"Ich habe mich nicht wohl gefühlt und hatte körperlich zu kämpfen. Mein Energielevel ging hoch und runter", sagte Sinner: "Es ist eine harte Niederlage, dennoch geben mir meine Auftritte insgesamt Selbstvertrauen."
Statt Sinner fordert nun Medwedew Titelverteidiger Carlos Alcaraz heraus, der mit einem 5:7, 6:4, 6:2, 6:2-Erfolg gegen den US-Amerikaner Tommy Paul seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Schon im Vorjahr trafen beide im Halbfinale aufeinander, Alcaraz gewann in drei Sätzen.
Für Sinner ist nach einer vier Stunden andauernden Partie das Rennen um seinen zweiten Grand-Slam-Titel vorerst beendet. "Ich konnte phasenweise spüren, dass es ihm nicht so gut ging. Ich bin glücklich, dass es mir gelungen ist, mein Niveau hochzuhalten", sagte Medwedew: "Ich werde mir jetzt etwas anschauen, wer mein Gegner wird."
Es wurde Alcaraz, der von Paul zunächst spürbar gekitzelt wurde, aber im Stile eines Champions zurückkam. "Ich glaube immer daran, dass ich einen Weg zurück finde", sagte Alcaraz: "Gegen Daniil hoffe ich auf das gleiche Resultat wie im Vorjahr, er ist aber auch in einer richtig guten Form."
Sinner, der phasenweise nicht im Vollbesitz seiner Kräfte schien, hatte im Januar im Finale der Australian Open Medwedew bezwungen. Insgesamt hatte er gegen den Weltranglistenfünften zuletzt gar eine 5:0-Serie hingelegt
Diesmal triumphierte aber Medwedew, der 2021 im Finale der US Open seine bisherige Sternstunde erlebte. Für den Moskauer ist es nun bereits das neunte Grand-Slam-Halbfinale, er peilt sein siebtes Finale an.
Alcaraz kämpft mit 21 Jahren bereits um seinen vierten Grand-Slam-Titel. Er ist in der langen Geschichte von Wimbledon erst der dritte Spanier, der mehrmals das Halbfinale erreichte.
Vor ihm gelang dies Rafael Nadal acht Mal und Manuel Santana zwei Mal. Der Athlet aus Murcia will nun mehr - seinen zweiten Coup im All England Club.