. Nun hatte er die Chance, von der Freiwurflinie alles klar zu machen.
Doch es kam anders. Davis setzte den ersten Freiwurf an den Ring und auch der zweite wollte nicht fallen. Nachdem Moritz Wagner den Rebound sicherte, nahm er blitzschnell eine Auszeit. Mit noch 3,6 Sekunden auf der Uhr bekamen die Wolverines tatsächlich nochmal eine Chance, die Overtime zu erzwingen - oder sogar den Sieg einzufahren.
Zuvor lieferten sich beide Teams über die vollen 40 Minuten einen ausgeglichenen Schlagabtausch. Die Cougars erspielten sich in der zweiten Hälfte eine zwischenzeitliche 6-Punkte-Führung, mehr war für beide Seiten in dieser engen Partie nicht drin. Wagner, der 10 seiner 12 Zähler (5/9 FG, dazu 7 Rebounds) nach dem Seitenwechsel erzielte, führte Michigan gemeinsam mit Muhammad-Ali Abdur-Rahkman (ebenfalls 12) wieder heran. Dann nahm das Drama seinen Lauf.
Wolverines glücklich: "Wir haben nicht gut gespielt"
Im letzten Angriff der Partie fand Abdur-Rahkman am rechten Flügel den 18-jährigen Guard Jordan Poole. Ohne zu zögern schickte er den Off-Balance-Dreier auf die Reise, mit weit ausgestreckten Armen und Beinen beobachtete er die Flugbahn - nothing but net!
"Ich habe gesehen, wie alle gefeiert haben", erzählte Poole im Anschluss an seine Heldentat. "Ich habe mir immer gedacht, wenn ich so einen Wurf treffe, dann will ich nicht zu Boden getackled werde. Also habe ich versucht, vor den anderen wegzurennen." Das klappte allerdings nur kurz, bevor die Teamkollegen Poole einholten und gemeinsam den nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg feierten.
"Wir haben nicht gut gespielt, Houston gebührt dafür viel Lob", analysierte Michigan-Coach John Beilein anschließend den Auftritt seines Teams, das nur 35,6 Prozent seiner Feldwurfversuche traf. "Wir haben Glück gehabt." Sein Gegenüber, Cougars-Coach Kelvin Sampson, äußerte sich enttäuscht: "Ich denke, wir hätten den Sieg verdient gehabt. Über 39 Minuten und 57 Sekunden waren wir das bessere Team. Aber das war ein unglaublicher Wurf, den er getroffen hat." Die Wolverines treffen nun im Sweet 16 auf den Sieger aus der Partie North Carolina gegen Texas A&M.