Der 34-jährige Schweizer konnte im Tiebreak des zweiten Satzes zwei Matchbälle nicht nutzen. "Das ist schon enttäuschend. Ich kann in wichtigen Momenten natürlich besser spielen. Ich war nicht schlecht, aber es lief unglücklich", sagte Federer.
Thiem verwandelte in einer wegen Regens zweimal unterbrochenen Partie nach 1:58 Stunden seinen zweiten Matchball und konnte sein Glück kaum fassen. "Das fühlt sich unwirklich an. Ich habe gar nicht gewusst, dass ich auf Rasen so gut spielen kann", meinte Thiem.
Der French-Open-Halbfinalist greift am Sonntag nach seinem ersten Rasentitel. Der zuletzt von Verletzungssorgen geplagte Grand-Slam-Rekordsieger Federer indes sucht gut zwei Wochen vor dem Wimbledon-Start noch nach seiner Form. Das Turnier im Rasen-Mekka hat er bislang siebenmal gewonnen und auf seinem Lieblingsbelag insgesamt 15 Titel geholt.
Thiem trifft am Sonntag im Endspiel entweder auf Philipp Kohlschreiber oder den früheren US-Open-Sieger Juan Martin del Potro.
Federer vergibt Matchbälle
Der Weltranglistendritte Federer, der zuletzt wegen einer Rückenverletzung seine Roland-Garros-Teilnahme absagen musste, begann stark und holte sich nach einem Vorhand-Winner den ersten Satz nach 28 Minuten.
Danach steigerte sich Thiem, der am vergangenen Montag erstmals in die Top Ten des ATP-Rankings vorstoßen konnte, und nutzte seine Breakchancen bis zur 5:0-Führung gnadenlos. Federer tat es ihm gleich und gewann die nächsten fünf Spiele in Serie. Im Tiebreak vergab der 17-malige Major-Champion dann zwei Matchbälle.
Im dritten Durchgang gelang dem nun fast fehlerlos agierenden Thiem das entscheidende Break zum 4:3. Der Nizza-Sieger hatte vor seinem Start beim mit 675.645 Euro dotierten Turnier auf dem Killesberg in seiner bisherigen Karriere erst zwei Rasenmatches gewinnen können.
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