"Wir haben oft erlebt, dass Medaillen jemandem gewidmet wurden. Aber wir meinen, dass es nicht richtig ist, während eines Wettbewerbes Trauer zu zeigen", sagte Bach dem norwegischen Fernsehsender "TV2".
Wie Bach weiter erklärte, habe das IOC durchaus Mitgefühl für Norwegens Läuferin Astrid Jacobsen, deren Bruder kurz vor den ersten Wettkämpfen verstorben war. Bach war am Mittwoch live dabei gewesen, als Jacobsen im Sprint der Frauen Vierte geworden war.
"Ich habe höchsten Respekt vor dieser Leistung. Aber wir müssen auch verstehen, dass Athleten früher schon während der Spiele jemanden verloren haben. Da müssen dieselben Regeln gelten", sagte Bach.
Keine Änderung der Charta?
Norwegens Skilangläuferinnen waren am vergangenen Samstag nach dem Tod von Jacobsens Bruder mit einem Trauerflor am Arm angetreten. Das IOC hatte den Norwegern daraufhin mit Verweis auf Regel 50.3 der Olympischen Charta eine Rüge erteilt, was in Norwegen einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hatte.
Bachs jüngste Aussagen lassen vermuten, dass der aktuelle Fall nicht zu einer Änderungen der Olympischen Charta führen wird. Inge Andersen, der Generalsekretär des norwegischen Sportverbandes, hatte am Montag im Anschluss an ein Gespräch mit Bach noch gesagt: "Er hat uns verstanden. Und wir haben ihn so verstanden, dass er uns zuhören und etwas ändern will."
Das norwegische IOC-Mitglied Gerhard Heiberg hatte sich ebenfalls optimistisch gezeigt, "dass wir da eine Lösung finden werden, dahingehend, dass das Regelwerk verändert wird".