Während der 31-jährige Kohlschreiber durch ein 6:4, 6:4 gegen Jerzy Janowicz (Polen) ins Viertelfinale von Stuttgart einzog, verabschiedete sich der 18-jährige Zverev nach einem 3:6, 7:6 (8:6), 3:6 gegen Viktor Troicki (Serbien/Nr. 8) enttäuscht vom Weissenhof.
Der an Position sechs gesetzte Kohlschreiber dagegen zeigte sich glücklich über seine starke Leistung im Duell mit 2,03-m-Schlaks Janowicz (12 Asse). "Das hat viel Spaß gemacht. Ich habe meine Raffinesse gegen sein Power-Tennis zeigen können", sagte Kohlschreiber, der nun am Freitag auf Gael Monfils (Frankreich/Nr. 4) trifft.
Zverev enttäuscht
Unzufrieden war derweil Wildcard-Inhaber Alexander Zverev. "Mehr als Enttäuschung nehme ich nicht mit. Es hat nicht viel gefehlt, wenn man zwei Stunden spielt und zwei Matchbälle abwehrt", sagte der Weltranglisten-84. und meinte: "Ich muss einfach weiterarbeiten, um solche Matches zu gewinnen."
Damit platzte der Traum des jungen Deutschen von seinem zweiten Husarenstück vor heimischem Publikum. Im vergangenen Juli hatte Zverev, Australian-Open-Juniorensieger von 2014, beim Turnier in Hamburg völlig überraschend das Halbfinale erreicht.
Es war in der Knochenmühle Profitour das erste große Ausrufezeichen des Youngsters, über den Altmeister Tommy Haas sagt: "Wir können im deutschen Tennis in Zukunft auf einen setzen - und das ist Alexander Zverev."
Haas und Bachinger wollen folgen
Am Donnerstag haben noch Tommy Haas (Los Angeles), der am Dienstag nach über einjähriger Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback feierte, sowie Lucky Loser Matthias Bachinger (München) und Qualifikant Mischa Zverev (Hamburg) die Chance auf den Sprung ins Viertelfinale von Stuttgart.
Von den zehn im Hauptfeld gestarteten Deutschen hatten fünf das Achtelfinale erreicht. Der topgesetzte Rafael Nadal (Spanien) und US-Open-Sieger Marin Cilic (Kroatien/Nr. 2) greifen am Donnerstag erstmals ins Geschehen ein.
Vier seiner bisherigen fünf Titel hat Kohlschreiber bei deutschen Turnieren gewonnen - zwei in München (2007 und 2012) und jeweils einen in Halle/Westfalen (2011) und Düsseldorf (2014). Die Vorentscheidung gegen Janowicz fiel, als Kohlschreiber im zweiten Satz das frühe Break zum 2:1 gelang. "Es läuft rund, ich hatte heute wenig, ja gar nichts zu meckern", sagte der Davis-Cup-Spieler.
Lopez scheitert früh
Ausgeschieden ist bei dem mit 642.070 Euro dotierten Event auf dem Killesberg überraschend schon der an Position drei gesetzte Feliciano Lopez. Der 33-jährige Spanier zog gegen den Australier Sam Groth (ATP-Nr. 66) in 2:07 Stunden mit 6:3, 6:7 (5:7), 6:7 (6:8) den Kürzeren und verpasste die Runde der letzten Acht.
Groth, der den Aufschlag-Weltrekord mit 263 km/h hält, gelangen in dem Duell der zwei Service-Spezialisten 19 Asse - Mitfavorit Lopez immerhin zwölf.
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