Dressur-Equipe holt 24. EM-Gold: Niemand stoppt die "German Giants"

SID
Isabell Werth führte das deutsche Team zum 24. EM-Gold.
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Angeführt von der überragenden Isabell Werth und ihrer vierbeinigen Traumtänzerin Bella Rose haben die deutschen Dressur-Giganten ihrer Erfolgsgeschichte bei der EM das 24. Kapitel in Gold hinzugefügt. Als Bella Rose in ihrer unnachahmlichen Art die Schlusslinie entlangschwebte und wie ein Standbild zum letzten Gruß an die Preisrichter verharrte, war Deutschland nicht mehr einzuholen.

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"Ich bin super, super happy", sagte Werth, für die es der 18. EM-Titel ihrer Karriere war: "Das Ganze war eine in sich gelungene, runde, tolle Prüfung. Ich habe es sehr genossen." Sie schwärmte zudem von dem "besten Team, das wir jemals in Deutschland hatten".

Die nachfolgenden Charlotte Dujardin für Großbritannien und Patrik Kittel für Schweden konnten nur noch die Ehrenpreise in Silber und Bronze für ihre Teams einsammeln. Die "German Giants", wie der Weltverband FEI die Equipe von Bundestrainerin Monica Theodorescu gerne nennt, haben die oberste Stufe des Siegertreppchens auf dem Weg zu Olympia 2020 in Tokio fest abonniert. Werth mit Bella Rose, Dorothee Schneider mit Showtime, Sönke Rothenberger mit Cosmo und Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera sind das stärkste und ausgeglichenste Team der letzten Jahre.

Deutsche Übermacht "schon ein bisschen erdrückend"

So erdrückend ist die Übermacht der Deutschen in der Dressur, dass die "kleinen Fehlerchen", wie Rothenberger sie nannte, irgendwie gar nicht ins Gewicht fielen. "Es ist manchmal schon ein bisschen erdrückend", hatte Dänemarks Spitzenreiterin Cathrin Dufour am Montag festgestellt, als die breite deutsche Goldspur zur Halbzeit des Grand Prix bereits gelegt war.

Dennoch gab es kleine Hakler und Patzer. Am schlimmsten erwischte es Jessica von Bredow-Werndl, die im Sattel ihrer Trakehner Stute Dalera ihr ganz persönliches Waterloo erlebte. In der Links-Traversale hob Dalera nach einem bis dahin fehlerfreien Ritt den Schweif und ließ ein paar Äpfel in den Sand purzeln. Die Konzentration war dahin, das Element wurde mit 2,9 von zehn möglichen Punkten bewertet, am Ende lieferte von Bredow-Werndl das Streichresultat.

"Ich bin tief enttäuscht", sagte die 33-Jährige, die ihren Tränen nach dem Malheur freien Lauf ließ, aber: "Das zeigt halt auch, dass wir mit Lebewesen arbeiten und dass eben nicht alles bis ins allerletzte Detail planbar ist."

Sönke Rothenberger mit Sicherheits-Ritt "echt zufrieden"

Auch Dorothee Schneider hatte an ihrer Vorstellung etwas zu bemängeln, zeigte doch Showtime bei weitem nicht seine besten Piaffen. Ein bisschen angespannt sei der Wallach außerdem gewesen, sagte Schneider: "Ich habe ihm dann gesagt, dass wir das zusammen hinkriegen, und es hat ja auch geklappt."

Sönke Rothenberger und Cosmo zeigten ebenfalls nicht ihr ganzes Können. In der Galopptour sei er nicht so konzentriert gewesen, die Rechts-Pirouette misslang völlig, dennoch sei er "echt zufrieden", sagte Rothenberger. Wie alle anderen hatte er einen Sicherheits-Ritt gezeigt, es ging schließlich um das Mannschafts-Gold, für das sich vier Weltklasse-Reiter in der gemeinsamen Sache zusammenrauften.

Am Donnerstag geht es unter anderen Vorzeichen weiter, dann werden im Grand Prix Special die ersten Einzel-Medaillen in Rotterdam vergeben. Dann startet jeder für sich und gegen alle anderen, auch gegen die eigenen Teamkollegen. Die dann keine mehr sind.

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