Der Weltmeister aus Norwegen eröffnete mit der Spanischen Partie, auf die sein russischer Herausforderer Karjakin mit der supersoliden Berliner Verteidigung reagierte. Carlsen hoffte, den Gegner mit einem kreativem Turmmanöver in der Eröffnung zu überraschen, doch der setzte unbeeindruckt fort.
In einer symmetrischen Struktur tauschten die Kontrahenten schnell die Damen und mehrere Figuren, so dass nach 20 Zügen die selbe Konstellation wie in der ersten Partie auf dem Brett stand. Carlsen besaß in einer geschlossenen Stellung mit Turm und Springer gegen Turm und Läufer das etwas bessere Duo. Im Gegensatz zum WM-Auftakt entwickelte sich aber ein langer und dramatischer Kampf.
In seiner typischen Art manövrierte Carlsen seine Figuren auf bessere Felder und provozierte Fehler. Karjakin leistete sich einen unbedachten Turmzug ins gegnerische Lager, den der Norweger sofort nutzte, um einen Bauern zu gewinnen. Damit war er auf dem besten Wege den ersten Sieg in New York unter Dach und Fach zu bringen. Die Waagschale neigte sich mehrmals zu seinem Gunsten, doch er machte den Sack nicht zu.
"Es ist etwas enttäuschend"
Am Ende hatte Karjakin einen Springer weniger aber einen mächtigen Freibauern auf der h-Linie, der ihm das Remis durch Zugwiederholung sicherte. Magnus Carlsen zeigte sich im Anschluss enttäuscht über die verpasste Chance, während Karjakin ausgelaugt aber erleichtert wirkte.
"Es ist etwas enttäuschend. Irgendwann wusste ich nicht mehr weiter. Ich bin mir sicher, dass ich morgen wieder erholt sein werde", sagte Carlsen. Karjakin meinte: "Es war natürlich keine tolle Partie von mir. Aber wenigstens habe ich remis gespielt."
Die vierte Partie findet am Dienstag den 15. November (im LIVETICKER) statt. Sergey Karjakin eröffnet mit Weiß. Der Wettkampf in New York ist auf zwölf Partien angesetzt. Wer zuerst 6,5 Punkte erreicht, krönt sich zum Weltmeister. Bei Gleichstand folgt ein Tiebreak. Der Sieger einer Begegnung erhält einen Punkt, bei einem Remis bekommen beide jeweils 0,5 Punkte.