Nach dem vermeidbaren 1:2 gegen Carol/Maria Antonelli im zweiten Gruppenspiel ging das Team noch bis spätabends in die Analyse. "Gegen die Brasilianerinnen haben wir ein bisschen überdreht und dann im zweiten Satz den Flow verloren. Das wollten wir heute besser machen. Wir waren heute die Favoriten, wir wollten das Spiel genießen", so Ludwig bei DAZN.
Mit dem zweiten Sieg im dritten Spiel sicherten sich die Hamburgerinnen sogar noch Platz eins vor den punktgleichen Brasilianerinnen. Zum Auftakt hatten Ludwig/Kozuch im Stadion am Rothenbaum einen Erfolg gegen die US-Amerikanerinnen Kelly Larsen/Emily Stockman (2:0) gefeiert, die die Gruppe ebenfalls mit fünf Punkten auf Rang drei abschlossen.
Bei kühlen 17 Grad Celsius und teils schwierigen Bedingungen mit böigen Winden leisteten die Nigerianerinnen - durchaus honoriert vom Publikum - zumindest zwischenzeitlich ein bisschen Gegenwehr. Probleme bereiteten sie dem deutschen Nationalteam vor den Augen von Bundestrainer und Ludwig-Ehemann Imornefe Bowes sowie Söhnchen Teo aber nicht.
Titelverteidigerin Ludwig, die bereits ihre achte WM bestreitet, nutzte die Pausen, um ihrer weniger erfahrenen Partnerin noch den ein oder anderen Tipp zu geben. Das Team spielt erst seit sechs Monaten zusammen, daher gehören die beiden in Hamburg nicht zum Favoritenkreis.
"Wir haben sehr, sehr viel trainiert in den letzten Wochen. Die Zeit ist natürlich begrenzt. Die Erfahrung, die muss über die Spiele kommen, über die Turniere. Unser großes Ziel ist es, konstant zu zeigen, was wir können", sagte Ludwig. "Wir sind hier schon konstanter als in den Turnieren zuvor, wir wollen unser Potenzial voll abrufen können", ergänzte Kozuch.
Auch die Unterstützung der Fans, die bereits um die Mittagszeit zahlreich erschienen waren, ist für Ludwig ein entscheidender Faktor: "Das Publikum ist unsere dritte Frau auf dem Court. Hamburg ist einfach verrückt nach Beachvolleyball."
Zum Abschluss der Gruppenphase der Frauen verpassten Kim Behrens/Cinja Tillmann (Münster/Baden-Württemberg) eine Überraschung gegen die Favoritinnen Heather Bansley/Brandie Wilkerson aus Kanada knapp. Das Duo verlor mit 1:2 (21:14, 19:21, 13:15), zog als eine der besten vier Gruppendritten aber ebenfalls direkt in die Runde der letzten 32 ein.
Leonie Körtzinger/Sarah Schneider bestritten indes erfolgreich den Umweg über die Lucky-Loser-Runde. Das Perspektivteam aus Hamburg erreichte nach einem 2:0 (21:19, 21:16) gegen Megan und Nicole McNamara (Kanada) ebenfalls das Sechzehntelfinale, in dem alle sechs gestarteten deutschen Frauen-Teams vertreten sind.
Ludwig/Kozuch treffen am Mittwoch (17.00 Uhr) in der Runde der letzten 32 auf das US-Amerikanische Duo Summer Ross/Sara Hughes. Bis dahin wollen die beiden "ein bisschen runterfahren, den Medienrummel mitnehmen und regenerieren". Das Erfolgsrezept für die kommende Aufgabe haben die zwei bereits parat. "Wir machen einfach das, was unser Trainer sagt", so Ludwig.