"Einfach bodenlos": Grand-Slam-Traum von Alexander Zverev zerplatzt im US-Open-Viertelfinale

SID
Alexander Zverev
© getty

Alexander Zverev scheitert bei den US Open bereits im Viertelfinale. Gegen den risikofreudigen Amerikaner Taylor Fritz findet er kein Rezept.

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Alexander Zverev rannte, er kämpfte, doch was er auch versuchte, es half am Ende nichts. Der große Traum des Hamburgers von seinem ersten Titel bei einem der vier Grand Slams bleibt unerfüllt, bei den US Open war im Viertelfinale gegen Taylor Fritz Schluss. Zverev unterlag dem über weite Strecken aktiveren Amerikaner 6:7 (2:7), 6:3, 4:6, 6:7 (3:7) - nach 3:26 Stunden war das Turnier für ihn vorzeitig beendet, schweren Schrittes und müdem Blick ging er in die Kabine.

"Ich muss mein bestes Tennis spielen", sagte Zverev vor dem Match, doch in der Neuauflage des Achtelfinales von Wimbledon, das er in fünf Sätzen dramatisch gegen Fritz verloren hatte, tat sich die deutsche Nummer eins gegen den Weltranglistenzwölften von Beginn an schwer. "Da geht kein weg dran vorbei, Fritz hat gewonnen, weil er der Bessere war. Sascha hat gut gefightet, aber im vierten Satz hatte ich nicht das Gefühl, dass er wirklich an seine Chance glaubt", urteilte Boris Becker bei sportdeutschland.tv.

"Es war einfach nur bodenlos, ich habe nichts getan, womit ich den Sieg verdient gehabt hätte, so einfach ist das", sagte Zverev mehr verärgert als frustriert nach seiner Niederlage. "Ich habe schrecklich gespielt", sagte er mehrfach, "der Aufschlag war okay, aber von der Grundlinie aus habe ich mich absolut schrecklich gefühlt."

In vielen Ballwechseln spielte Zverev bei seinem ersten Auftritt im riesigen Arthur-Ashe-Stadion zu passiv, auch Schwächephasen seines taktisch klug agierenden Gegners konnte er nicht entscheidend nutzen. Fritz war von Beginn an der aktivere, risikofreudigere Spieler. Auch dank guter Returns setzte er Zverev immer wieder unter Druck. Zverev wirkte bei vielen Ballwechseln zu passiv, bekam wenig freie Punkte.

Fritz "wurde gut eingestellt, gute Strategie", lobte Becker den Amerikaner. Zverev reagierte zumeist nur. Aber er kämpfte nach dem verlorenen ersten Satz - und nutzte seine Chance, als sie sich plötzlich bot: Mit dem ersten Breakball überhaupt ging er 5:3 in Führung, kurz darauf gelang ihm der Ausgleich nach Sätzen.

Ein Strohfeuer? Es schien so, schon im zweiten Spiel des dritten Satzes gelang Fritz ein Break, er führte 3:0, doch Zverev glich aus. Die Schwächephase des Amerikaners aber konnte er nicht nutzen. Fritz raffte sich wieder auf - und bei Aufschlag der deutschen Nummer eins nutzte er seinen fünften Satzball, um in Führung zu gehen. Nicht zuletzt, weil er entschlossener agierte.

Zverev fand auch im vierten Satz kein Konzept, wirkte bisweilen sogar resigniert. Becker stellte wiederholt fest, dass Zverev zu wenig Überzeugung ausstrahlte, "der Ausdruck fehlt", monierte er. Fritz dagegen blieb bei sich, hielt an seinem Konzept fest - und steht nun erstmals im Halbfinale eines Grand Slams.