Siebenkämpf: Rath verpasst hauchdünn Bronze

SID
Siebenkämpferin Claudia Rath hat bei der WM in Moskau eine Medaille knapp verpasst
© getty

Siebenkämpferin Claudia Rath hat bei der Leichtathletik-WM in Moskau eine Medaille knapp verpasst. Beim abschließenden 800-m-Lauf trat die Studentin aus Frankfurt die Flucht nach vorne an, pulverisierte in 2:06,43 Minuten ihre eigene Bestzeit, schrammte letztlich jedoch um 15 Punkte am erhofften Edelmetall vorbei.

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Zwei Tage nachdem Michael Schrader Zehnkampf-Silber auf der blauen Bahn des Moskauer Luschniki-Stadions gewonnen hatte, reichte Rath eine Steigerung ihrer Bestleistung auf 6462 Zähler nur zu "Blech".

Nicht zu bezwingen war die Ukrainerin Hanna Melnitschenko (6586), die ihren ersten WM-Titel vor Brianne Theisen-Eaton (6530) gewann. Die Kanadierin macht damit das Mehrkampf-Glück der Familie fast perfekt - ihr Mann Ashton hatte zuvor Gold im Zehnkampf gewonnen. Bronze ging an die Niederländerin Dafne Schippers (6477).

"Ein kleines weinendes Auge ist dabei, aber auch viel Zufriedenheit", sagte Rath im ZDF, "ich habe alles versucht, leider sind sie hinten mitgegangen."

Das Trio auf den Medaillenrängen hatte genauso wie Rath von der Abwesenheit der Top-Athletinnen profitiert. Alle drei Medaillengewinnerinnen der Olympischen Spiele von London - Jessica Ennis-Hill (Großbritannien), Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied) und Tatjana Tschernowa (Russland) - hatten verletzt abgesagt. Auch Jennifer Oeser, WM-Dritte 2011, fehlte in Russlands Hauptstadt nach zwei Fersenoperationen.

Mächtig enttäuscht auf ganzer Linie

Ursprünglich war Julia Mächtig die Rolle der Kronprinzessin zugetraut worden, die 27-Jährige aus Neubrandenburg war als Weltranglistenzweite nach Moskau gekommen, rief ihr Potenzial aber in keiner Disziplin ab. Mächtig enttäuschte und blieb mit 6021 Punkten 409 Zähler hinter ihrer Leistung vom Qualifikations-Wettkampf in Ratingen zurück. Am Ende landete die Sportmanagement-Studentin auf Platz 17. "Das war von vorne bis hinten ein schlechter Wettkampf", sagte sie.

WM-Debütantin Kira Biesenbach (Leverkusen) war früh ausgestiegen. Die Zweite der U23-EM trat wegen muskulärer Probleme bereits am Montag nicht mehr über die abschließenden 200 m an.

Wenige Sekunden fehlen

Rath kämpfte sich dagegen mit Bestleistungen im Hochsprung (1,83) und Weitsprung (6,67) in die Weltspitze und hatte stets ihre erste internationale Medaille im Blick. Den 800-m-Lauf ging die deutsche Meisterin von 2010 und 2011 mit dem Selbstbewusstsein an, eine der stärksten Mittelstrecken-Läuferinnen im Feld zu sein. Rath gewann den Lauf und stellte eine weitere Bestleistung auf - zum Podest fehlten allerdings wenige Sekunden.

Damit bleiben Ramona Neubert 1983 (Gold), Anke Vater 1983 (Bronze), Sabine Braun 1991 (Gold), 1993 (Silber), 1997 (Gold) und Jennifer Oeser 2009 (Silber) sowie 2011 (Bronze) die einzigen deutschen Mehrkämpferinnen, die es bei einer Weltmeisterschaft auf das Podest geschafft haben.

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