Gruppe E
Zalgiris Kaunas - Real Madrid 71:88 (BOXSCORE)
In Kaunas entwickelte sich schnell eine Partie, die am seidenen Faden hing. Kein Team konnte sich in den ersten 20 Minuten entscheidend absetzen. Im ersten Viertel trafen beide Teams hochprozentig aus dem Feld, bei Real war besonders Felipe Reyes nicht zu stoppen. Aber Kaunas, besonders in Person von Darius Songaila, hatte auf scheinbar alles eine Antwort. So ging es mit 47:47 zum wohlverdienten Pausentee.
Im dritten Viertel übernahm dann Rudy Fernandez die Partie und streute drei Dreier auf dem Weg zum Sieg in Kaunas ein. Auch die Verteidigung der Madrilenen zeigte sich deutlich verbessert. Real ließ in den zweiten 20 Minuten nur 24 Punkte zu, zuvor erzielte Zalgiris 24 Punkte allein im zweiten Viertel.
Die besten Spieler auf Seiten Madrids' waren Rudy, der 17 Punkte bei 6/8 aus dem Feld verbuchte, Felipe Reyes mit 16 Punkten und Andres Nocioni, der 15 Punkte bei 6/8 FG scorte. Zalgiris, das in der zweiten Hälfte komplett einbrach, hatte in Robertas Javtokas (12 Punkte, 6 Rebounds) und Arturas Milaknis (11 Punkte) seine erfolgreichsten Werfer.
Maccabi Electra Tel Aviv - Alba Berlin 59:66 (BOXSCORE)
analyse Albas Defense knackt den Champion
FC Barcelona - Galatasaray Liv Hospital 82:70 (BOXSCORE)
Ein schlechtes Viertel von Gala bzw. ein ganz starkes von Barca entschieden die Partie im Palau Blaugrana. Aber der Reihe nach. Der Underdog aus Istanbul gestaltete das Spiel im ersten Viertel offen und zeigte eine unaufgeregte und seriöse Leistung.
Doch dann kam das zweite Viertel, das die Partie entscheiden sollte. Angeführt vom starken Tomas Satoransky (17 Punkte, 4 Assists, 3 Steals) gewann Barca das Viertel mit 30:19 und blickte nie mehr zurück.
Mit der Mentalität eines wahren Champions spielte Barcelona seinen Stiefel in der zweiten Halbzeit dann nur noch herunter und konnte so auch ein paar Kräfte für die folgenden Wochen schonen. So wurde jeder Spieler des Kaders eingewechselt und nur Ante Tomic (12 Punkte, 6/10 FG, 9 Rebounds) stand länger als 30 Minuten auf dem Parkett. Tibor Pleiss war in knapp 10 Minuten Spielzeit für zwei Punkte und zwei Rebounds gut.
Auch Bostjan Nachbar, Juan Carlos Navarro und Justin Doellman punkteten in limitierten Minuten zweistellig. Bei Gala fielen der aufopfernde kämpfende Patric Young mit einem starken Double-Double aus 11 Punkten und 14 Rebounds sowie Zoran Erceg mit 18 Punkten am besten auf.
Panathinaikos Athen - Crvena Zvezda Telekom Belgrad 74:69 (BOXSCORE)
In Athen gab es mit dem Beginn der Partie direkt mal den klassischen Blitz-K.O.: Nach vier Minuten führten die Gastgeber schon mit 7:0. Und für Belgrad wurde es noch schlimmer: 26:6 hieß es nach dem ersten Viertel und es sah alles nach einem ruhigen Abend für die Griechen aus. Doch darauf wollte sich Belgrad nicht einlassen und startete eine furiose Aufholjagd.
23:11 gewann das Team um Boban Marjanovic das zweite Viertel. Aber nicht Marjanovic war maßgeblich an dem Comeback beteiligt, sondern ein deutscher Center: Maik Zirbes blockte Würfe, räumte am Brett ab und scorte nah am Ring. Auch aufgrund seiner starken Leistung ging Belgrad mit einem einstelligen Rückstand in die Halbzeitpause.
Und Belgrad spielte sich weiter in einen Comeback-Rausch. Durch das gewonnene dritte Viertel waren die Serben auf einmal mittendrin im Spiel und lagen nur noch mit einem Punkt gegen den Tabellenvierten der Gruppe E zurück.
Jetzt lag das Spiel in Athen auf Messers Schneide. Die Führung wechselte bei gefühlt jedem Angriff. Belgrad konnte sich Mitte des vierten Viertels die höchste Führung erspielen, als sie durch einen Wurf von Charles Jenkins auf fünf Punkte wegzogen.
Doch Pana antwortete mit Wut im Bauch und legte einen 10:0-Lauf hin. A.J. Slaughter und Dimitrios Diamantidis sorgten mit wichtigen Dreiern und Freiwürfen für die abermalige Führung der Athener, die sich die erfahrenen Spieler auch nicht mehr nehmen ließen. Damit wurde die unfassbare Aufholjagd der Serben nicht belohnt.
Athen konnte sich am Ende bei seinem Point Guard Slaughter, der 16 Punkte einstreute, bedanken. Diamantidis mit einem starken Double-Double (11 Punkte, 10 Assists) sowie Esteban Batista mit 13 Punkten und James Gist mit zwölf Punkten, sechs Steals und fünf Rebounds waren ebenso stark.
Bei Belgrad waren Mr. Double-Double Boban Marjanovic (17 Punkte, 10 Rebounds) und Charles Jenkins (17 Punkte) unglaublich stark. Auch Maik Zirbes legte gute Zahlen auf: In 15 Minuten gelangen ihm vier Punkte und starke neun Rebounds.
Gruppe F
Nizhny Novgorod - Olympiakos Piräus 82:91 (BOXSCORE)
Tremmell Darden hatte sich gegen Novgorod einiges vorgenommen, traf jeden seiner ersten drei Würfe für 6 Punkte und hatte schon nach zwei gespielten Minuten seinen Punkteschnitt verdoppelt.
Die Russen ließen sich aber zu keinem Zeitpunkt abschütteln, ganz im Gegenteil: Angeführt vom starken Spielmacher Taylor Rochestie, der den Ball wunderbar verteilte, auch selbst abschloss und keinen Punkt für seinen Gegenspieler Vasilios Spanoulis zuließ, hielt Novgorod die Partie in der ersten Hälfte ausgeglichen und ging mit einer Einpunktführung in die Kabine.
Mit dem Beginn der zweiten Hälfte legten Rochestie und Co. noch einen drauf und bauten die eigene Führung schnell auf 8 Punkte aus. In dieser Phase war besonders Artsiom Parakhouski nicht von den Griechen zu stoppen, 10 seiner insgesamt 25 Punkten erzielte er in den ersten vier Minuten des dritten Viertels.
Das Spitzenteam aus Griechenland kämpfte sich aber zurück und konnte durch einige wichtige Dreier von Matt Lojeski und Spanoulis doch noch als Sieger den Platz verlassen.
Bei Novgorod verdienten sich neben Topscorer Parakhouski, der auch sich auch noch 11 Rebounds schnappte, besonders Rochestie (18 Punkte, 7/12 FG, 5 Assists) und Trey Thompkins (9 Punkte, 8 Rebounds) Bestnoten.
Olympiakos hatte in Georgios Printezis, der 20 Punkte und 5 Rebounds auflegte, seinen besten Mann. Im Endeffekt war es aber eine starke Teamleistung (vier Spieler punkteten zweistellig), die den Sieg möglich machte.
ZSKA Moskau - EA7 Emporio Armani Milan 97:75 (BOXSCORE)
Schon nach sechs gespielten Minuten hatte Moskau die erste zweistellige Führung herausgespielt. Mailand fand offensiv kein Mittel, etwas erfolgreich abzuschließen und startete dementsprechend mit 2/9 aus dem Feld. Auch defensiv hatten die Mailänder keine Chance gegen Sasha Kaun, der acht Punkte in den ersten fünf Minuten auflegte.
Hätten die Russen von Anfang an ihre Freiwürfe getroffen (8/15), dann wäre die Partie direkt entschieden gewesen. Doch im zweiten Viertel gab es dann die Vorentscheidung. Moskau traf fast alle Würfe (68 Prozent) und Mailand traf, besonders von der Dreierlinie kein Scheunentor (3/14). In Moskau ging es also standesgemäß mit 54:38 in die Pause.
Zum Start der zweiten Hälfte schien sich in Moskau unfassbares anzubahnen. Es sah nach einem lockeren Sieg für den Favoriten aus, doch nicht mit Emporio Armani. Angetrieben von Joe Ragland und Marshon Brooks verkürzten sie den Rückstand, der mal bei 20 Punkten war, auf drei Punkte und starteten das dritte Viertel mit einem 13:0-Lauf.
Dieser Run war aber nur ein kurzes Strohfeuer, ZSKA zog das Tempo wieder an, setzte sich wieder ab und fuhr letztendlich einen ungefährdeten Heimsieg ein.
Milos Teodosic mit 19 Punkten und sechs Assists sowie Nando de Colo (18 Punkte, 7 Assists, 4 Steals) und Sonny Weems (14 Punkte, 8 Rebounds) waren die stärksten Akteure auf Seiten der Hausherren. Bei den Mailändern, die in Daniel Hackett einen Totalausfall hatten, lieferten Brooks (24 Punkte, 8/11 FG) und Ragland (18 Punkte) eine gute Partie.
Anadolu Efes - Fenerbahce Ülker 71:77 (BOXSCORE)
Im Istanbul-Derby entwickelte sich schnell ein intensives und von Verteidigung geprägtes Spiel, das im ersten Viertel völlig ausgeglichen war. Erst mit dem Start des zweiten Abschnitts zog Fenerbahce ein wenig davon. Das durch verschiedene Switches in der Efes-Verteidigung verursachte Mismatch für Jan Veseley wurde gnadenlos ausgenutzt und Andrew Goudelock netzte seine ersten Dreier ein.
In der folgenden Auszeit schien Coach Obradovic aber die richtigen Worte gefunden zu haben, denn es folgte postwendend die Aufholjagd von Dontaye Draper und Co. Fenerbahce ging trotz alledem mit einer 3-Punkte-Führung in die Kabine.
In der zweiten Halbzeit begann ein munteres Scheibenschießen. Hier war schnell klar, dass das Spiel nur über den unbedingten Willen zu gewinnen war. Es deutete sich immer deutlicher an, dass die körperliche Unterlegenheit von Efes zum Nachteil wird. Nachdem Veseley in der ersten Hälfte einige einfache Körbe erzielte, war es Oguz Savas, der von den Fenerbahce Big Men nicht zu bändigen war.
Durch die gute Quote (80 Prozent) von der Freiwurflinie hielt sich Efes im Spiel. Am Ende ging es hier hoch her. Führungswechsel ohne Ende, Nikos Zisis mit einem Dreier 1:30 Minuten vor dem Ende, doch Efstratios Perperoglou antwortete direkt mit einem Dreier für Efes und im nächsten Angriff schoss Goudelock mit dem wilden Dreier Fenerbahce wieder in Führung. Wow, was für ein Finish. Der Rest war für Fener nur noch Formsache an der Freiwurflinie.
Nemanja Bjelica und Ricky Hickman waren die entscheidenden Spieler für das Team von Trainer Obradovic. Bjelica war mit 14 Punkten Topscorer der Gäste, sammelte 7 Rebounds ein und war in der Crunch-Time mit einigen defensiven Plays maßgeblich am Sieg seines Teams beteiligt.
Hickman, der nach fünf Wochen Zwangspause sein erstes Spiel machte, scorte 11 Punkte und verwandelte vier spielentscheidende Freiwürfe eiskalt. Thomas Heurtel (17 Punkte, 8/12 FG, 5 Assists) und Perperoglou mit elf Punkten waren die besten Spieler von Efes.
Laboral Kutxa Vitoria - Unicaja Malaga 79:74 (BOXSCORE)
Vor dem Spiel war klar, dass Laboral dieses Spiel gegen Unicaja unbedingt gewinnen musste, um die Chance auf ein Weiterkommen in der Turkish Airlines Euroleague zu wahren. Und mit genau dieser Seriosität gingen die ehemaligen Teamkollegen von Tibor Pleiss auch ins Spiel. Angeführt vom starken Darius Adams erspielten sich die Basken einen Vorsprung von vier Punkten zur Halbzeit.
Und auch im dritten Viertel wurde das Gaspedal gedrückt und durch drei Dreier in Folge die erste zweistellige Führung der Partie herausgespielt. Besonders San Emeterio und Tornike Shengelia waren von Malaga nicht zu verteidigen. Auffällig war, dass Malaga große Probleme mit der bissigen Verteidigung der Heimmannschaft hatte.
Offene Würfe oder Punkte aus dem Fastbreak gab es für das Team von Joan Plaza immer seltener. Und so verwunderte es nicht, dass Laboral den Pflichtsieg einfuhr und Malaga, nach dem ersten Sieg in der letzten Woche, wieder eine Niederlage hinnehmen musste.
Auf dem Weg zum dritten Erfolg im Top-16 konnte sich Vitoria besonders auf Adams verlassen, der 20 Punkte und fünf Assists zum Sieg beisteuerte. Auch Fabien Causeur (12), Shengelia (12) und San Emeterio (12) punkteten zweistellig. Bei Malaga konnten mit Abstrichen nur Mindaugas Kuzminskas mit 12 Punkten sowie Jayson Granger und Kostas Vasileiadis mit jeweils 11 Punkten überzeugen.
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