"Der unglaubliche Traum hat nicht sollen sein. Die Medaille blieb mir noch verwehrt", sagte der 23-Jährige enttäuscht. "Es ärgert mich sehr." In der ersten Runde hatte er gegen den Georgier die Chance auf eine Wertung, konnte ihn auch ausheben, doch schaffte den nötigen Wurf nicht. In der zweiten Runde fühlte er sich vom Kampfgericht verschaukelt - doch auch nach der Ansicht des von Trainer Janis Zamanduridis eingeforderten Videobeweises wurde gegen den Deutschen entschieden.
Es war das bittere Ende eines Wechselbades der Gefühle in der vollbesetzten Excel-Arena. Gleich in seinem ersten Kampf in der Klasse bis 66 kg hatte Stäbler klar gegen den Ungarn Tamas Lorincz verloren. Alle Medaillenchancen schienen verspielt, doch der spätere Olympiazweite kam ins Finale und eröffnete dem Mann aus Musberg so eine zweite Chance über die Hoffnungsrunde.
"Weiß jetzt, wie Olympia geht"
Die nutzte er mit einem grandiosen Sieg gegen den US-Amerikaner Justin Lester, bei dem er die Zuschauer mit seinen spektakulären Aktionen von den Sitzen riss. "Das war einer meiner besten Kämpfe, mein Höhepunkt, ein unglaubliches Gefühl vor 8.000 Zuschauern", sagte er.
Danach folgte dann aber die Niederlage im Bronzekampf. "Immerhin weiß ich jetzt, wie das bei Olympia geht. Es ist gar nicht mit einer WM oder EM zu vergleichen. Die Emotionen sind unglaublich."
Die vermeintlich größte Olympia-Medaillenchance für die deutschen Ringer in London ist damit bereits vergeben. Als zweite von den insgesamt nur vier deutschen Startern geht Freistil-Ringerin Alexandra Engelhardt am Mittwoch an den Start.
Olympia 2012: Der Medaillenspiegel