Der 23-Jährige, der im Turnierverlauf zuvor bereits die klar favorisierten Stephen Bunting und Dimitri van den Bergh eliminiert hatte, gewann nach einem 0:2-Satzrückstand noch mit 4:2 und trifft nun in der Runde der letzten Acht auf Michael Smith, der zum Auftakt der Abend-Session nach einer vor allem in den ersten drei Sätzen atemberaubenden Vorstellung seinen englischen Landsmann Ryan Searle mit 4:1 bezwungen hatte.
Bei seiner zweiten WM-Teilnahme, vor einem Jahr schied Humphries bereits in der Vorrunde aus, zeigte sich der Engländer ganz seines Spitznamens "Cool Hand Luke" entsprechend nach anfänglicher Nervosität eiskalt und brachte am Ende den Weltmeister tatsächlich zu Fall.
Zunächst hatte darauf allerdings wenig hingedeutet. Cross begann dominant und sicherte sich Satz eins im Schnelldurchgang mit 3:0. Und auch im zweiten Durchgang sah Humphries kein Land gegen den nervenstark aufspielenden "Voltage".
Cross verliert nach 2:0-Führung gegen Humphries noch 2:4
Dennoch verlor der krasse Außenseiter nie den Fokus und war dann zur Stelle, als Cross plötzlich zu schwächeln begann. Nach dem Gewinn des dritten Satzes ballte er die Faust in Richtung des Publikums und seiner Familie nach dem Motto "Hier ist noch lange nichts entschieden" - und sollte damit Recht behalten.
Voller Selbstvertrauen entschied er gegen einen immer mehr grübelden Cross auch die nächsten beiden Sätze für sich und stand beim Stand von 3:2 kurz vor dem größten Sieg seiner bisherigen Karriere.
Nun machte sich allerdings auch bei Humphries die Nervosität breit.
Cross gelang direkt zu Satzbeginn das Break. Als er dann auch das Leg, welches er selbst begann, für sich entschied, roch es nach einem entscheidenden siebten Satz. Doch dann zitterte auch bei Cross wieder das Händchen - Humphries gelang das Rebreak und im dann entscheidenden fünften Leg letztlich der Sieg.
Mit Humphries sowie den in der Nachmittagssession weitergekommenen Nathan Aspinall und Brendan Dolan stehen insgesamt drei ungesetzte Spieler unter den letzten Acht der WM.
Darts-WM: Michael Smith dominiert Ryan Searle klar
Zum Auftakt des Abends hatte Smith - ähnlich wie Cross - gegen die Nummer 62 der Welt losgelegt wie die Feuerwehr und begeisterte die Fans im Ally Pally mit einer Kombination aus zahlreichen High-Scoring-Aufnahmen und hohen Checkouts.
Der krasse Außenseiter Searle, der in Runde zwei den Österreicher Mensur Suljovic aus dem Turnier geworfen hatte, spielte keineswegs schwach, war dem dominanten Spiel von Smith aber schlichtweg nicht gewachsen.
In Satz drei, den Smith glatt mit 3:0 für sich entschied, zeigte die Nummer zehn der Welt mit einem Drei-Dart-Average von 121.86 Punkten den statistisch besten Satz des bisherigen Turniers.
Das WM-Viertelfinale im Überblick:
Spieler1 | Spieler 2 |
Nathan Aspinall | Brendan Dolan |
Dave Chisnall | Gary Anderson |
Luke Humphries | Michael Smith |
Michael van Gerwen | Ryan Joyce |
Umso überraschender, dass sich direkt darauf den Zuschauern ein komplett verändertes Bild präsentierte. Smith, der vorher noch so eiskalt agierte, schwächelte beträchtlich, während Searle weiter konstant seine Leistung abrief und sich folgerichtig den vierten Satz mit 3:2 sicherte.
Die Wende sollte Searle dann aber doch nicht mehr gelingen, da auch er sich im fünften Satz einige kleine Schwächephasen leistete. Smith spielte längst nicht mehr so souverän wie zu Beginn, war aber dann hellwach, als es drauf ankam. Standesgemäß mit einem 106er-Checkout machte er schließlich den Einzug ins Viertelfinale perfekt.
Am Ende stand für Smith letztlich ein Average von 99.72 Punkten bei zehn Maximums zu Buche.
Darts-WM: Dave Chisnall fegt über Jamie Lewis hinweg
Noch deutlicher als Smith machte es im Anschluss Dave Chisnall, der den letztjährigen Halbfinalisten Jamie Lewis klar mit 4:0 in die Schranken wies.
"Chizzy" präsentierte sich vor allem zu Beginn extrem konstant, was eine Check-Out-Quote von fast 75 Prozent unterstreicht. Erst im dritten Satz konnte Lewis seinem Gegner wirklich Paroli bieten, auch weil Chisnall längst nicht mehr so stark aufspielte wie zu Beginn.
So lieferten sich beide im zweiten Leg ein regelrechtes Pannen-Kabinett beim Checkout, so dass beide letztlich bei 4 Rest (Lewis) und Chisnall (2) ankamen. Am Ende hatte Chisnall allerdings auch hier das bessere Ende für sich und machte wenig später dann den souveränen Erfolg klar.
Nächster Gegner für den Engländer ist am Samstag der zweimalige Weltmeister Gary Anderson.
In der Nachmittagssession hatte zuvor Ryan Joyce mit dem 4:3-Erfolg über Ex-Weltmeister James Wade für die erste große Überraschung des Tages gesorgt.
Der 13. Tag der Darts-WM im Überblick
- Nachmittagssession
Spieler 1 | Ergebnis | Spieler 2 |
Nathan Aspinall | 4:3 | Devon Peterseon |
Benito van de Pas | 1:4 | Brendan Dolan |
Ryan Joyce | 4:3 | James Wade |
- Abendsession
Spieler 1 | Ergebnis | Spieler 2 |
Ryan Searle | 1:4 | Michael Smith |
Jamie Lewis | 0:4 | Dave Chisnall |
Rob Cross | 2:4 | Luke Humphries |