"Ich bin sehr zufrieden und stolz. Natürlich hatte ich etwas Glück, dass ich mit nur zwei Punkten Vorsprung gewonnen habe", sagte Fourcade im ZDF. Dass er sich im Überschwang der Gefühle schon als erneuter Triumphator im Gesamt-Weltcup feierte und dies als "etwas ganz Besonderes" bezeichnete, war jedoch etwas voreilig.
Zweifel daran gibt es allerdings kaum mehr. Vor den beiden abschließenden Rennen am Samstag (Verfolgung 12,5 km) und am Sonntag (Massenstart 15 km) hat Fourcade komfortable 82 Punkte Vorsprung auf seinen schärfsten Rivalen Bö. Für den einmal mehr überragenden Olympiasieger wäre es der siebte Triumph im Gesamt-Weltcup in Serie.
Auch im Sprint-Weltcup ist Fourcade bereits seit dem Winter 2011/12 unschlagbar. In Tjumen siegte er ohne Schießfehler mit 33,2 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Simon Desthieux und dem Schweden Fredrik Lindström. Bö hätte ein zwölfter Platz für den Sieg in der Disziplinwertung gereicht. Der 24-Jährige zeigte jedoch Nerven und musste sich nach zwei Schießfehlern mit Rang 14 begnügen. Mickrige zwei Punkte fehlten letztendlich nach acht Sprints in diesem Winter.
Deutsche Sprinter verpassen das Podest
Um fünf Sekunden verfehlte Erik Lesser das Podest und wurde als bester Deutscher ohne Schießfehler Fünfter. "Ich bin aggressiv rausgegangen. Dass ich in der dritten Runde so krachen gehe, hätte ich nicht gedacht", sagte Lesser im ZDF nach seinem Einbruch in der Schlussrunde.
Arnd Peiffer wurde beim letzten Sprint des Winters Achter und verbesserte sich im Sprint-Weltcup noch hinter Fourcade und Bö auf Rang drei. Johanes Kühn belegte Rang zwölf, Simon Schempp den 17. Platz. Benedikt Doll musste sich mit Rang 22 zufrieden geben, Roman Rees mit dem 46. Platz.
Vor dem Weltcup-Finale hatte es viel Kritik an der Entscheidung der Internationalen Biathlon Union gegeben, angesichts der anhaltenden Doping-Diskussionen am russischen Tjumen als Veranstaltungsort festzuhalten. Die Teams aus Kanada, Tschechien, den USA und der Ukraine fehlen in Sibirien komplett, zudem winkten vereinzelt Athleten aus Schweden und Slowenien ab.
Am Freitag geht es mit dem Sprint der Frauen über 7,5 km weiter. Die Deutschen um Laura Dahlmeier haben keine Chance mehr auf den Gewinn der kleinen Kristallkugel. Nur noch im Massenstart-Weltcup, der am Sonntag stattfindet, hat Dahlmeier sehr gute Möglichkeiten.