Verena Sailer und David Storl überragen alle

SID
Verena Sailer rangiert mit 7,15 Sekunden über die 60 Meter auf Rang acht der Weltjahresbestenliste
© Getty

Ein bärenstarker David Storl und die pfeilschnelle Verena Sailer haben für die herausragenden Leistungen am ersten Tag der Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe gesorgt. Mit 21,40 Metern meldete der Kugelstoß-Weltmeister im Freien seine Ambitionen auf den globalen Titel unterm Dach in zwei Wochen in Istanbul nachdrücklich an. Nur die beiden US-Amerikaner Reese Hoffa (21,87) und Ryan Whiting (21,43) stießen in diesem Winter weiter als der Chemnitzer. Verena Sailer schob sich mit 7,15 Sekunden über die 60 Meter auf Rang acht der Weltjahresbestenliste.

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Eine Überraschung gelang vor 4.800 Zuschauern in der Europahalle der Leipziger Hürdensprinterin Cindy Roleder, die sich in 7,96 Sekunden gegen Hallen-Europameisterin Carolin Nytra (7,98) durchsetzte. Schlimmer als die Niederlage aber wog für die Titelverteidigerin von der MTG Mannheim, die wegen einer Rückenblessur in der gesamten Sommersaison 2011 ausgefallen war, dass sie sich einen Muskelfaserriss in der Wade zuzog.

Sailer und Blum am schnellsten

Nytras Lebenspartner Sebastian Bayer, der Hallen-Europameister im Weitsprung vom Hamburger SV, ließ sich von ihrem Pech nicht irritieren. Der Titelverteidiger gewann mit 8,12 Metern. Auch Nytras Mannheimer Vereinskameradin Verena Sailer wurde ihrer Favoritenrolle gerecht.

Die 100-Meter-Europameisterin, die im vergangenen Sommer wegen Achillessehnenproblemen hatte passen müssen, verbesserte über 60 Meter ihre Bestzeit auf 7,15 Sekunden. Im Sprint der Männer setzte sich der Wattenscheider Christian Blum in 6,62 Sekunden durch.

Auf der mit Hürden versehenen Kurzstrecke überzeugte der Tübinger Titelverteidiger Gregor Traber als Sieger in 7,59 Sekunden. Stabhochspringerin Silke Spiegelburg aus Leverkusen begnügte sich mit 4,57 Metern. Über 3.000 Meter lief Arne Gabius ein einsames Rennen (7:51,72 Minuten). "Die Hallen-WM wird ein absolutes Highlight", sagte der Tübinger voller Vorfreude.

Im Gegensatz zu vielen anderen Athleten kommt auch den Kugelstoßern die WM vom 9. bis 11. März nicht ungelegen. "Durch solche Wettkämpfe kann man sich motivieren. Die WM in der Halle ist Zwischenstation auf dem Weg nach Olympia", sagte Storl, der das rund 15 Teilnehmer starke deutsche Aufgebot anführen wird. "Eine kleine, aber feine Mannschaft", kündigte Günther Lohre, Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Leichtathletik-Verbands, für Istanbul an.

Für die Elefantenrunde in der Türkei erhofft sich Storl, "dass ich mich noch steigern kann". Mit 21,40 Metern hat sich der 21-Jährige auf Rang vier der "ewigen" deutschen Hallen-Bestenliste katapultiert. Im WM-Finale in Daegu stieß Storl im Freien 21,78 Meter.

Kugelstoßerin Kleinert zum Siebten

"Die alte Dame hat wieder zugeschlagen", kommentierte Kugelstoßerin Nadine Kleinert süffisant ihren siebten Titel unterm Dach. Die 36 Jahre alte Magdeburgerin, die auch schon sechsmal im Freien triumphierte, sicherte sich mit 19,13 Metern Platz eins vor Christina Schwanitz vom LV Erzgebirge (18,68).

Kleinert wird mutmaßlich nach dieser Saison ihre Karriere beenden. "Ich will als beste Deutsche abtreten. Dafür habe ich in der Halle den Grundstein gelegt. Mit der Weite bin ich nicht ganz zufrieden. In Istanbul lege ich alles rein, die Vorzeichen stehen für Bestleistung, aber dafür muss alles stimmen", sagte die dreimalige WM-Zweite und Olympiazweite 2004.

Den ersten Wettbewerb der Veranstaltung hatte der Erfurter Dreispringer Andreas Pohle für sich entschieden (16,51 Meter), die Chemnitzerin Kristin Gierisch übertraf mit ihrem Sprung auf 14,19 Metern die Norm für die Hallen-WM um neun Zentimeter. Die 3.000 Meter der Frauen gewann Corinna Harrer aus Regensburg (9:25,87 Minuten).

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