Leichtathletik-EM - Nächste deutsche Medaille: Karl Bebendorf überraschend Dritter im Hindernislauf

SID
Karl Bebendorf
© getty

Karl Bebendorf rennt über 3000 m Hindernis überraschend zu Bronze und feiert mit dem Ronaldo-Jubel. Sprinter Joshua Hartmann leistet sich einen bitteren Blackout, Zehnkampf-Ass Niklas Kaul braucht zwingend einen starken zweiten Tag.

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Karl Bebendorf strahlte über das ganze Gesicht, schrie nach seinem packenden Medaillen-Coup seine Freude heraus und ließ sich dann mit der Deutschland-Fahne um den Schultern feiern. Mit einem packenden Finish rannte Bebendorf über 3000 m Hindernis überraschend zu Bronze, nun soll auch dem deutschen Team bei der Leichtathletik-EM in Rom ein starker Endspurt gelingen.

Bebendorf hat am Montagabend vorgemacht, wie es geht. Mit einem spektakulären Schlussspurt lief er aus dem Mittelfeld noch auf das Podium - und holte so das sechste Edelmetall für die DLV-Mannschaft in Italien.

"Siuuu", brüllte Bebendorf hinterher ins ZDF-Mikro in Anlehnung an den berühmtem Jubelschrei von Fußball-Star Cristiano Ronaldo: "Ich habe die ganze Zeit daran gedacht: Beine locker halten, Beine locker halten". Damit er am Ende noch zulegen kann: "Und genau dieser Punkt ist eingetreten. Das war auch der einzige Weg, das Rennen irgendwie zu gewinnen. Und das hat funktioniert." Und wie. Zudem knackte Bebendorf auch die Norm für die Olympischen Spiele in Paris, die in rund sechs Wochen beginnen.

Niklas Kaul: "Es wird ganz schön eng" mit dem Podium

Als Nächster könnte Zehnkampf-Titelverteidiger Niklas Kaul jubeln. Doch für die angepeilte nächste Medaille braucht der Europameister wieder seinen berühmten Punch in den letzten Disziplinen. Zur Halbzeit liegt der Mainzer bei den Titelkämpfen im Rom mit 4139 Punkten nur auf Platz 13, Kaul hat seine größten Stärken aber bekanntlich vor allem in den letzten beiden Disziplinen Speerwurf und 1500 m. In Führung nach fünf Disziplinen liegt der Norweger Sander Skotheim (4566).

Mit dem Podium werde es "ganz schön eng", sagte Kaul im ZDF, schließlich seien neben Skotheim auch Johannes Erm (4541/Estland), der Franzose Makenson Gletty (4539) sowie mit Markus Rooth ein zweiter Norweger (4456) derzeit "so weit vorne, dass es mit einer Medaille schwierig wird. Aber es sind morgen noch fünf Disziplinen, wir müssen alle erstmal durchkommen und dann gucken wir weiter."

Sprinter Joshua Hartmann wird disqualifiziert

Einen Blackout erlebte hingegen Sprinter Joshua Hartmann, der Kölner hatte sich für das 200-m-Finale viel vorgenommen - doch dann wurde er wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. Und das nur einen Tag nach seinem 25. Geburtstag. "Ich kann gar nicht genau sagen, was letzten Endes passiert ist", sagte Hartmann im ZDF: "Ich werde das nehmen wie jede Niederlage, die mir widerfährt und werde aufstehen und weitermachen und stärker zurückkommen."

Trotz des Jubels um Bebendorf, die Bilanz der DLV-Asse in Rom ist noch ausbaufähig. Noch kein Gold, zwei Mal Silber, dazu nun vier Bronzemedaillen. Die starke Ausbeute von der Heim-EM in München (7/7/2) ist mittlerweile außer Reichweite, doch an den letzten beiden EM-Tagen will das deutsche Team noch einmal durchstarten.

Gelingt mit Bebendorf und Kaul die Wende? Zwei Tage bleiben dem deutschen Team noch, um die Bilanz aufzuhübschen.

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