11, Mehrere Spieler erwähnten nach dem Spiel das kollektive Selbstvertrauen des DBB-Teams. Es war zu sehen, gerade zu Beginn des dritten Viertels. Eigentlich war die vorige Halbzeit nicht gut geendet - es gab ein paar Turnover, es gab ein (knappes, aber richtiges) Goaltending gegen Daniel Theis, es gab einen Buzzerbeater von der Mittellinie durch Sloukas. Und es gab einen knappen Rückstand, obwohl das DBB-Team das offensiv beste Viertel seiner EM-Geschichte hingelegt hatte (31 Punkte). Es wirkte zu diesem Zeitpunkt, als hätte Griechenland das Momentum auf seiner Seite.
12. Und dann gab es stattdessen: Einen 20:1-Lauf der Deutschen. "Wir haben sehr gut verteidigt", sagte Schröder. "Das haben wir Ende des zweiten Viertels nicht gut gemacht. Dann haben wir noch ein bisschen mit den Referees gequatscht und haben uns ein bisschen ablenken lassen. Im dritten Viertel haben wir uns wirklich nur auf uns konzentriert, aufs Team ... Das war der Schlüssel zum Erfolg."
13. Zu einem großen Anteil war es eben auch Schröder selbst. "Sein größter Impact ist das, was er dem Team mental gibt", sagte Wagner. "Er geht super als Leader voran, nimmt alle mit und bringt Selbstbewusstsein und diese Selbstverständlichkeit, dass wir in jedes Spiel gehen und daran glauben, dass wir das gewinnen." Das war erneut ersichtlich - auch für das Publikum. Schröder wurde, nachdem er sein zweites Technical kassiert hatte, von allen in der Halle gefeiert, die es mit dem DBB-Team hielten. Sollte selbstverständlich sein, war es in der Vergangenheit nur eben nicht.
14. Richtig, das Publikum: Das war eine riesige Steigerung gegenüber Montenegro. Volles Haus, laute Fans auf beiden Seiten, eine besondere Atmosphäre - genau so muss das aussehen bei einem Spiel, an das sich alle Beteiligten und sehr viele Zuschauer sicherlich noch lange erinnern werden.
15. Wir sind schon weit gekommen, ohne groß über Theis zu sprechen. Das sollte nicht sein. Denn auch der Big Man zeigte vielleicht sein bestes Spiel überhaupt im Nationaldress. Er traf seinen Jumper, er rieb sich gegen Giannis auf, er half immer wieder als Weakside-Ringbeschützer und war defensiv generell überall zu finden. Und er war essenziell dafür, dass Deutschland eins seiner größten Probleme aus Halbzeit eins gut in den Griff bekam.
16. 16 Rebounds holte sich Theis, 6 davon offensiv. Es war bemerkenswert, wie sich diese Kategorie drehte: In der ersten Hälfte holte Griechenland mehr Offensiv-Rebounds (9) als Deutschland defensive (6), die zweiten Chancen waren ein riesiges Problem. Nach der Pause kamen nur noch 2 dazu ... und Deutschland dominierte an den Brettern. 46:32 insgesamt, 16:11 bei den Offensiv-Rebounds. Es wurde mit einer unheimlichen Energie gespielt, mit der auch die vermeintliche körperliche Überlegenheit der Griechen neutralisiert werden konnte. Ein Sieg des Willens, unter anderem.
17. Und jetzt? Halbfinale, Halbfinale, hey, hey ... Freitag, 20.30 Uhr gegen Spanien. Noch ein Sieg, dann gibt's tatsächlich Edelmetall. Und wenn das DBB-Team so spielt, dann ist nun wirklich gar nichts mehr auszuschließen.