Dort wurde eine Fraktur der Wirbelsäule festgestellt. Flörsch selbst gab trotz der bedrohnlich klingenden Diagnose Entwarnung. "Ich wollte alle wissen lassen, dass es mir gut geht, ich werde am Montagmorgen operiert", schrieb sie am Sonntagmittag bei Twitter und bedankte sich für die zahlreichen positiven Nachrichten der Fans.
Die Bilder ihres schweren Einschlags und auch das anschließende lange Schweigen des Veranstalters hatten das Schlimmste befürchten lassen. Erst nach quälenden Minuten des Wartens gab der Automobil-Weltverband leichte Entwarnung. Flörsch sei "bei Bewusstsein und ansprechbar", teilte die FIA mit.
Angesichts des schlimmen Unfalls war der Sport am Sonntag nur zweitrangig. Mick Schumacher, der von Rang sechs ins Rennen gegangen war und darauf hoffte, wie einst sein Vater Michael und sein Onkel Ralf in Macau zu triumphieren, wurde Fünfter. Den Sieg sicherte sich wie schon im Vorjahr Daniel Ticktum aus Großbritannien vor Joel Eriksson (Schweden) und dem Franzosen Sacha Fenestraz.
Flörsch-Wagen fliegt unkontrolliert durch die Luft
Auch Flörsch hatte von einem Triumph in Macau geträumt. Im Qualifying war sie 19. unter 28 Teilnehmern aus 14 Nationen geworden. Bei ihrem Unfall in der vierten Runde lag Flörsch auf Position 15. Die 17-Jährige war in einer Rechtskurve ("Lisboa Corner") nach der langen Start-Ziel-Geraden nach einer Kollision abgehoben und rückwärts durch den Begrenzungszaun in ein Kamerapodest am Streckenrand geflogen.
Die Formel-3-Wagen erreichen diese Stelle mit etwa 280 km/h, ehe sie für die enge Passage abbremsen. Bereits in der ersten Runde waren dort gleich vier Wagen kollidiert, die Fahrer blieben dabei unverletzt.
Flörsch, die am 1. Dezember 18 Jahre alt wird, hatte weniger Glück. Als ihr Wagen unkontrolliert durch die Luft flog, stockte den Zuschauern der Atem, das Rennen wurde mit roter Flagge abgebrochen. Rasend schnell verbreitete sich die Horror-Nachricht des Unfalls der jungen Deutschen via Twitter. Videos und Fotos des Crashs kursierten im Netz. Erst als der Niederländer Frits van Amersfoort, für dessen Team Flörsch fährt, bestätigte, dass die Nachwuchspilotin "nicht lebensgefährlich verletzt" sei, machte sich Erleichterung breit.
Vier weitere Personen, darunter der Pilot Sho Tsuboi, der mit Flörsch kollidiert war, erlitten Verletzungen. Der Japaner klagte über Schmerzen im Lendenwirbelbereich und wurde in der Klinik untersucht. Zwei Fotografen und ein Marshal mussten ebenfalls behandelt werden: Ein Betroffener erlitt einen Riss der Leber, ein weiterer eine Fraktur des Oberkiefers und der Dritte eine Gehirnerschütterung.