Blutdoping-Experten attackieren IAAF

SID
Michael Ashenden und Robin Parisotto weisen die IAAF-Kritik scharf zurück
© getty

Die Blutdoping-Experten Michael Ashenden und Robin Parisotto haben die Kritik des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF an ihrer Analyse einer großen Blutdatenbank mit scharfen Worten zurückgewiesen.

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"Ich würde der IAAF raten, eine kalte Dusche zu nehmen und auf Attacken zu verzichten, bis die zweite WADA-Untersuchung zu diesen Fällen abgeschlossen ist", teilte Parisotto mit.

Die IAAF hatte zuvor die in einer ARD-Dokumentation erhobenen Vorwürfe, zu wenig gegen Blutdoping getan zu haben, entschieden zurückgewiesen. Mit der Sunday Times hatte die ARD eine IAAF-Datenbank ausgewertet. Angeblich soll es bei einem Siebtel der gesammelten 12.000 Blutproben Hinweise auf Doping geben.

Die IAAF verwies in einer Stellungnahme, dass den Schlussfolgerungen der in den Medien zitierten Ashenden und Parisotto jegliche wissenschaftliche und rechtliche Basis fehlen würden.

"Es wäre lächerlich"

"Es wäre lächerlich, zu den Vorwürfen der IAAF etwas anderes zu sagen, als dass sie von enormem Umfang, aber fragwürdiger Bedeutung sind", hieß es in Parisottos Erwiderung: "Die Auswirkungen von Störfaktoren wie Bewegung und Höhenexposition auf Blutparameter kann zwar statistische Signifikanz haben und rechtlich unter normalen Umständen in Frage gestellt werden. Aber wenn Blutwerte überschritten werden, die bei gesunden Athleten unmöglich sind, ist das ein völlig neues Argument."

Der Australier wehrte sich zudem gegen den IAAF-Vorwurf, Athleten bewusst in Misskredit gezogen zu haben. "Die Unterstellung, dass ich Sportler des Dopings beschuldigt habe, ist völlig falsch", sagte Parisotto: "Ich habe die Datenbank so bewertet, wie ich es bei vielen anderen Gelegenheiten bereits getan habe."

Ashenden sprach in einem eigenen Statement von der "Ironie, dass ein Verband, der derart in Verruf geraten ist, falsche Anschuldidungen gegen mich vorbringt. Die Stellungnahme der IAAF soll das Wasser trüben. Als ich die Blutdatenbank untersucht habe, habe ich Zeugnisse der Schande gefunden. Dementsprechend habe ich sie bewertet. Lasst uns einfach abwarten, wer auf der richtigen Seite der Geschichte sitzt."

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