"Das muss kesseln" der Woche: Sebastian Giovinco ist nicht umsonst amtierender MVP der MLS, was der Italiener in diesem Jahr für den Toronto FC abliefert, toppt seine starke Spielzeit 2015 aber noch einmal. Acht Tore haben die Reds bis dato in sieben Spielen erzielt, an allen war Giovinco beteiligt (sechs Tore, zwei Assists). Am Wochenende rupfte er die Impact mit seinem Doppelpack im Alleingang, damit kommt er schon auf 28 Tore im Dress des TFC - Franchiserekord! Dwayne de Rosario, der ebenfalls 28 Mal für das Team aus Toronto netzte, brauchte übrigens 70 Spiele dafür, Giovinco nur 40!
Ach ja, die Reds schieben sich damit nur einen Punkt hinter die Impact und sind im Kampf um die Spitze der Eastern Conference voll dabei - obwohl das erste Heimspiel im BMO Field erst in zwei Wochen ansteht. Giovinco feierte den Sieg beim Derbyrivalen mit seinem fast schon klassischen Chopper-Jubel. Werner würde sagen: "Volles Rooäää!"
"Beinhart" der Woche: Sigi Schmid hat wahrlich keine einfache Woche hinter sich. Nicht nur, dass seine Seattle Sounders beim 1:3 gegen die Colorado Rapids keine gute Figur machten, der Coach selbst musste im kalten Denver auch noch auf Krücken an der Seitenlinie ausharren. Der Grund: Vor knapp einer Woche war der in Heidelberg geborene Coach zuhause ausgerutscht und die Treppe hinuntergestürzt - Wadenbeinbruch! Immerhin: Grimmig gucken kann Schmid immer noch.
"Gekotzt wird später" der Woche: Bleiben wir direkt in Mile High. Jermaine Jones unterstrich mit einem weiteren Kopfballtreffer seinen beeindruckenden Einstand bei den Rapids, im zweiten Durchgang war der Ex-Schalker dann aber "not amused". Der Grund: Kurz nach dem Anschlusstreffer von Jordan Morris zum 1:2 durch Seattle hatte Colorado per Elfmeter die Chance wieder zu erhöhen, Jones wollte die Aufgabe natürlich selbst übernehmen. Blöd nur, dass Shkelzen Gashi die gleiche Idee hatte und sich den Ball bereits geschnappt hatte. Es folgte eine kleine Auseinandersetzung der Kategorie Volland-Kramaric - mit ähnlichem Ausgang...
"Eiskalt" der Woche: Kei Kamara hat wahrlich schon bessere Saisonstars hingelegt, als dieses Jahr mit Columbus. Nach dem ersten Saisonsieg legte die Crew am Wochenende gleich nach, per Elfmeter nutzte der Stürmer aus Sierra Leone seine beste Chance der Partie und brachte damit den Houston Dynamo die nächste Niederlage bei. Scheint so, als würde der Vizemeister von 2015 so langsam wieder in die Spur finden.
"Volles Rooäää!" der Woche: Die Los Angeles Galaxy sind die Tormaschine der Liga, schon 17 Treffer gehen auf das Konto der Mannschaft von Bruce Arena. Mit 5:2 wurde am Wochenende auch Playoff-Anwärter Real Salt Lake auseinander gepflückt, in der Nachspielzeit ereignete sich dann aber ein besonderer Moment. Steven Gerrard netzte nach einem Sololauf zum ersten Mal, obwohl er zwischendurch den Ball fast verloren hätte. Starke Aktion, Stevie G
Goldschürfer der Woche: Nochmal zurück zu Columbus. Die Franchise aus Denver holte sich am Wochenende den zweiten Sieg in Folge, Aufsehen erregten vor allem die goldenen Trikots, die als Andenken an den 20. Geburtstag der MLS neu aufgelegt wurden und an die Original-Jerseys von 1995 erinnern sollen. Mit über 72 Prozent Ballbesitz holten sie sich dann auch gleich einen Top-10-Wert seit 2011. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber wenn's hilft...
Kurzeinsatz der Woche: Und weil auch Houston noch seinen Anteil bekommen soll, bleiben wir beim Columbus-Spiel. Tyler Deric hatte sich viel vorgenommen, schließlich durfte der Dynamo-Keeper zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an ran - nur um nach 18 Minuten mit einer Notbremse seinen Platz wieder räumen zu müssen. Nächste Woche ist er dann gesperrt, Wiederholungsgefahr besteht also nicht.
Peter Schmeichel der Woche: David Ousted. Der Keeper der Vancouver Whitecaps führt die Liga nicht nur mit 46 Paraden an, gegen den FC Dallas, Spitzenreiter der Western Conference, fand Ousted auch seinen inneren Peter Schmeichel und hielt die Franchise aus Texas torlos. Vor allem in der ersten halben Stunde parierte er zahlreiche Bälle, später netzten die Caps dann dreimal und verpassten dem Spitzenreiter einen klaren Dämpfer.
Tor der Woche, Teil I: Nochmal zurück nach L.A., wo Giovani dos Santos nach seinem starken Auftritt gegen Houston diese Woche nachlegte, wie auch immer er diesen Ball ins Tor bekommen hat....
Tor der Woche, Teil II: Dos Santos' Chip ins Tor war aber nicht zwingend das beste Tor des Wochenendes, Luciano Acosta von D.C. United hatte da auch noch was im Angebot. Für "Lucho" war es übrigens sein erstes MLS-Tor. Geht auch schlechter...
Fake-Assist der Woche: Gyasi Zardes hatte sich im ersten Durchgang bereits nach schönem Zuspiel von Baggio Husidic (der übrigens seinen Künstlernamen wirklich aufgrund von Roberto Baggio hat) in die Torschützenliste eingetragen, in der 41. Minute legte er dann auf Emanuel Boateng auf. Und wer jetzt denkt, dass er das gar nicht wollte, dem sei Versicherheit: Das muss so, so geht eben der "Fake Assist".
Aufreger der Woche: Karl Ouimette. Der Verteidiger der New York Red Bulls bracht Cyle Larin beim Stand von 1:0 für Orlando City am eigenen Strafraum klar zu Fall, ein Platzverweis und ein Freistoß wären die richtige Entscheidung gewesen. Stattdessen ließ Referee Hilario Grajeda weiterspielen, Mike Grella glich wenige Minuten später aus, die Red Bulls siegten am Ende 3:2. Lions-Coach Adrian Heath war dementsprechend bedient: "Ich muss mich zurückhalten und aufpassen was ich sage. Aber das Problem ist, dass die Schiedsrichter die Spiele entscheiden - und nicht unsere Spieler."
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