Basketball-WM, Finale: Spanien ist Weltmeister! Gasol und Co. dominieren Endspiel gegen Argentinien

Marc Gasol war der Anker der spanischen Mannschaft.
© getty

Spanien ist zum zweiten Mal nach 2006 Weltmeister. Im Finale von Peking schlug La Furia Roja die tapferen Argentinier um Oldie Luis Scola mit 95:75. Die Iberer dominierten dabei weite Phasen des Spiels, auch weil das Team im Kollektiv funktionierte. Spaniens Point Guard Ricky Rubio wurde anschließend als MVP des Turniers geehrt.

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Nach zwei WM-Titeln der USA in Serie hat sich Spanien zum zweiten Mal nach 2006 zum Weltmeister gekrönt. Die Iberer kontrollierten über 40 Minuten das Geschehen und ließen nie Zweifel daran aufkommen, wer den Pokal am Ende des Abends in die Höhe recken würde. Gleich sechs Spieler erzielten mindestens 11 Punkte, wobei Ricky Rubio (20 Punkte) der fleißigste Punktesammler war. Bei den Gauchos konnte Luis Scola (8, 1/10 FG, 7 Rebounds) diesmal keine Akzente setzen, bester Scorer war Forward Gabriel Deck mit 24 Zählern.

Argentinien setzte auf die bewährte Starting Five mit Facundo Campazzo, Patricio Garino, Nicolas Brussino, Scola und Marcos Delia, während bei Spanien diesmal Pierre Oriola für Victor Claver auf dem Flügel begann. Oriola machte auch gleich die ersten Punkte des 14:2-Starts der Iberer in den ersten vier Minuten. Die Gauchos kamen überhaupt nicht ins Spiel, erst Nicolas Brussino erlöste sein Team mit zwei Dreiern am Stück und nahm der Mannschaft die Anfangsnervosität.

Argentinien kam ins Laufen, während bei Spanien Marc Gasol viel liegen ließ. Die Südamerikaner waren zwischenzeitlich wieder auf einen Zähler dran, doch die Iberer schlugen mit einem 9:1-Lauf zurück und führten nach einem Viertel mit 23:14. Spanien konnte fortan wieder viel zu leicht seinen Stiefel herunterspielen, jeder bekam seine Würfe. Erst mit einer kleinen Explosion von Laprovittola stabilisierte sich Argentinien wieder und hielt den Schaden bis zur Pause im Rahmen (43:31).

Spanien hat auf alle Läufe eine Antwort

Nach dem Wechsel spielten dann aber nur noch die Spanier, die weiter grundsolide verteidigten und vorne alle einsetzten. Der Vorsprung wuchs und wuchs und betrug zwischenzeitlich bis zu 20 Punkte, nach 30 Minuten waren es immer noch 19. Nur wenige dachten da wohl noch an ein Comeback, aber die Gauchos bäumten sich mit Gabriel Deck und Laprovittola erneut auf.

Sieben Minuten vor dem Ende waren es nur noch 12 Zähler, im Gegenzug netzte aber Rubio einen Sprungwurf und Sergio Llull zog das Dreipunktspiel (73:58). Gerade Deck belebte das Gaucho-Spiel noch einmal, doch defensiv hatten die Argentinier einfach keine Lösung. Ganzfeldpresse, Doppeln, es wurde alles versucht, aber Spanien war an diesem Abend einfach zu stark.

1:51 Minuten vor dem Ende gaben die Argentinier endgültig auf, als Scola unter riesigem Applaus auf der Bank Platz nahm. Auch Spanien wechselte wenig später durch, die Party konnte beginnen.

Rubio wurde von der FIBA zum Spieler des Spiels und auch zum MVP gewählt, dazu steht der Guard auch im All-Tournament Team. Dieses komplettieren Bogdan Bogdanovic (Serbien), Evan Fournier (Frankreich), Gasol und Scola.

Die Statistiken zu Argentinien vs. Spanien 75:95 (BOXSCORE)

  • Die Spanier kontrollierten früh die Bretter und konnten sich es so erlauben, lediglich 36 Prozent aus dem Feld in den ersten zehn Minuten zu werfen. Dafür griffen sich die Iberer 6 Offensiv-Rebounds, was sie zu 5 Zählern nach zweiten Chancen nutzten.
  • Insgesamt war die Dominanz am Brett eklatant. Nach drei Vierteln hatten die Spanier doppelt so viele Rebounds wie Argentinien gesammelt. Mit 12 Offensiv-Rebounds fehlte auch nicht viel dafür, dass die Spanier genauso viele offensive Bretter wie Argentinien Defensiv-Rebounds eingesammelt hatte.
  • Der Dreier war neben Scola die große Waffe im Turnier bei den Argentiniern. Ausgerechnet im Finale blieb sie jedoch stumpf. In der ersten Halbzeit versenkten die Gauchos nur 25 Prozent aus der Distanz und nahmen auch nur zwölf. Das sprach auch für die abermals starke spanische Verteidigung. Die Quote wurde auch nach der Pause nicht besser, im Gegenteil. Am Ende waren es 23 Prozent, was sogar noch ein wenig durch die Garbage Time geschönt wurde.
  • Etwas überraschend war dagegen, dass die Spanier sich teilweise überrennen ließen. So blieben die Argentinier einigermaßen im Spiel, in Halbzeit eins erzielten sie 8 Zähler in Transition. Nach dem Wechsel wurde dies aber komplett unterbunden und schon lahmte der Angriff der Argentinier.

Argentinien vs. Spanien: Die Stimmen zum Spiel

Sergio Hernandez (Head Coach Argentinien): "Sie waren besser als wir, sie haben perfekt gespielt, ihr Ding durchgezogen. Wir haben heute nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen."

Ricky Rubio (Spanien): "Wir waren nicht das talentierteste Team bei dieser WM, aber wir haben als Mannschaft funktioniert. Wir nehmen diese Erinnerung als große Familie mit und diese Familie ist eine fürs Leben.

Der Top des Spiels: Marc Gasol

Seine Wurfquote war ausbaufähig (14 Punkte, 2/9 FG), trotzdem dominierte der Center der Toronto Raptors diese Partie an beiden Enden des Feldes. Wie schon zum Ende des Halbfinals gegen Australien lief die spanische Offense flüssig, wenn Gasol den Ball verteilte und von der Birne den Spielmacher gab. Auf der anderen Seite war der Weg zum Korb für die Gauchos wie vernagelt durch die Präsenz des Katalanen.

Der Flop des Spiels: Luis Scola

Spanien veränderte extra für Scola seine Starting Five und hatte damit Erfolg. Scola kam gegen Oriola überhaupt nicht zum Zug und blieb bis 3:29 Minuten im dritten Viertel ohne einzigen Punkt. Es war fast schon bezeichnend, dass diese nur von der Freiwurflinie kamen. Der 39-Jährige fand keinerlei Rhythmus und erzielte in der 34. Minute im achten Versuch endlich sein erstes Field Goal. Da war die Partie im Prinzip schon entschieden.

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