Ovtcharov (Hameln/Orenburg) hatte Boll (Düsseldorf) zuletzt in den Finalspielen beim Weltcup in Lüttich und bei den German Open in Magdeburg geschlagen. Auf dem Weg dorthin waren beiden Siege über die chinesischen Asse gelungen. Roßkopf freut der Trend, er will ihn aber nicht überbewerten: "Es gibt zurzeit ein bisschen Hoffnung für uns, aber es ist nicht so, dass China wankt und fällt."
Die derzeitige Schwächephase der Tischtennis-Großmacht ("Chinesen haben schon ein paar Sorgen") sei nur einer der Gründe für den Aufschwung. "Dima und Timo spielen zurzeit mit sehr viel Selbstvertrauen und schwimmen auf einer Welle des Erfolgs", sagte Roßkopf.
Dass Ovtcharov beim Jahresfinale in Astana (14. bis 17. Dezember) die Chance hat, Nummer eins der Welt zu werden, freut Roßkopf besonders: "Das wäre eine Bestätigung für seine Arbeit, denn er trainiert wahnsinnig intensiv. Uns beim Deutschen Tischtennis-Bund würde es sehr stolz machen, wenn er nach Timo Boll als zweiter Deutscher die Nummer eins der Welt würde."
Auch Boll lobte Roßkopf in höchsten Tönen. "Timo ist schlichtweg ein begnadetes Talent. Er strahlt eine Ruhe aus und ist im Aufschlag-Rückschlag-Spiel vielleicht sogar der beste Spieler der Welt. Es ist Wahnsinn, dass er schon so lange auf so hohem Niveau spielt", sagte der gebürtige Dieburger. "Er braucht über einen Rücktritt nicht nachzudenken. Ich plane mit ihm bis 2020 und darüber hinaus."