Aksel Lund Svindal hat im Kampf um den Gesamtweltcup erneut einen Rückschlag hinnehmen müssen. Einen Tag nach seiner vorzeitigen Titelverteidigung im Abfahrtsweltcup fuhr der Norweger erneut nicht auf das Podium, in der Wertung für die große Kristallkugel konnte er wieder nicht wie gewünscht punkten.
"Das ist einfach nicht gut genug", sagte er nach seinem sechsten Rang in der zweiten Abfahrt auf der abermals verkürzten Piste der Olympischen Spiele 1994.
Schon bei der ersten, noch stärker verkürzten Abfahrt am Freitag war es für Svindal nicht nach Wunsch gelaufen - er kam nach Rang fünf nur auf 13 Punkte an seinen großen Rivalen Marcel Hirscher aus Österreich heran.
Vorteil für Hirscher
Am Samstag zog er endlich vorbei, doch sein Vorsprung auf Hirscher vor den abschließenden sieben Saisonrennen beträgt lediglich mickrige 27 Punkte. Nach dem Super-G am Sonntag folgen unter anderem noch jeweils zwei Riesenslaloms und Slaloms. Ein klarer Vorteil für Hirscher.
"Wenn es nicht hundertprozentig läuft, dann ist es halt so. 27 Punkte Vorsprung ist viel zu wenig, dafür ist der Marcel viel zu gut", sagte Svindal. Da der Österreicher im Riesenslalom und im Slalom regelmäßig auf das Siegerpodest fahre, hätte er dies auch tun müssen in Abfahrt und Super-G.
"Für einen Speedfahrer", fügte Svindal an, "sind die Ziele die Kugel in der Abfahrt und im Super-G. Die in der Abfahrt habe ich. Ich hoffe, morgen kann ich den Super-G auch holen." Morgen heißt in diesem Fall: Sonntag.
Erik Guay gewinnt Abfahrt
Wesentlich zufriedener als der ernüchtert wirkende Svindal blickte am Samstag verständlicherweise Erik Guay drein. Bei nicht gerade optimalen Pistenbedingungen und Sichtverhältnissen gewann der Kanadier deutlich vor Johan Clarey aus Frankreich (0,35 Sekunden zurück) und Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich (0,57).
Für Guay war es der fünfte Sieg im Weltcup, Mayer fuhr erst zum dritten Mal auf das Podium - ein Rennen gewonnen hat er bislang nur bei Olympia.
Die deutschen Läufer setzten die Serie ihrer enttäuschenden Leistungen fort. Bester war diesmal Stephan Keppler (Ebingen), der mit Startnummer 57 aber immerhin noch auf Rang 28 und damit zu drei Weltcuppunkten fuhr. Josef Ferstl (Hammer) kam auf Rang 42, Klaus Brandner (Lenggries) auf Rang 61, Andreas Sander (Ennepetal) auf Rang 65.