Kerber ist qualifiziert

SID
Kerber will nun in Singapur erfolgreich sein
© getty

Die Hängepartie wurde zum Nervenspiel: Doch für Angelique Kerber hatte das Hoffen und Bangen ein Happy End. Die Kielerin qualifizierte sich beim Packen zu Hause für das am kommenden Sonntag in Singapur beginnende WTA-Finale (bis 1. November).

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"Es war sehr nervenaufreibend, nicht mehr selbst eingreifen zu können. Jetzt bin ich einfach nur glücklich, wieder dabei zu sein. Es ist eine Belohnung, aber auch eine große Herausforderung", sagte die 27-jährige Kerber dem SID.

Bereits am Mittwochabend wollte die Weltranglistensiebte die Reise nach Asien antreten. Die Teilnahme am mit sieben Millionen Dollar dotierten Abschlussturnier der besten acht Spielerinnen der Saison hatte am Mittag die Niederlage von Mitkonkurrentin Lucie Safarova (Tchechien) in Moskau gegen die Russin Anastasia Pawljutschenkowa (1:6, 7:6, 3:6) besiegelt.

"Ich habe dieses Match erst am Ticker verfolgt, dann den zweiten Satz im TV. Zwischendurch habe ich immer ein bisschen gepackt, um mich abzulenken", berichtete Kerber über die bangen Stunden. Den Platz als Ersatzspielerin in Singapur hatte sie ohnehin schon sicher gehabt.

Die deutsche Nummer eins hatte 2012 und 2013 in Istanbul bereits an der WM teilgenommen, insgesamt aber nur eins von sechs Matches gewonnen.

Kerber rechnet sich Chancen aus

"Ich fliege jetzt dort hin, um so viele Partien wie möglich zu gewinnen. Wer es schafft, am Saisonende nochmal über seine Grenzen zu gehen, der hat die besten Chancen", erklärte Kerber, die in dieser Saison vier Turniere (Charleston, Stuttgart, Birmingham, Stanford) gewonnen hat. Nur Branchenführerin Serena Williams (USA) holte mehr Titel (5) als die Linkshänderin.

Auch Bundestrainerin Barbara Rittner freute sich mit der Wimbledon-Halbfinalistin von 2012: "Nach dieser Saison ist ihre Qualifikation mehr als verdient. Wenn Angie das abruft, was sie kann, dann gehört sie beim Finale zum Kreis der Mitfavoritinnen", sagte Rittner dem SID und fügte an:

"Sie kann frei aufspielen und hat nichts zu verlieren. Angie muss in den Modus kommen, dass sie dieses Turnier zum Saisonabschluss wirklich genießt und mit Stolz und Spaß da ran geht."

Kerber hatte am Montag, einen Tag nach ihrer Finalniederlage in Hongkong gegen Jelena Jankovic (Serbien), ihre Teilnahme am Kremlin Cup in Moskau wegen einer Rückenverletzung abgesagt und im Rennen um das Singapur-Ticket auf ihre gute Ausgangslage vertraut.

Behandlung hat geholfen

"Der Rücken ist wieder okay, ich habe mich intensiv behandeln lassen", sagte Kerber, die am Montagabend noch von Moskau nach Hause geflogen war und bei ihren Großeltern in Polen entspannte.

Neben Kerber sind auch Simona Halep (Rumänien), Maria Scharapowa (Russland), Garbine Muguruza (Spanien), Petra Kvitova (Tschechien) und Agnieszka Radwanska (Polen) beim Saisonfinale im Indoor Stadium in Singapur dabei.

Die fünfmalige Siegerin und Titelverteidigerin Serena Williams hatte ihre Saison nach dem enttäuschenden Aus im Halbfinale der US Open vorzeitig beendet.

Ein einziges Szenario hätte Kerber noch um ihre Singapur-Teilnahme bringen können: Carla Suarez Navarro (Spanien) hätte in Moskau den Titel holen und auf dem Weg dorthin Safarova im Halbfinale sowie Flavia Pennetta (Italien) im Finale schlagen müssen. Nach der Achtelfinal-Niederlage von Safarova ist diese Konstellation nun nicht mehr möglich - und Kerber zum dritten Mal beim Abschlussturnier dabei.

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