Dadurch hat Herausforderer Dommaraju Gukesh beste Chancen auf den Titelgewinn. Dem 18 Jahre alten Inder gelang in der elften Partie sein zweiter Sieg, vor dem nächsten Duell am Montag (10 Uhr MEZ) führt er mit 6:5. Wer zuerst 7,5 Punkte hat, ist Weltmeister.
Nach einer unspektakulären Partie am Samstag folgte am Sonntag eine hochspannende Begegnung mit einem Auftakt, mit dem zumindest Ding offensichtlich nicht gerechnet hatten. Beim vierten Zug geriet der Chinese bereits in die Defensive, dachte 38 Minuten nach. Nach dem fünften Zug hatte Ding bereits 63 Minuten Bedenkzeit verbraucht, Gukesh stand bei 50 Sekunden.
Doch immerhin schaffte es Ding, seine Stellung zu entwickeln. Nun geriet Gukesh ins Grübeln, und ihm unterliefen Fehler. Wie bereits in der Partie am Donnerstag gab er seinen Vorteil nach der Eröffnung durch voreilige Züge, mit denen er Ding weiter unter Druck setzen wollte, aus der Hand. Für seinen elften Zug nahm sich Gukesh mehr als eine Stunde Zeit, die Spannung nahm zu.
Der 28. Zug brachte die Entscheidung, Ding gab völlig überraschend einen Springer frei, Gukesh ließ sich nicht lange bitten. "Ein atypischer Fehler auf diesem Niveau, aber es hat sich abgezeichnet, dass Ding die Kontrolle verloren hat", analysierte der deutsche Schach-Bundestrainer Jan Gustafsson bei chess24. In den kommenden drei Partien braucht Ding nun einen Sieg, um wieder auszugleichen, zwei davon bestreitet er mit den weißen Figuren.