Beim letzten Weltcup der Biathleten in Chanty-Mansijsk geht es ab Donnerstag aber nicht nur um das deutsche Duell um den Gesamtweltcup, sondern auch um den WM-Titel im Mixed.
Zudem verabschieden sich Hauswald, die dreimalige Olympiasiegerin Kati Wilhelm und Martina Beck in den Ruhestand.
"Natürlich will ich mir die große Kugel holen und meine Chancen sind gut. Aber ich bin auch froh, wenn die Saison zu Ende ist", sagt Neuner.
Nach ihren beiden Olympiasiegen von Whistler kann die 23-Jährige ihre grandiose Saison mit dem zweiten Gesamtweltcup-Sieg nach 2008 krönen. Sie nimmt einen komfortablen Vorsprung von 42 Punkten mit in die letzten beiden Rennen, Platz sieben und acht würden ihr selbst bei einem Doppelsieg der letzten verbliebenen Konkurrentin Hauswald reichen.
Hauswald mit Sieg-Hattrick
Die 30-Jährige Hauswald hatte beim Weltcup am vergangenen Wochenende in Oslo mit einem Sieg-Hattrick geglänzt und fühlt sich ausgerechnet kurz vor dem Ende ihrer Karriere in der Form ihres Lebens.
"Ich werde die letzten Rennen auf alle Fälle genießen und gleichzeitig versuchen, den Schwung von Oslo mitzunehmen", sagt Hauswald. Dass die Konkurrenz mit Neuner aus dem eigenen Lager komme, spiele keine Rolle: "Da sind wir alle professionell genug, um damit problemlos umgehen zu können."
Seit der Ankunft am Montag im kalten Sibirien trainieren die Konkurrentinnen wie gewohnt gemeinsam.
Hauswald träumt zwar insgeheim noch vom Gesamtweltcup-Sieg, sie könnte aber auch gut mit mindestens einer kleinen Kristallkugel leben.
Die gibt es für den Erfolg in den Disziplinwertungen, und da geht die Gosheimerin sowohl am Donnerstag im Sprint als auch am Samstag im Massenstart als Spitzenreiterin an den Start.
Abschied beschlossene Sache
Egal, wie es läuft - ab Montag ist Frau Hauswald nicht mehr Biathletin und hoffentlich bald Mutter: "Ich mache definitiv nicht weiter. Ich habe gesagt, dass ich aufhöre, wenn es am schönsten ist."
Die Krönung wäre natürlich, wenn sie am Sonntag mit der deutschen Mixed-Staffel das erste WM-Gold ihrer Karriere gewinnen würde. Ganz oben stand ein deutsches Quartett bislang nur einmal 2008 mit Neuner, aber diesmal wird Gold-Lena wohl nicht zum Einsatz kommen.Sie ist schließlich schon sechsmal Weltmeisterin und die Bühne dürfte dann zwei großen alten Damen des deutschen Biathlon für ihre hoffentlich goldene Abschiedsvorstellung gehören.