Silber-Miri Gössner war beim ersten Weltcup im schwedischen Östersund mit zwei zweiten Plätzen ein perfekter Ersatz, doch jetzt feiert Gold-Lena Neuner ihr Comeback.
Die Erkältung ist überwunden, die Doppel-Olympiasiegerin und neue Anführerin des deutschen Biathlon-Teams hofft ab Freitag in Hochfilzen auf einen perfekten Start in den WM-Winter.
Neuner ist hochmotiviert
"Ich fühle mich gut und habe richtig Lust, endlich wieder Rennen zu laufen. Das habe ich gemerkt, als ich am Wochenende vor dem Fernseher gesessen bin", sagt Neuner.
Vor der Glotze in Wallgau erlebte sie mit, wie die 20 Jahre junge Miriam Gössner in Schweden gleich zweimal aufs Podest lief. Der spektakuläre Auftritt der Olympia- und WM-Zweiten im Skilanglauf hat den Ehrgeiz von Magdalena Neuner noch einmal angestachelt.
"Irgendwie ist alles fast genauso wie im letzten Jahr. Damals bin ich auch erst in Hochfilzen eingestiegen - allerdings nicht besonders gut. Von daher wäre es ganz nett, wenn es diesmal ein bisschen besser gehen würde", sagt die 23-Jährige.
Im vergangenen Winter feierte sie in Hochfilzen mit den Plätzen 29 und 28 einen für sie enttäuschenden Einstand. Danach folgte allerdings eine perfekte Saison mit zweimal Olympia-Gold und dem zweiten Gesamtweltcup-Sieg.
WM-Titel in Sibirien im Visier
Auch diesmal will Neuner wieder um die große Kristallkugel mitkämpfen und bei der WM im März in Sibirien ihren achten Weltmeistertitel holen.
Deshalb startete sie nach ihrer Erkältung schon am vergangenen Dienstag mit einer Spinning-Einheit ins Training und trainierte ab Mittwoch zumeist im österreichischen Seefeld auf Schnee. "Viel geschossen habe ich zwar erstmal noch nicht, dafür aber einige Krafteinheiten eingebaut und vor allem darauf geachtet, dass ich wieder richtig gesund werde", erzählt Neuner.
Chef-Bundestrainer Uwe Müssiggang hat nun für den Start seiner Vorzeigeläuferin grünes Licht gegeben.
"Sie ist wieder fit", sagt Müssiggang und hofft auf einen guten Einstand: "Die Erwartungshaltung ist hoch, und Lena will ja auch selbst nicht nur starten, um teilzunehmen.
Aber Wunderdinge sollte man nicht erwarten, die Saison ist ja noch lang." Neuner selbst will rechtzeitig zu den Heim-Weltcups in Oberhof (5. bis 9. Januar) und Ruhpolding (12. bis 16. Januar) wieder in Siegform sein.
Müssiggang lobt Gössner
Der Erfolg des zweiten Laufwunders Miriam Gössner hat Neuner und natürlich auch Uwe Müssiggang gefreut.
"Miriam hat in Östersund gezeigt, dass sie auch im Biathlon zu Top-Leistungen fähig ist", sagt der Chefcoach: "Aber sie ist noch eine junge Athletin. Da ist es auch ganz normal, wenn es hin und wieder auch mal einen Rückschlag gibt."
Umso schöner ist es, dass ihr ab jetzt Magdalena Neuner wieder als große deutsche Sieganwärterin zur Seite steht.