"Olympia hat in diesem Jahr eine ganz, ganz große Bedeutung für mich", sagte Kohlschreiber. "Ich werde aller Voraussicht nach auch auf das Masters im Vorfeld verzichten, um mich auf Rio vorzubereiten."
Kritisch sieht er, dass in Rio und beim Davis Cup keine Punkte vergeben werden. "Ich spiele gern für mein Land. Grundsätzlich finde ich es schade, dass keine Punkte vergeben werden", so der Davis-Cup-Teilnehmer.
"Man verliert mit dem Davis Cup, der Olympia-Vorbereitung und Rio vier Wochen im Jahr, in denen die Konkurrenz theoretisch Punkte sammeln kann. Und man lässt dort ja relativ viel Energie."
Kohlschreiber bereut London-Aussage
Der 32-Jährige bereut im Rückblick seine Aussage vor den Olympischen Sommerspielen 2012, London passe nicht in seine Jahresplanung.
"Sicherlich würde ich in meiner Vergangenheit ein, zwei Sachen anders machen. Meine Einstellung hat sich geändert", sagte Kohlschreiber auf SPOX-Nachfrage. "Ich glaube, es hat mich in den letzten Jahren ausgezeichnet, dass ich durch Fehler, Aussagen, Handlungen zu einem umgänglicheren Menschen geworden bin."
Aus Fehlern gelernt
Kohlschreiber beschrieb eine Wandlung. Er habe gelernt, Dinge anders anzunehmen und einiges besser verstanden. Zum Beispiel, dass Pressearbeit und Kommunikation Teil seines Jobs seien. "Ich bin eigentlich froh, dass ich die Fehler gemacht habe, und jetzt vor Ihnen stehe als netterer, sympathischerer Mensch."
Deutschlands Nummer eins hatte 2012 mit seiner Einstellung contra Olympia für großen Wirbel gesorgt. Fans, Offizielle und Kollegen reagierten gleichermaßen mit Unverständnis. Schließlich musste der Augsburger, wie schon 2008 vor Peking, seine Teilnahme verletzt absagen.
"Das ist jetzt vier Jahre her, für mich ist das abgehakt", so Kohlschreiber.
Noch "viele Jahre" spielen
Er wolle noch "viele Jahre" spielen. "Ich fühle mich fit, habe zwar schon graue Haare, aber körperlich fühle ich mich so wie vor vielen Jahren, als ich hier als Bub in der Herren-Bundesliga für Iphitos gespielt habe. Ich bewege mich immer noch auf einem Toplevel."
Den größten Unterschied zu den Top-Spielern sieht Kohlschreiber "in der mentalen Kraft" der Murrays und Djokovic'. "Vielleicht reicht es bei mir nicht für die ersten Zehn, aber ich bin über die Jahre ein viel besserer und vor allem kompletterer Spieler geworden. Der Spaßfaktor wächst mit jedem Jahr."