"Moskau 1980 und Peking 2008 waren Spiele, die autoritäre Systeme zur Propaganda für ihre Länder und sich selbst, die herrschende Partei, ausgerichtet haben. Sotschi steht wie Berlin unter einem anderen Vorzeichen. Diese Spiele drehten sich nur um einen einzigen Mann: In Berlin war es Hitler, in Sotschi war es Putin. Es geht um einen Personenkult", wurde Kasparow auf der Internetseite der englischen Zeitung "Guardian" zitiert.
Jeder, der glaube, dies sei eine Übertreibung, ergänzte Kasparow, vergesse den wichtigen Faktor, dass Hitler 1936 als "durch und durch respektabler und legitimer Politiker" angesehen worden sei. Der in der Schweiz lebende 50-Jährige gehört seit langem zu Putins heftigsten Kritikern.
Bach "sollte der Geschichte gelernt haben"
Doch auch IOC-Präsident Thomas Bach kam in Kasparows jüngstem Angriff nicht ungeschoren davon. Dessen Rolle sei "besonders interessant", denn Bach sei Deutscher und "als solcher sollte er etwas aus der Geschichte gelernt haben", sagte Kasparow.
Selbst mit Blick auf die sportliche Seite der Spiele in Sotschi konnte der Systemkritiker nicht aus seiner Haut: "Das meiste Gold wird an die Schweiz gehen - aber auf ein geheimes Bankkonto."